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Was ist die Transferrinsättigung?

Was ist die Transferrinsättigung?

Das Wort “Transferrinsättigung” sagt wohl den wenigsten von uns etwas, solange es nicht im Kontext einer Blutuntersuchung relevant wird. Vielleicht hast du durch eine Blutanalyse herausgefunden, dass deine Transferrinsättigung zu hoch oder zu niedrig ist und du möchtest nun mehr über das Eisenbindungsprotein erfahren. Die Transferrinsättigung ist nämlich ein wichtiger Parameter in der Diagnose und Überwachung deiner Eisenwerte im Körper.

Blog Author Elena Health Coach at CARE
Elena Iagovitina

Health Coach

Published in Ernährung
11 min Lesezeit · Nov 15, 2023

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Inhaltsverzeichnis

In diesem Artikel wird CARE dir die Transferrinsättigung im Detail erklären und auf ihre Bedeutung, Messung sowie die Auswirkungen niedriger und hoher Werte eingehen.

Bist du bereit? Dann mach dich darauf gefasst, in ein paar Minuten ein Experte zum Thema Transferrinsättigung zu sein.

Was ist Transferrin?

Bevor wir uns der Transferrinsättigung zuwenden, ist es zunächst wichtig, das Protein Transferrin zu verstehen und die Begriffe, die mit dem Glykoprotein in Zusammenhang stehen. Ein Glykoprotein ist ein Makromolekül, das aus einem Protein und einer oder mehreren kovalent gebundenen Kohlenhydratgruppen besteht. [1]

Transferrin ist so ein glykosyliertes Protein, das Eisen bindet und im Blutplasma vorkommt. Es spielt eine entscheidende Rolle im Eisenstoffwechsel deines Körpers, indem es Eisen bindet und transportiert. Transferrin ist in der Lage, zwei Eisenionen zu binden, was es zu einem zentralen Bestandteil deines Eisenhaushalts macht. [1]

Die Transferrinsättigung ist wiederum ein wichtiger Wert in der Diagnose von Eisenwerten im Blut. Im Kontext der Transferrinsättigung werden auch häufig die Werte Ferritin und TIBC ermittelt. Transferrin und Ferritin klingt fast gleich – was ist der Unterschied zwischen diesen beiden Proteinen?

Der Hauptunterschied zwischen Transferrin und Ferritin besteht darin, dass Transferrin ein Protein ist, das Eisen transportiert, während Ferritin ein Protein ist, das Eisen speichert.

In diagnostischen Blutuntersuchungen zur Beurteilung des Eisenstoffwechsels werden diese beiden Parameter zusammen mit anderen Parametern wie der TIBC (Total Iron Binding Capacity) und den Hb-Werten (Hämoglobin) verwendet, um ein umfassendes Bild des Eisenstatus deines Körpers zu erhalten.

Während Transferrin Informationen über die Verfügbarkeit von Eisen für den Transport liefert, zeigt Ferritin an, wie viel Eisen bereits im Körper gespeichert ist. Dies ermöglicht es Ärzten, Eisenmangel- oder Eisenüberladungszustände besser zu verstehen und zu diagnostizieren. Auch der Hb-Wert, also das Hämoglobin, ist im Kontext der Eisenwerte im Blut relevant.

Der Hämoglobin-Wert (Hb-Wert) gibt an, wie viel Eisen aktuell in deinem Blut vorhanden ist. Allerdings sagt er nichts über den Füllstand deiner Eisenspeicher aus – der Hb-Wert sinkt erst, nachdem die Eisenspeicher vollständig entleert sind und nicht mehr genügend rote Blutkörperchen gebildet werden können. Wenn das passiert ist, dann liegt bereits eine sogenannte Anämie vor, auf die wir später eingehen werden.

Weil der Hb-Wert also erst Auskunft über einen Eisenmangel gibt, wenn dieser bereits weit fortgeschritten ist, ist die Transferrinsättigung so wichtig.

Wie sieht ein Normalbereich der Transferrinsättigung aus?

Transferrinsättigung – Normalbereich

Die Transferrinsättigung gibt das Verhältnis des im Blutplasma zirkulierenden Serumeisens zum Gesamttransferrin an. Sie kann also aus den Blutwerten von Eisen und Transferrin berechnet werden.

Normalerweise liegt die Transferrinsättigung in einem Bereich von etwa 16 % bis 45 % für gesunde Männer und Frauen.

Dieser Bereich kann leicht variieren, abhängig von den Laborstandards und individuellen Patientenfaktoren. Laborwerte innerhalb der unten aufgelisteten Bereiche weisen auf einen ausgewogenen Eisenhaushalt hin. [1]

Normale Werte für Frauen:
Hämoglobin: 12.3-15.3 g/dl
Ferritin: 15-150 µg/l

Normale Werte für Männer:
Hämoglobin: 14.0-17.5 g/dl
Ferritin: 30-400 µg/l

Normale Werte für Frauen & Männer:
Transferrin: 200-400 mg/dl
Transferrin-Sättigung: 16-45%
Lösliche Transferrin-Rezeptoren: 0.76-1.76 mg/dl

Liegt deine Transferrinsättigung oberhalb oder unterhalb dieser Werte, dann kann das verschiedene Ursachen haben. [1] Sowohl niedrige als auch hohe Werte können auf verschiedene Gesundheitsprobleme hinweisen.

Die Ursachen für Abweichungen von der Norm können vielfältig sein, von Ernährungsgewohnheiten hin zu genetischen Faktoren. Wir werden auf mögliche Ursachen für eine zu hohe Transferrinsättigung oder eine zu niedrige Transferrinsättigung später eingehen.

Bei Verdacht auf eine Störung des Eisenstoffwechsels sollte grundsätzlich eine medizinische Abklärung erfolgen, um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten und mögliche Folgeerscheinungen und Komplikationen zu vermeiden.

Es ist besonders wichtig, die Transferrinsättigung in Verbindung mit den anderen Eisenparametern wie Ferritin und der TIBC zu bewerten, um eine genaue Diagnose zu stellen.

Wie wird die Transferrinsättigung eigentlich getestet?

Wie wird die Transferrinsättigung getestet?

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Die Bestimmung der Transferrinsättigung erfolgt in der Regel durch Blutuntersuchungen. Hierbei werden mehrere Hauptparameter gemessen: das Ferritin (Serumeisen), das Transferrin (Transport von Eisen), die Hämoglobin-Werte (Hb-Werte) und die TIBC (Total Iron Binding Capacity). [2]

Auf die beiden Begriffe, die du noch nicht kennst, Ferritin und die TIBC, werden wir folglich eingehen und noch einmal den Unterschied zwischen Transferrin und Ferritin verdeutlichen:

Transferrin – Eisentransport

Wie du bereits gelernt hast, ist Transferrin ein im Blutplasma zirkulierendes Protein, das eine wichtige Rolle im Transport von Eisen im Körper spielt. Es dient als Trägerprotein für Eisen, indem es Eisenionen bindet und sie im Blut transportiert.

Transferrin hilft, Eisen zu den verschiedenen Geweben und Organen in deinem Körper zu transportieren, wo es für wichtige Funktionen benötigt wird.

Die Transferrinsättigung bezieht sich auf das Verhältnis von Serumeisen zum Gesamttransferrin und gibt Aufschluss über die Verfügbarkeit von Eisen für den Transport.

Ferritin – Speichereisen

Ferritin ist ein intrazelluläres Protein, das in verschiedenen Geweben, insbesondere in der Leber, Milz und im Knochenmark, vorkommt. Es dient als Speicherprotein für Eisen und hilft dabei, überschüssiges Eisen zu speichern und bei Bedarf freizusetzen. [2]

Ferritinwerte im Blutplasma korrelieren normalerweise mit den Eisenreserven im Körper. Wenn die Ferritinkonzentration niedrig ist, kann dies auf einen Eisenmangel hinweisen, während erhöhte Ferritinspiegel auf eine ausreichende Eisenversorgung oder Eisenüberladung hinweisen können.

TIBC (Total Iron Binding Capacity) – Eisenbindungskapazität

Die TIBC misst die Gesamtkapazität von Transferrin, Eisen zu binden. Ein niedriger TIBC-Wert kann auf Eisenmangel hinweisen, während ein hoher Wert auf eine erhöhte Verfügbarkeit von Eisen für Transferrin hinweist. [2]

Zusammen mit dem Serumeisen und dem Ferritinwert ermöglicht die TIBC eine genaue Berechnung der Transferrinsättigung.

Was bedeutet es, wenn die Transferrinsättigung niedrig ist?

Hast du herausgefunden, dass deine Transferrinsättigung zu niedrig? Eine niedrige Transferrinsättigung, mit Werten unterhalb des Normalbereichs, weist auf einen möglichen Eisenmangel hin. [2]

Ein Eisenmangel kann verschiedene Ursachen haben und sollte genauer untersucht werden. Was genau ist ein Eisenmangel überhaupt und weshalb sind deine Eisenwerte wichtig für deine Gesundheit?

Der Eisenmangel

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Der Eisenmangel ist ein Zustand, bei dem dein Körper nicht genügend Eisen hat, um wichtige Funktionen zu erfüllen. Das kann zur Anämie führen, einem Zustand, bei dem der Körper nicht genügend Sauerstoff transportieren kann. [2]

Ein Eisenmangel kann aber nicht nur zur Anämie führen, sondern beeinträchtigt auch das Immunsystem, kann kognitive Probleme verursachen und bei Kindern zu Entwicklungsverzögerungen führen. [2]

Die langfristigen Auswirkungen von unbehandeltem Eisenmangel können zudem das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Es ist daher wichtig, einen Eisenmangel frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um seine gesundheitlichen Folgen zu minimieren.

Eine der Hauptfolgen eines Eisenmangels ist jedoch nach wie vor die Anämie. Mindestens die Hälfte aller Fälle von Anämie (Blutarmut) wird durch einen Eisenmangel verursacht und kann durch die Messung der Transferrinsättigung und der Hämoglobin-Werte diagnostiziert werden. [2]

Häufig gibt es keinen spezifischen Hinweis auf einen beginnenden Eisenmangel, weder in Form spezifischer Symptome noch in den Ergebnissen üblicher Untersuchungen wie dem kleinen Blutbild. Dies liegt daran, dass dein Körper in einem frühen Stadium des Speichereisenmangels zunächst auf seine vorhandenen Reserven, das sogenannte Speichereisen, zurückgreifen kann, um ausreichend Hämoglobin, den roten Blutfarbstoff, zu produzieren. [1]

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Ein Eisenmangel kann in drei Stadien eingeteilt werden. Warum die Transferrinsättigung ein so aussagekräftiger und wichtiger Wert in der Diagnose eines Eisenmangels ist, wird durch die drei Stadien verdeutlicht. [1]

Stadium 1 – Speichereisenmangel

Im Stadium 1 liegen die Hämoglobin-Werte noch im Normalbereich und der Körper kann seinen Eisenmangel noch selbst kompensieren. Das Ferritin gilt als Mass für das Speichereisen und gibt an, ob die Eisenvorräte im Körper noch gefüllt sind.

Serum-Ferritin zirkuliert im Blut und ist daher gut messbar. Ferritin ist – bei gesunden Menschen – der sensitivste Biomarker, um auf einen Eisenmangel zu testen. Denn: Das Serum-Ferritin zeigt bereits im Stadium I einen möglichen Eisenmangel an. [1]

Liegen die Werte im Serum bei < 12 μg/l, geht man von vollständig entleerten Eisenspeichern aus. Die Transferrinsättigung gibt einen noch besseren Überblick über das vorhandene Eisen in deinem Körper. [1]

Stadium 2 – Eisendefizitäre Erythropoese

Im Stadium 2 treten bereits erste Symptome eines Eisenmangels auf, aber die Hb-Werte liegen weiterhin häufig im Normalbereich.

Die Transferrinsättigung gibt an, wie viel Transferrin-Moleküle mit Eisen beladen sind. Sie sind deshalb ein Marker der eisendefizitären Erythropoese. Liegt die Sättigung bei < 15 %, handelt es sich bereits um einen fortgeschrittenen Eisenmangel im Stadium II. [1]

Stadium 3 – Eisenmangelanämie

Erst in diesem Stadium liegt der Hb-Wert unter den Normwerten und deutliche Symptome eines Eisenmangels werden erkennbar. Der Hb Wert sinkt nämlich erst, nachdem die Eisenspeicher vollständig entleert sind und nicht mehr genügend rote Blutkörperchen gebildet werden können.

Ab hier spricht man vom Stadium III und von der Blutarmut (Anämie), was bedeutet, dass eine therapiebedürftige Eisenmangelanämie vorliegt. [1]

Die Ursachen und Symptome eines Eisenmangelanämie können vielfältig sein.

Ursachen für Eisenmangel

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Es gibt verschiedene Gründe, warum die Transferrinsättigung niedrig sein kann und somit einen Eisenmangel anzeigt:

Ungenügende Eisenzufuhr

Eine unausgewogene Ernährung mit zu wenig eisenreichen Lebensmitteln kann zu einem Eisenmangel führen. Eisenreiche Lebensmittel sind eine wichtige Quelle für die Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Eisenspiegels im Körper. [3]

Eisen kommt in zwei Formen in Lebensmitteln vor: als Häm-Eisen, das aus tierischen Quellen stammt, und als Nicht-Häm-Eisen, das in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten ist. Dein Körper nimmt Eisen aus tierischen Quellen (Häm-Eisen) effizienter auf als aus pflanzlichen Quellen (Nicht-Häm-Eisen).

Um die Aufnahme von Nicht-Häm-Eisen zu erhöhen, kannst du diese Lebensmittel mit Vitamin-C-reichen Lebensmitteln kombinieren, da Vitamin C die Eisenabsorption fördert

Malabsorption

Bestimmte Magen-Darm-Erkrankungen, wie Zöliakie oder Morbus Crohn, können die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung beeinträchtigen. Auch ein übermässiger Verzehr von Kaffee, Tee oder Lebensmitteln, die Kalzium enthalten, kann die Eisenabsorption verringern. [3]

Menschen, die sich rein pflanzlich ernähren, haben oft auch eine geringere Eisenabsorption, da pflanzliches Eisen (Nicht-Häm-Eisen) weniger effizient aufgenommen wird als tierisches Eisen (Häm-Eisen).

Blutverlust

Starke Menstruationsblutungen, Magengeschwüre oder chronische Blutungen können zu einem Eisenverlust führen. Besonders bei Frauen kann eine starke oder lang anhaltende Menstruationsblutung zu einem erhöhten Eisenbedarf führen. [3]

Schwangerschaft und Stillzeit

Frauen in der Schwangerschaft oder während des Stillens haben einen erhöhten Eisenbedarf und sind anfälliger für Eisenmangel. [4]

Während der Schwangerschaft muss der Körper einer Frau zusätzliches Blut für das heranwachsende Baby produzieren. Das bedeutet, dass mehr Eisen benötigt wird, da Eisen ein wesentlicher Bestandteil von Hämoglobin ist, dem Protein in den roten Blutkörperchen, das Sauerstoff transportiert. Auch die Plazenta benötigt Eisen, um das Baby zu versorgen. [4]

Zusätzlich kommt es während der Geburt und der Zeit nach der Geburt, im Wochenbett, zu Blutungen, was zu einem zusätzlichen Verlust von Eisen führt.

Chronische Krankheiten

Entzündliche Erkrankungen, wie rheumatoide Arthritis, können Eisenmangel verursachen oder verschlimmern. [3]

Erhöhter Bedarf von SportlerInnen

SportlerInnen oder Menschen, die starken körperlichen Belastungen ausgesetzt sind, können auch einen erhöhten Eisenbedarf haben. [5]

Es ist immer wichtig, die genaue Ursache eines Eisenmangels zu ermitteln, da deine Behandlung davon abhängt.

Abgesehen von deinem Blutbild – wie sehen eigentlich die Symptome eines Eisenmangels aus?

Symptome einer Anämie – Eisenmangelanämie

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Eine Anämie, die durch Eisenmangel verursacht wird, kann eine Vielzahl von Symptomen und Anzeichen verursachen – insbesondere, wenn sie bereits weiter fortgeschritten ist in Stadium 2 oder 3. [3] [1]

Die Symptome einer Eisenmangelanämie können von Person zu Person variieren und in ihrem Schweregrad, je nachdem, wie ausgeprägt der Eisenmangel ist, unterschiedlich sein.

Müdigkeit und Schwäche

Müde zu sein und sich schwach zu fühlen, sind die häufigsten Symptome eines Eisenmangels. Diese Symptome können auch bereits in einem frühen Stadium des Eisenmangels auftreten. Betroffene fühlen sich oft anhaltend müde und erschöpft, selbst nach ausreichendem Schlaf. Sie fühlen sich energielos und antriebslos. [3]

Blässe

Eine Blässe der Haut und der Schleimhäute, insbesondere der Zunge und des Zahnfleisches, tritt aufgrund des niedrigen Hämoglobinspiegels auf. Dies ist ein Symptom eines fortgeschrittenen Eisenmangels. [3]

Kurzatmigkeit

Menschen mit Eisenmangelanämie können sich kurzatmig fühlen, selbst bei geringer körperlicher Anstrengung. Hämoglobin bindet Sauerstoff und transportiert ihn. Ein Eisenmangel führt zu einer Verringerung der Hämoglobinproduktion, was zu einer geringeren Sauerstoffbindung und -transportkapazität im Blut führt, was wiederum zu Kurzatmigkeit und Sauerstoffmangel im Körper führen kann. [3]

Herzrasen (Tachykardie)

Hast du das Gefühl, dein Herz rast? Die Herzfrequenz steigt bei Eisenmangel und Anämie an, weil dein Körper versucht Sauerstoff effizienter zu transportieren. Es pumpt schneller, um mehr Sauerstoff zu transportieren und das resultiert in Herzrasen. [3]

Kopfschmerzen

Ein anhaltender Mangel an Sauerstoff im Gehirn kann auch Kopfschmerzen verursachen. [3]

Kalte Hände und Füsse

Ein Eisenmangel kann die Durchblutung beeinträchtigen, was zu kalten Extremitäten führen kann. Wenn du also das Gefühl hast, ständig kalte Hände und Füsse zu haben, dann solltest du deine Eisenwerte anhand der Transferrinsättigung überprüfen lassen. [3]

Brüchige Nägel und Haarausfall

Ein Eisenmangel kann zu einer verminderten Versorgung der Haarfollikel und Nägel mit Sauerstoff führen. Das beeinträchtigt das Haarwachstum und die Nagelbildung. [3]

Darüber hinaus kann ein Eisenmangel auch die Produktion von Kollagen beeinflussen, was die Elastizität und Festigkeit von Haaren und Nägeln beeinträchtigt. Das erklärt die Symptome von Haarbruch und brüchigen Nägeln. [3]

Restless-Legs-Syndrom

Ein unangenehmes Kribbeln oder Zucken in den Beinen, vor allem wenn du eigentlich ruhig sitzt oder liegst, ist bei einigen Menschen mit Eisenmangelanämie zu beobachten. Eisen spielt eine Rolle bei der Regulation von Dopamin im Gehirn. Ein Ungleichgewicht dieses Neurotransmitters kann RLS-Symptome verursachen. [3]

Sind diese Informationen bisher für dich uninteressant gewesen, weil du nicht eine zu niedrige Transferrinsättigung, sondern eine zu hohe Transferrinsättigung in deinem Blut hast? Auch hierbei können wir dir mit Informationen weiterhelfen.

Was bedeutet es, wenn die Transferrinsättigung hoch ist?

Ist deine Transferrinsättigung zu hoch? Eine erhöhte Transferrinsättigung kann auf verschiedene Zustände und Krankheiten hinweisen. [2]

Eine hohe Transferrinsättigung bedeutet, dass viel freies Eisen im Blut vorhanden ist und an Transferrin gebunden werden kann. Dies kann auf eine Eisenüberladung hindeuten.

Hämochromatose

Ein häufiger Grund für eine hohe Transferrinsättigung ist die Hämochromatose, eine genetische Störung, bei der der Körper überschüssiges Eisen aus der Nahrung absorbiert und in den Geweben ansammelt. Dies kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen, einschliesslich Organschäden. [2]

Es gibt zwei Formen der Hämochromatose:

Primäre Hämochromatose

Die primäre Hämochromatose ist die häufigste Form und ist in der Regel auf genetische Mutationen zurückzuführen, die die Regulation der Eisenabsorption im Darm beeinflussen.

Die häufigste genetische Ursache ist die HFE-Mutation. Primäre Hämochromatose wird autosomal rezessiv vererbt, was bedeutet, dass beide Elternteile das mutierte Gen tragen müssen, damit die Erkrankung ausbricht. [2]

Sekundäre Hämochromatose

Dies ist eine seltene Form der Erkrankung und tritt als Reaktion auf andere Gesundheitszustände auf, die die Eisenaufnahme oder -verteilung im Körper beeinflussen.

Dies kann durch häufige Bluttransfusionen bei bestimmten Erkrankungen, Lebererkrankungen oder Hämolyse (zerstörte rote Blutkörperchen) verursacht werden. [2]

Lebererkrankungen

Lebererkrankungen, wie Leberzirrhose, können zu erhöhten Transferrinsättigungswerten führen, da die Leber eine wichtige Rolle beim Eisenstoffwechsel spielt. Leberzirrhose führt zu einer eingeschränkten Produktion von Transferrin in der Leber, was für den Eisenstoffwechsel im Körper entscheidend ist. [2]

Gleichzeitig kann die Störung der Leberfunktion die Produktion von Hepcidin beeinträchtigen, einem Hormon, das die Eisenregulation steuert. Die Kombination aus reduziertem Transferrin und gestörter Hepcidinproduktion kann zu einem Anstieg der Transferrinsättigung führen, was auf einen veränderten Eisenstoffwechsel im Körper hinweist. [2]

Eisenvergiftung

Eine akute oder chronische Eisenvergiftung kann ebenfalls zu hohen Transferrinsättigungswerten führen. Dies kann durch versehentliche Einnahme von Eisentabletten in grossen Mengen oder durch andere Ursachen auftreten. [2]

Eine verschluckte Münze aus Eisen könnte etwa eine Eisenvergiftung verursachen. Schlucke also keine Münzen – so oder so.

Thalassämie

Die Thalassämie ist eine erbliche Störung, bei der die Bildung von Hämoglobin gestört ist. Dies kann auch zu einer gestörten Eisenregulation führen und sich in einer erhöhten Transferrinsättigung äussern. [2]

CARE bringt Licht ins Dunkel deiner Blutwerte

Wir sind führend in der präventiven Gesundheitsvorsorge und bieten dir eine persönliche und individuelle Betreuung an, damit du deine Gesundheit und Fitness optimieren kannst.

In unseren regelmässigen Health Check-ups erhältst du einen dezidierten Einblick in die Biomarker deines Blutes, darunter auch in die Transferrinsättigung, und wir erklären dir deine Werte im Detail und nehmen uns Zeit für dich.

Gemeinsam mit dir können wir anhand der Ergebnisse deines individuellen Health Check-ups, einen massgeschneiderten Plan entwerfen, wie du deine Wellness noch weiter optimieren kannst.

Quellenverzeichnis

Blog Author Elena Health Coach at CARE

Elena Iagovitina

Health Coach bei CARE Zürich

Über die Autorin

Elena ist enthusiastische Health Coach und Blogautorin bei CARE, mit einer Leidenschaft für ganzheitliche Medizin und Gesundheit. Zuvor arbeitete Elena fast fünf Jahre lang als Coach im Rahmen von Retreats, Workshops und Seminaren. Dazu gehörten Geist-Körper-Therapie: Atemarbeit, Meditation und Massage; sowie Energiekrafttherapie: Reiki und Qi Gong; und als Drittes Ausdruckstherapie: Bewegung, Schreiben und Selbsthilfegruppen. In ihrem Blog veröffentlicht Elena spannende Artikel über die Schnittstellen zwischen alternativer, traditioneller und der westlichen Medizin. Elena ist auch die treibende Kraft hinter der CARE-Community. In ihrer Freizeit geht sie gerne wandern, reist an entlegene Orte und tanzt. Vielleicht sieht man sie auch als Küstenwache auf dem Zürichsee. Begleite sie auf ihrer Reise, um mehr über Gesundheit zu erfahren und die Welt der Präventivmedizin zu entdecken! Besuche alle Artikel von Elena!