Harnstoff ist ein Abbauprodukt des Eiweissstoffwechsels und wird über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden – er dient als Marker für den Proteinumsatz und die Nierenfunktion.
Harnstoff entsteht in der Leber beim Abbau von Eiweissen aus Nahrung oder körpereigenem Gewebe. Über das Blut gelangt er zu den Nieren, wo er ausgeschieden wird. Der Harnstoffwert im Blut gibt Hinweise auf die Eiweisszufuhr, den Stoffwechsel und (eher bei älteren Menschen) die Nierenleistung. Er reagiert empfindlich auf viele Einflüsse – zum Beispiel Ernährung, Flüssigkeitszufuhr oder körperliche Belastung. Wichtig ist, den Wert immer im Zusammenhang mit der Nierenfunktion zu betrachten, um ihn richtig einordnen zu können. Der Harnstoff kann auch experimentell dazu gebraucht werden, um seine Proteinversorgung zu optimieren.
Harnsäure ist ein Abbauprodukt aus dem Stoffwechsel von Purinen – die Bausteine von DNA, die vor allem in eiweissreicher Nahrung vorkommen – und wird über die Nieren ausgeschieden.
Harnsäure entsteht beim Abbau von Purinen, die natürlicherweise im Körper vorkommen oder mit der Nahrung aufgenommen werden. Der Wert gibt Hinweise auf den Eiweissstoffwechsel, die Nierenausscheidung und die Purinbelastung. Normalerweise wird Harnsäure über die Nieren ausgeschieden, bei Störungen der Ausscheidung oder Überfluss über die Ernährung kann sie sich im Blut anreichern. Zu hohe Konzentrationen können langfristig zur Bildung von Harnsäurekristallen führen – vor allem in Gelenken (Gicht) oder in den Nieren (Steine). Der Harnsäurespiegel ist stark vom Lebensstil abhängig und reagiert unter anderem auf Ernährung (besonders Fleisch und vor allem Innereien und Meeresfrüchte), Alkohol und Gewicht. Bei Leuten mit einer aktiven Gicht, werden - ähnlich wie beim Cholesterin - tiefere Harnsäure-Zielwerte angestrebt, um weitere Anfälle und eine chronische Nierenschädigung zu verhindern.
Holo-Tc ist die aktive Transportform von Vitamin B12 im Blut und zeigt an, wie viel Vitamin B12 den Körperzellen tatsächlich zur Verfügung steht.
Vitamin B12 ist essenziell für die Blutbildung, die Zellteilung, die Nervenfunktion und den Energiestoffwechsel. Im Blut wird es an Transporteiweisse gebunden, aber nur das an Transcobalamin gebundene Vitamin (Holo-TC) ist für die Zellen direkt verfügbar. Deshalb ist dieser Wert der empfindlichste Marker für eine frühe Unterversorgung. Holo-TC sinkt oft schon, bevor der Gesamtspeicher an B12 auffällig ist. B12 ist fast ausschliesslich in tierischen Lebensmitteln enthalten – vor allem in Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten. Risikogruppen für einen Mangel sind Menschen mit veganer Ernährung, ältere Personen, Schwangere, Patient:innen mit chronischen Darm- oder Magenerkrankungen, nach Magen- oder Darmoperationen sowie Personen mit langfristiger Einnahme von Säureblockern.
Folsäure ist ein B-Vitamin, das für Zellteilung, Blutbildung und die Entwicklung des Nervensystems essenziell ist.
Folsäure (auch Vitamin B9 genannt) ist ein wasserlösliches Vitamin, das für die Bildung neuer Zellen, die DNA-Synthese und eine gesunde Blutbildung unverzichtbar ist. Der vorliegende Folsäurewert im Serum spiegelt vor allem die kurzfristige Zufuhr über die Ernährung der letzten Wochen wider. Ein stabiler Folsäurestatus ist besonders wichtig in Phasen schnellen Zellwachstums – etwa in der Schwangerschaft oder bei erhöhtem Regenerationsnbedarf. Er hilt aber auch bspw. bei der Aufnahme von Eisen. Gute Folsäurequellen sind grünes Blattgemüse (Spinat, Brokkoli, Salat), Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Nüsse und Leber. Durch Erhitzen oder langes Kochen kann Folsäure jedoch leicht zerstört werden. Risikogruppen für einen Mangel sind Schwangere, Stillende, ältere Menschen, Personen mit einseitiger Ernährung, hohem Alkoholkonsum, Magen-Darm-Erkrankungen sowie Menschen mit erhöhtem Zellumsatz oder chronischem Stress.
Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin, das der Körper grösstenteils selbst über Sonnenlicht bildet – es ist wichtig für Knochen, Muskeln, Immunsystem und den Kalziumhaushalt.
Vitamin D wird in der Haut gebildet, wenn diese ausreichend Sonnenlicht (UVB-Strahlung) ausgesetzt ist. Nur ein kleiner Teil wird über die Nahrung aufgenommen. Im Körper reguliert Vitamin D die Aufnahme von Kalzium und Phosphat aus dem Darm und unterstützt die Knochengesundheit, das Immunsystem und zahlreiche Zellfunktionen. Gemessen wird die Speicherform 25-OH-Vitamin D im Blut, die den allgemeinen Versorgungsstatus widerspiegelt. Risikogruppen für einen Mangel sind Menschen mit wenig Sonnenexposition (z. B. ältere Personen, Büroangestellte), Personen mit dunkler Hautfarbe, Übergewichtige, Schwangere, Übergewichtige, chronisch Kranke sowie Menschen mit fettarmer Ernährung. Besonders im Winter weisen viele Menschen einen Vitamin-D-Mangel auf (ca. 70% der Schweizer Bevölkerung). Eine mangelhafte Versorgung mit Vitamin D kann im Verlauf zu einem erhöhten Risiko für Krankheiten wie Osteoporose führen. Ebenfalls gibt es wissenschaftliche Evidenz, dass Vitamin D Einfluss auf kognitive Funktionen, den Stoffwechsel und das Immunsystem hat. Werte von knapp über 75 nmol/l (Achtung: wir verwenden die Skala nmol/l, es gibt aber auch die Skala mcg/l) werden aus Präventionssicht als optimal betrachtet. Unterhalb 30nmol/l redet man von einem schweren Mangel. Oberhalb von 125nmol/l wurde bisher kein wissenschaftlicher Beweis von weiteren Vorteilen gefunden. An einem sonnigen Tag im Sommer, kann man bei einem hellen Hauttyp unter einer Expositionsdauer von 15-30 Minuten täglich ungefähr 800 Einheiten Vitamin D produzieren, was ungefähr einem empfohlenen Tagesbedarf entspricht. In anderen Saisons gelingt dies also zunehmend schwieriger.
Natrium ist ein lebenswichtiges Elektrolyt, das den Flüssigkeitshaushalt, den Blutdruck und die Nerven- und Muskelfunktion reguliert.
Natrium ist vor allem im Extrazellulärraum (also ausserhalb der Zellen) aktiv und hilft, den Wasserhaushalt sowie die elektrische Reizweiterleitung in Nerven und Muskeln aufrechtzuerhalten. Natrium gibt uns hauptsächlich Auskunft über die Flüssigkeitregulation im Köper. Es wird mit der Nahrung aufgenommen und über die Nieren reguliert. Der Natriumwert im Blut wird eng kontrolliert – bereits kleinere Abweichungen können sich auf das Wohlbefinden auswirken und Hinweise auf Störungen im Wasser- oder Hormonhaushalt geben.
Kalium ist ein wichtiges Mineral im Körper, das die Funktion von Nerven, Muskeln und insbesondere des Herzens mitsteuert.
Kalium befindet sich hauptsächlich in den Körperzellen und ist entscheidend für die elektrische Erregbarkeit von Nerven- und Muskelzellen. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Regulation des Herzrhythmus und beim Flüssigkeits- und Säure-Basen-Haushalt. Der Kaliumspiegel wird durch Ernährung, Hormonhaushalt und die Nierenfunktion reguliert. Schon mittelschwere Abweichungen können sich deutlich auf das Herz-Kreislauf-System auswirken und müssen ärztlich kontrolliert werden.
Das korrigierte Calcium berücksichtigt den Einfluss des Bluteiweisses Albumin auf den gemessenen Calciumwert und ermöglicht eine genauere Beurteilung des tatsächlichen Kalziumstatus.
Calcium ist ein wichtiger Mineralstoff für Knochen, Zähne, Muskelaktivität und die Reizweiterleitung in Nerven. Etwa die Hälfte des Calciums im Blut ist an Eiweisse wie Albumin gebunden. Wenn der Albuminspiegel verändert ist, kann der gemessene Calciumwert verfälscht sein. Deshalb wird das "albumin-korrigierte Calcium" berechnet, um die biologisch wirksame Calciumkonzentration besser einzuschätzen. Besonders während der Wachstumsphasen und in der Schwangerschaft ist die Kalziumaufnahme gesteigert. Im Alter nimmt der Kalziumbedarf hingegen wieder ab. Der Kalziumspiegel im Blut wird unter anderem durch Hormone der Nebenschilddrüse, Vitamin D und durch Phosphat reguliert. Wird Kalzium im Blut benötigt, kann es aus dem Knochen oder aus den Zellen freigesetzt werden.
Phosphat ist ein Mineralstoff, der eine wichtige Rolle für Knochen, Zähne, Energiehaushalt und Zellfunktionen spielt – sein Spiegel im Blut wird eng vom Hormon- und Nierenstoffwechsel reguliert.
Phosphat ist an zahlreichen biologischen Prozessen beteiligt: Es stärkt die Knochenstruktur, ist Bestandteil der Zellmembran und spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel (z. B. als Baustein des Energielieferanten ATP). Etwa 85 % des Phosphats befinden sich in den Knochen, nur ein kleiner Anteil zirkuliert im Blut. Der Phosphatspiegel wird durch die Nieren, Vitamin D, Calcium, der Nebenschilddrüse und die Ernährung beeinflusst.
Magnesium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, der an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt ist – insbesondere für Nerven, Muskeln und das Herz.
Magnesium ist essenziell für über 300 enzymatische Reaktionen im Körper, darunter Muskelkontraktionen, Nervenreizleitung, Energiestoffwechsel und Herzrhythmus. Etwa die Hälfte des Magnesiums ist in den Knochen gespeichert, der Rest in Zellen und nur ein kleiner Teil im Blut messbar. Aus diesem Grund haben aktive Magnesiumsubstitutionen auch kaum Auswirkungen auf den messbaren Magnesiumspiegel (diese können aber durchwegs einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden und gewisse Körperfunktionen haben). Der Spiegel kann langfristig durch Ernährung, Darmaufnahme, Hormonhaushalt und Nierenfunktion beeinflusst werden.
Erythrozyten (rote Blutkörperchen) transportieren in erster Linie Sauerstoff durch den Körper.
Erythrozyten sind die roten Blutkörperchen und gehören zu den wichtigsten Zelltypen im Blut. Sie enthalten den roten Blutfarbstoff Hämoglobin, der den Sauerstoff aus der Lunge aufnimmt und zu den Organen transportiert. Sind zu wenige Erythrozyten im Blut, kann das auf eine Blutarmut (Anämie) hinweisen – zum Beispiel durch Eisenmangel, chronische Erkrankungen oder Blutverlust. Zu viele Erythrozyten können hingegen bei Flüssigkeitsmangel (Austrocknung) oder bestimmten Erkrankungen des Knochenmarks auftreten. Für eine genaue Beurteilung reicht die Zellzahl allein nicht aus – man betrachtet auch andere Blutwerte wie Hämoglobin, Hämatokrit und das Erscheinungsbild der Zellen.
Das mittlere Zellvolumen (MCV) gibt Auskunft über die durchschnittliche Grösse der roten Blutkörperchen.
Der MCV-Wert beschreibt die durchschnittliche Grösse der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Er wird aus dem Blutbild berechnet und hilft dabei, verschiedene Formen der Blutarmut (Anämie) voneinander zu unterscheiden. Der MCV-Wert wird deshalb immer im Zusammenhang mit anderen Blutwerten wie Hämoglobin und Erythrozytenzahl beurteilt.
Das mittlere korpuskuläre Hämoglobin (MCH) ist die durchschnittliche Konzentration von Hämoglobin, die in einem einzelnen roten Blutkörperchen enthalten ist.
Der MCH-Wert gibt an, wie viel Hämoglobin – also roter Blutfarbstoff – durchschnittlich in einem einzelnen roten Blutkörperchen enthalten ist. Der Wert wird meist zur Einordnung einer Blutarmut (Anämie) verwendet. Zusammen mit dem MCV-Wert hilft er zu erkennen, ob die roten Blutkörperchen zu wenig oder zu viel Hämoglobin enthalten.
Hämoglobin ist ein Protein, welches hilft, Sauerstoff und andere Atemgase durch den Körper zu transportieren.
Hämoglobin ist das Eiweissmolekül in den roten Blutkörperchen, das dem Blut seine rote Farbe verleiht. Es ist für den Sauerstofftransport im Körper verantwortlich: In der Lunge nimmt das Hämoglobin Sauerstoff auf und gibt ihn in den Organen wieder ab. Der Hämoglobinwert zeigt an, wie viel Hämoglobin insgesamt im Blut vorhanden ist, und ist ein zentraler Messwert zur Beurteilung der Blutbildung und Sauerstoffversorgung des Körpers.
Der Hämatokrit misst den relativen Anteil aller Blutzellen im Blut
Der Hämatokritwert gibt an, wie viel Prozent des Blutes aus festen Bestandteilen bzw. Blutzellen, besteht. Der Rest ist Flüssigkeit (Plasma). Ein normaler Hämatokritwert sorgt für einen guten Sauerstofftransport und eine ausreichende Fliesseigenschaft des Blutes. Der Wert ist wichtig für die Beurteilung der Blutdicke, der Flüssigkeitsbilanz und der Sauerstoffversorgung im Körper.
Die Blutplättchen (Thrombozyten) sind kleine Zellfragmente im Blut, die bei Verletzungen die Blutung stoppen und für die Bildung von Blutgerinnseln sorgen.
Blutplättchen spielen eine zentrale Rolle in der Blutstillung. Bei einer Verletzung des Blutgefässsystems lagern sie sich an die beschädigte Stelle an, verklumpen miteinander und bilden so den ersten Wundverschluss. Ihr Wert im Blut gibt Auskunft darüber, wie viele Thrombozyten pro Mikroliter Blut vorhanden sind. Der Thrombozytenwert hilft bei der Einschätzung von Blutgerinnungsstörungen, Entzündungen, Infektionen oder Knochenmarkerkrankungen. Auch im Rahmen von Routineuntersuchungen oder vor Operationen ist dieser Wert wichtig.
ASAT ist ein Enzym, das in vielen Körperzellen vorkommt – vor allem in Leber, Herz und Muskeln – und bei Zellschädigung ins Blut freigesetzt wird.
ASAT ist ein Enzym, das beim normalen Zellstoffwechsel hilft. Es kommt vor allem in der Leber, aber auch den Nieren, im Herzmuskel und der normalen Muskulatur vor. Wenn Zellen in diesen Organen verbraucht oder geschädigt werden – zum Beispiel durch Entzündungen, Durchblutungsstörungen oder ganz einfach durch Überlastung oder körperliche Betätigung – kann ASAT in grösserer Menge ins Blut gelangen. Erhöhte Werte allein sagen noch nicht, woher die Schädigung stammt. Daher wird ASAT meist zusammen mit anderen Leberwerten beurteilt, um besser einschätzen zu können, wo die Ursache liegt.
ALAT ist ein Leberenzym, das vor allem in Leberzellen vorkommt – erhöhte Werte im Blut weisen meist auf eine Schädigung oder Reizung der Leber hin.
ALAT ist ein Enzym, das am Eiweissstoffwechsel beteiligt ist und fast ausschliesslich in der Leber vorkommt. Wenn Leberzellen geschädigt oder gereizt werden – zum Beispiel durch Entzündungen, Alkohol, Medikamente oder eine Fettleber – gelangt ALAT ins Blut. Daher gilt es als empfindlicher Marker für die Lebergesundheit. Da ALAT leberspezifischer ist als ASAT, lässt sich ein erhöhter Wert meist direkt der Leber zuordnen. Zur genaueren Beurteilung der Ursache werden in der Regel weitere Leberwerte wie ASAT, GGT oder Bilirubin mitbetrachtet.
GGT ist ein Enzym, das vor allem in Leber und Gallenwegen vorkommt – erhöhte Werte weisen häufig auf eine Störung im Leber-Galle-System oder auf Alkoholkonsum hin.
Die GGT ist ein empfindlicher Marker für die Funktion von Leber und Gallenwegen. Sie hilft beim Transport von Aminosäuren in die Zellen und wird im Blut vor allem dann erhöht gemessen, wenn die Gallenwege gereizt oder verstopft sind oder die Leber belastet ist – etwa durch Alkohol, Medikamente, Fettleber oder Gallenstauung. GGT reagiert früh auf schädigende Einflüsse, ist aber nicht leberspezifisch. Zur Interpretation wird sie meist zusammen mit ALAT, ASAT und anderen Leberwerten beurteilt. Ein erhöhter GGT-Wert kann auch bei völlig gesunden Menschen vorübergehend auftreten, etwa nach fettreicher Nahrung oder moderatem Alkoholkonsum. In der Präventionsmedizin kann GGT auch als Prognosemarker für die Stoffwechselgesundheit verwendet werden.
Bilirubin ist ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) und wird über die Leber ausgeschieden – der Wert gibt Hinweise auf die Leberfunktion und den Abbau von roten Blutkörperchen.
Bilirubin entsteht beim natürlichen Abbau alter roter Blutkörperchen. Es wird über die Leber in die Galle ausgeschieden und verlässt den Körper über den Darm oder dem Urin. Man unterscheidet zwischen indirektem (nicht wasserlöslichem) und direktem (wasserlöslichem) Bilirubin. Erhöhte Werte können auf eine Störung im Abbau, in der Verarbeitung durch die Leber oder in der Ausscheidung über die Gallenwege hinweisen. Bei Erhöhungen wird automatisch das direkte Bilirubin mitbestimmt, um die Ursache besser einschätzen zu können. Wenn das direkte Bilirubin weniger als 50% des Gesamtanteils ausmacht, liegt in den allermeisten Fällen eine harmlose Stoffwechselvariante vor, das man Meulengracht-Syndrom nennt. Wichtig ist immer die Gesamtbetrachtung des Bilirubinwerts zusammen mit anderen Leberparametern.
Direktes Bilirubin ist die wasserlösliche Form des Bilirubins, die in der Leber verarbeitet und über die Galle ausgeschieden wird – der Wert zeigt, wie gut dieser Ausscheidungsweg funktioniert.
Direktes Bilirubin entsteht, wenn das ursprüngliche, fettlösliche (indirekte) Bilirubin in der Leber in eine wasserlösliche Form umgewandelt wird (Konjugation). Nur in dieser Form kann es über die Galle in den Darm gelangen. Der direkte Anteil wird meist gemeinsam mit dem Gesamtbilirubin und dem indirekten Anteil beurteilt, um die Ursache einer möglichen Bilirubinerhöhung besser einzugrenzen.
Die alkalische Phosphatase ist ein Enzym, das in Leber, Knochen und Gallenwegen vorkommt – sie spielt eine Rolle beim Knochenaufbau und bei der Galleausscheidung.
Die alkalische Phosphatase ist ein Enzym, das vor allem in Leber, Gallenwegen und Knochen gebildet wird. Es unterstützt unter anderem den Transport von Phosphat und den Umbau von Knochengewebe. Ein erhöhter Wert kann auf eine Blockade der Gallenwege, eine Lebererkrankung oder auf eine gesteigerte Knochenaktivität hinweisen – etwa im Wachstum, nach Knochenbrüchen oder bei bestimmten Knochenerkrankungen. Zur genaueren Einordnung wird sie immer im Zusammenhang mit anderen Leber- und Knochenwerten betrachtet, etwa GGT, Bilirubin oder Kalzium.
Albumin ist das wichtigste Protein im Blutplasma – es hilft, Flüssigkeit im Gefässsystem zu halten
Albumin wird in der Leber produziert und erfüllt mehrere wichtige Aufgaben im Körper. Es sorgt dafür, dass Flüssigkeit in den Blutgefässen bleibt, und verhindert so Wassereinlagerungen im Gewebe. Zudem bindet Albumin viele Substanzen wie Medikamente, Hormone oder Fettsäuren und transportiert sie im Blut. Der Albuminwert gibt Hinweise auf den Ernährungszustand, die Leberfunktion und den Flüssigkeitshaushalt. Veränderungen können durch akute oder chronische Erkrankungen, Mangelernährung oder Eiweissverluste über Niere oder Darm entstehen.
Ferritin ist das Speichereiweiss für Eisen im Körper – der Wert zeigt, wie gut die körpereigenen Eisenvorräte gefüllt sind.
Ferritin speichert Eisen in den Körperzellen, vor allem in Leber, Knochenmark und Milz (also den blutbildenden Organen). Ein kleiner Teil gelangt ins Blut und lässt sich dort messen. Der Ferritinwert ist der wichtigste Laborwert zur Einschätzung der Eisenspeicher. Bei Mangel sind die Speicher geleert, bei Überladung, Leberbelastung oder Entzündung erhöht. Da Ferritin auch bei Infekten oder chronischen Erkrankungen ansteigen kann, wird es oft zusammen mit Entzündungswerten (v.a. CRP) und anderen Eisenparametern (z. B. Transferrinsättigung) beurteilt.
Transferrin ist ein Transporteiweiss, das Eisen im Blut zu den Körperzellen bringt – der Wert zeigt, wie balanciert die Eisenversorrgung im Körper und wie hoch der Transportbedarf ist.
Transferrin wird in der Leber gebildet und transportiert Eisen über das Blut dorthin, wo es gebraucht wird – etwa ins Knochenmark zur Blutbildung. Wenn zu wenig Eisen vorhanden ist, steigt die Transferrinproduktion an, damit möglichst viel Eisen gebunden und verteilt werden kann. Umgekehrt sinkt der Wert, wenn Eisen im Überfluss vorhanden ist oder die Leberfunktion eingeschränkt ist. Transferrin ist ein indirekter Marker zur Einschätzung des Eisenstoffwechsels und wird sekundär zu Ferritin und der Transferrinsättigung beurteilt.
Die Transferrinsättigung zeigt, wie viel Prozent des Eisen-Transporteiweisses Transferrin aktuell mit Eisen beladen ist – sie hilft, einen Eisenmangel oder eine Überladung zu erkennen.
Transferrin ist das Eiweiss, das Eisen im Blut transportiert. Die Transferrinsättigung gibt an, wie stark dieses Eiweiss mit Eisen beladen ist – also wie viel Eisen effektiv verfügbar ist und gerade transportiert wird. Der Wert wird berechnet aus Eisen und Transferrin und wird benötigt zur Evaluation des Eisenstatus. Die Transferrinsättigung wird meist zusammen mit Ferritin und Transferrin beurteilt.
Der HbA1c-Wert zeigt den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten 2 bis 3 Monate an und dient zur Früherkennung und Verlaufskontrolle von Diabetes und seinen Vorstufen.
HbA1c entsteht, wenn sich Zucker an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin bindet. Je höher der Blutzucker über längere Zeit (2-3 Monate), desto höher ist der HbA1c-Wert. Er wird unabhängig von Tageszeit oder Nahrungsaufnahme gemessen und ist ein zentraler Marker zur Diagnose von Prädiabetes und Diabetes. Er dient als Lebensstilmarker zur Beurteilung der Insulinfunktion, Zuckerregulation und Kalorienbilanz der zurückliegenden Monate und ist der in der Medizin primär verwendete Marker, um einen Diabetes zu diagnostizieren.
Der Nüchternbluzucker (Nüchternglukose) misst den Blutzuckerspiegel nach mindestens 8 Stunden ohne Nahrungsaufnahme und dient der Einschätzung des Zuckerstoffwechsels.
Der nüchtern gemessene Blutzuckerwert ist ein einfacher und wichtiger Test zur Früherkennung von Prädiabetes und Diabetes mellitus. Er zeigt, wie gut der Körper in Ruhe (z.B. über Nacht) mit Zucker umgeht und wie gut das Insulinsystem zur Rückschaffung des Zuckers aus dem Blut gearbeitet hat. Normal sind Werte unter 5.6 mmol/l. Werte zwischen 5.6 und 6.9 mmol/l gelten als grenzwertig (gestörte Nüchternglukose), ab 7.0 mmol/l liegt definitionsgemäss ein Diabetes vor. Der Wert wird zusammen mit dem HbA1c zur umfassenden Beurteilung des Zuckerstoffwechsels verwendet.
Ferritin ist das Speichereiweiss für Eisen im Körper – der Wert zeigt, wie gut die körpereigenen Eisenvorräte gefüllt sind.
Ferritin speichert Eisen in den Körperzellen, vor allem in Leber, Knochenmark und Milz (also den blutbildenden Organen). Ein kleiner Teil gelangt ins Blut und lässt sich dort messen. Der Ferritinwert ist der wichtigste Laborwert zur Einschätzung der Eisenspeicher. Bei Mangel sind die Speicher geleert, bei Überladung, Leberbelastung oder Entzündung erhöht. Da Ferritin auch bei Infekten oder chronischen Erkrankungen ansteigen kann, wird es oft zusammen mit Entzündungswerten (v.a. CRP) und anderen Eisenparametern (z. B. Transferrinsättigung) beurteilt.
Transferrin ist ein Transporteiweiss, das Eisen im Blut zu den Körperzellen bringt – der Wert zeigt, wie balanciert die Eisenversorrgung im Körper und wie hoch der Transportbedarf ist.
Transferrin wird in der Leber gebildet und transportiert Eisen über das Blut dorthin, wo es gebraucht wird – etwa ins Knochenmark zur Blutbildung. Wenn zu wenig Eisen vorhanden ist, steigt die Transferrinproduktion an, damit möglichst viel Eisen gebunden und verteilt werden kann. Umgekehrt sinkt der Wert, wenn Eisen im Überfluss vorhanden ist oder die Leberfunktion eingeschränkt ist. Transferrin ist ein indirekter Marker zur Einschätzung des Eisenstoffwechsels und wird sekundär zu Ferritin und der Transferrinsättigung beurteilt.
Die Transferrinsättigung zeigt, wie viel Prozent des Eisen-Transporteiweisses Transferrin aktuell mit Eisen beladen ist – sie hilft, einen Eisenmangel oder eine Überladung zu erkennen.
Transferrin ist das Eiweiss, das Eisen im Blut transportiert. Die Transferrinsättigung gibt an, wie stark dieses Eiweiss mit Eisen beladen ist – also wie viel Eisen effektiv verfügbar ist und gerade transportiert wird. Der Wert wird berechnet aus Eisen und Transferrin und wird benötigt zur Evaluation des Eisenstatus. Die Transferrinsättigung wird meist zusammen mit Ferritin und Transferrin beurteilt.
Kreatinin ist ein Abbauprodukt aus dem Muskelstoffwechsel und dient als wichtigster Laborwert zur Beurteilung der Nierenfunktion.
Kreatinin entsteht beim natürlichen Abbau von Kreatin in den Muskeln und wird über das Blut zur Niere transportiert, wo es ausgeschieden wird. Da die Bildung von Kreatinin relativ konstant ist und zu fast 100% über die Niere ausgeschieden wird, eignet sich der Wert gut zur Einschätzung der Nierenleistung. Ein Anstieg im Blut kann bedeuten, dass die Nieren das Kreatinin nicht ausreichend ausfiltern. Der Wert hängt aber auch von der Muskelmasse, dem Alter und der Flüssigkeitszufuhr ab – sportliche Menschen oder Männer mit viel Muskelmasse haben von Natur aus oft höhere Kreatininwerte. Zur genaueren Einschätzung der Nierenfunktion wird zusätzlich die sogenannte eGFR (geschätzte Filtrationsrate) berechnet.
Die Nierenfunktion, oder eGFR (”estimated Glomerular Filtration Rate”) ist ein rechnerischer Wert, der zeigt, wie gut die Nieren das Blut filtern – sie ist einer der wichtigsten Indikatoren für die Nierenfunktion und wird aus dem Alter, Geschlecht und Kreatinin berechnet.
Die NIerenfunktion wird normalerweise anhand des Kreatininwerts sowie Alter und Geschlecht geschätzt. Sie gibt an, wie viel Milliliter Blut die Nieren pro Minute filtern können. Dieser Wert ist empfindlicher als das Kreatinin allein, da er individuelle Unterschiede in der Muskelmasse berücksichtigt. Die eGFR wird in der Praxis verwendet, um eine mögliche Nierenschwäche frühzeitig zu erkennen und vor allem den Verlauf zu überwachen. Je tiefer der Wert, desto eingeschränkter ist die Filterfunktion der Nieren. Die Nierenfunktion ist ein sensibler Wert für die Gesundheit der Organe, vor allem auch des Herzens und kann gut für die allgemeine Gesundheitsprognose verwendet werden.
Cystatin C ist ein Protein, das in allen Körperzellen gebildet wird und als sensitiver Marker für die Nierenfunktion gilt – oft genauer als Kreatinin.
Cystatin C wird konstant von allen Körperzellen ins Blut abgegeben und fast vollständig in den Nieren gefiltert. Weil seine Konzentration im Blut weniger von Muskelmasse, Alter oder Geschlecht beeinflusst wird als Kreatinin, eignet sich der Wert besonders gut zur Einschätzung der Nierenfunktion – auch bei älteren Menschen, Sportlern, laufender Kratinsupplementation oder Menschen mit geringer Muskelmasse. Aus dem Cystatin-C-Wert lässt sich eine präzisere geschätzte Nierenfunktion berechnen, die Hinweise auf mögliche Frühformen einer Nierenschwäche geben kann – oft noch bevor Kreatinin auffällig wird. Cystatin wird automatisch bestimmt, falls ein zu hoher Kreatininwert bestimmt worden ist. Normale Cystatin C-Werte bei gleichzeitig erhöhten Kreatininwerten bestätigen trotzdem ein gutes Nierenfunktion.
Die eGFR auf Basis von Cystatin C zeigt, wie gut die Nieren das Blut filtern – unabhängig von Muskelmasse, Supplementation und körperlicher Konstitution.
Die eGFR (estimated Glomerular Filtration Rate) ist ein Rechenwert, der die Filterleistung der Nieren angibt – also wie viel Blut pro Minute gereinigt wird. Wenn man Cystatin C statt Kreatinin als Grundlage verwendet, ist die Schätzung besonders verlässlich bei älteren Menschen, sportlich sehr aktiven Personen, laufenden Kreatinsupplementationen oder Menschen mit wenig oder viel Muskelmasse. Diese Methode reagiert früh auf Veränderungen der Nierenfunktion und hilft, auch beginnende Nierenschwächen rechtzeitig zu erkennen. Die Messung eignet sich gut als Alternative zur Nierenfunktion auf Kreatininbasis und ist - falls bestimmt - dann als wesentlich exakter einzuschätzen. Wir bestimmen die Nierenfunktion über Cystatin C im Fall von erhöhten Kreatininwerten automatisch.
Erythrozyten (rote Blutkörperchen) transportieren in erster Linie Sauerstoff durch den Körper.
Erythrozyten sind die roten Blutkörperchen und gehören zu den wichtigsten Zelltypen im Blut. Sie enthalten den roten Blutfarbstoff Hämoglobin, der den Sauerstoff aus der Lunge aufnimmt und zu den Organen transportiert. Sind zu wenige Erythrozyten im Blut, kann das auf eine Blutarmut (Anämie) hinweisen – zum Beispiel durch Eisenmangel, chronische Erkrankungen oder Blutverlust. Zu viele Erythrozyten können hingegen bei Flüssigkeitsmangel (Austrocknung) oder bestimmten Erkrankungen des Knochenmarks auftreten. Für eine genaue Beurteilung reicht die Zellzahl allein nicht aus – man betrachtet auch andere Blutwerte wie Hämoglobin, Hämatokrit und das Erscheinungsbild der Zellen.
Das mittlere Zellvolumen (MCV) gibt Auskunft über die durchschnittliche Grösse der roten Blutkörperchen.
Der MCV-Wert beschreibt die durchschnittliche Grösse der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Er wird aus dem Blutbild berechnet und hilft dabei, verschiedene Formen der Blutarmut (Anämie) voneinander zu unterscheiden. Der MCV-Wert wird deshalb immer im Zusammenhang mit anderen Blutwerten wie Hämoglobin und Erythrozytenzahl beurteilt.
Das mittlere korpuskuläre Hämoglobin (MCH) ist die durchschnittliche Konzentration von Hämoglobin, die in einem einzelnen roten Blutkörperchen enthalten ist.
Der MCH-Wert gibt an, wie viel Hämoglobin – also roter Blutfarbstoff – durchschnittlich in einem einzelnen roten Blutkörperchen enthalten ist. Der Wert wird meist zur Einordnung einer Blutarmut (Anämie) verwendet. Zusammen mit dem MCV-Wert hilft er zu erkennen, ob die roten Blutkörperchen zu wenig oder zu viel Hämoglobin enthalten.
Hämoglobin ist ein Protein, welches hilft, Sauerstoff und andere Atemgase durch den Körper zu transportieren.
Hämoglobin ist das Eiweissmolekül in den roten Blutkörperchen, das dem Blut seine rote Farbe verleiht. Es ist für den Sauerstofftransport im Körper verantwortlich: In der Lunge nimmt das Hämoglobin Sauerstoff auf und gibt ihn in den Organen wieder ab. Der Hämoglobinwert zeigt an, wie viel Hämoglobin insgesamt im Blut vorhanden ist, und ist ein zentraler Messwert zur Beurteilung der Blutbildung und Sauerstoffversorgung des Körpers.
Der Hämatokrit misst den relativen Anteil aller Blutzellen im Blut
Der Hämatokritwert gibt an, wie viel Prozent des Blutes aus festen Bestandteilen bzw. Blutzellen, besteht. Der Rest ist Flüssigkeit (Plasma). Ein normaler Hämatokritwert sorgt für einen guten Sauerstofftransport und eine ausreichende Fliesseigenschaft des Blutes. Der Wert ist wichtig für die Beurteilung der Blutdicke, der Flüssigkeitsbilanz und der Sauerstoffversorgung im Körper.
Die Blutplättchen (Thrombozyten) sind kleine Zellfragmente im Blut, die bei Verletzungen die Blutung stoppen und für die Bildung von Blutgerinnseln sorgen.
Blutplättchen spielen eine zentrale Rolle in der Blutstillung. Bei einer Verletzung des Blutgefässsystems lagern sie sich an die beschädigte Stelle an, verklumpen miteinander und bilden so den ersten Wundverschluss. Ihr Wert im Blut gibt Auskunft darüber, wie viele Thrombozyten pro Mikroliter Blut vorhanden sind. Der Thrombozytenwert hilft bei der Einschätzung von Blutgerinnungsstörungen, Entzündungen, Infektionen oder Knochenmarkerkrankungen. Auch im Rahmen von Routineuntersuchungen oder vor Operationen ist dieser Wert wichtig.
Das Gesamtcholesterin gibt die Gesamtmenge aller Cholesterinformen im Blut an, aber einzeln gesehen nicht viel alleinige Aussagekraft hat. Es findet sich in nahezu allen Körperzellen und wird zur Herstellung von Hormonen und Vitaminen benötigt.
Cholesterin ist ein fettähnlicher Stoff, der für den Körper lebenswichtig ist. Er wird unter anderem für den Aufbau von Zellwänden, die Bildung von Hormonen und die Produktion von Gallensäuren benötigt. Ein Teil des Cholesterins wird über die Nahrung aufgenommen, der grösste Teil jedoch in der Leber selbst hergestellt. Das Gesamtcholesterin umfasst verschiedene Untergruppen – insbesondere das LDL-Cholesterin (auch „schlechtes Cholesterin“) und das HDL-Cholesterin (das „gute Cholesterin“). Aber auch das Apolipoprotein B, Lipoprotein (a) und indirekt die Triglyzeride werden hier miteingezählt. Ein leicht erhöhter Gesamtwert ist nicht zwangsläufig krankhaft, entscheidend ist das Verhältnis der Untergruppen und die individuelle Risikosituation. Der Gesamtcholesterinwert dient als erster Überblick im Lipidprofil, sagt aber allein noch wenig über das tatsächliche kardiovaskuläre Risiko aus.
LDL-Cholesterin wird oft als das "schlechte" Cholesterin bezeichnet, weil es dazu beitragen kann, dass sich Fettablagerungen in den Blutgefässen bilden. Es ist der heutzutage bestuntersuchte einzelne Risikofaktor für u.a. Herz-Kreislauf Erkrankungen und einer der wichtigsten Ansatzpunkte der Präventionsmedizin.
LDL steht für Low-Density Lipoprotein – es transportiert Cholesterin von der Leber zu den Zellen im Körper. Die LDL-haltige Untergruppe der Cholesterine kann sich in den Gefässwänden ablagern und dort sogenannte Plaques bilden. Dieser Prozess wird als Arteriosklerose bezeichnet (siehe unten). Auch Zusammenhänge in der Entstehung von Demenz und Krebserkrankungen werden in der Wissenschaft stark diskutiert. Der LDL-Wert ist einer der wichtigsten Laborparameter zur Beurteilung des kardiovaskulären Risikos. Die Höhe des Cholesterins ist zur Überraschung vieler zu einem überragend hohen Anteil genetisch vorbestimmt (man redet von einem unbeeinflussbarem Anteil von bis zu 80%), kann aber durch bestimmtes Verhalten immer auch zu einem gewissen Grad aktiv beeinflusst werden (Viszeralfett, Ernährung, Bewegung etc.). Ziel ist es, LDL möglichst tief zu halten – je nach individuellem Risiko gelten unterschiedliche Zielbereiche. Die Einschätzung erfolgt daher immer im Zusammenhang mit weiteren Risikofaktoren und Risikomodifikatoren. Hierfür werden leitlinien-gerecht Risikogruppen angelegt, welche uns unterstützt über ein statistisches 10-Jahres- oder Lebenszeitrisiko den LDL-Zielbereich zu definieren. Dieser beträgt je nach Risiko: - <3.0mmol/l für ansonsten unbelastete und gesunde Menschen - <2.6mmol/l für Menschen mit tiefem bis moderatem Risiko, wo eine Einstellung z.B. aufgrund des Alters oder Nebenfaktoren aber diskutiert werden sollte. In dieser Risikogruppe ist eine detaillierte Evaluation aller eruierbaren Faktoren besonders wichtig, um eine zielgenaue Empfehlung abgeben zu können. - <1.8mmol/l für Menschen mit hohem Risiko durch entweder zahlreich oder besonders prominent vorliegende Risikofaktoren oder sehr hohen Cholesterinwerten. - <1.4mmol/l für Menschen mit sehr hohem Risiko, also besonders ausgeprägten Risikofaktoren oder sogar schon stattgehabten Ereignissen, wie Herzinfarkt oder Hirnschlag, um weiteren Ereignissen zuvorzukommen. Bei Diabetes ist eine gute Cholesterineinstellung auf jeden Fall immer empfohlen. Eine Cholesterinsenkung um 1mmol/l ergibt ein 22% reduziertes relatives Risiko einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder plötzlichem Herztod zu erleiden, sogar auf schon gut eingestellten, tiefen Werten. Die wissenschaftliche Evidenz hierfür ist trotz einzelner besonders lauten Gegenstimmen überragend.
Apolipoprotein B ist ein Eiweiss, das auf allen atherogenen (gefässschädigenden) Lipoproteinen sitzt (also auch dem LDL und Lipoprotein (a))– sein Wert zeigt also wie viele potenziell “böse” Cholesterinpartikel im Blut zirkulieren. Neuste wissenschaftliche Ergebnisse vermute, dass die Prognosekraft des Apolipoprotein B’s die des LDL-Cholesterins sogar übersteigt.
Apolipoprotein B ist der Hauptbestandteil von Lipoproteinen wie LDL, VLDL und Lipoprotein (a), die Cholesterin im Blut transportieren. Jeder dieser Partikel trägt genau ein ApoB-Molekül – deshalb zeigt der ApoB-Wert nicht nur, wie viel Cholesterin transportiert wird, sondern auch, wie viele potenziell gefässschädigende Partikel im Blut unterwegs sind. Alle diese Partikel können sich in den Arterien ablagern und zur Entstehung von Arteriosklerose führen. Im Vergleich zum LDL-Wert bietet ApoB oft eine noch genauere Einschätzung des Herz-Kreislauf-Risikos, besonders bei Menschen mit erhöhten Triglyzeriden oder auffälligem Stoffwechselprofil. In modernen Leitlinien wird ApoB zunehmend als ergänzender oder sogar bevorzugter Risikomarker empfohlen, insbesondere bei Personen mit metabolischem Syndrom, Diabetes oder familiärer Vorbelastung. Ähnlich wie beim LDL-Cholesterin ist die Anzahl dieser Partikel zu einem hohen Anteil genetisch vorbestimmt (bis zu 80%), kann aber durch bestimmtes Verhalten immer auch zu einem gewissen Grad aktiv beeinflusst werden (Viszeralfett, Ernährung, Bewegung etc.). Auch hier ist es das Ziel, das ApoB möglichst tief zu halten - abhängig des individuellen Zielbereichs. Die Einschätzung erfolgt daher immer im Zusammenhang mit weiteren Risikofaktoren wie Blutdruck, Rauchen, Zuckerstoffwechsel, familiärer Vorbelastung und Lebensstil. Hierfür werden leitlinien-gerecht Risikogruppen angelegt, welche uns unterstützt über ein statistisches 10-Jahres- oder Lebenszeitrisiko den ApoB-Zielbereich zu definieren. Dieser beträgt je nach Risiko: - <1.0g/l für ansonsten unbelastete und gesunde Menschen - <1.0g/l für Menschen mit tiefem bis moderatem Risiko, wo eine Einstellung z.B. aufgrund des Alters oder Nebenfaktoren aber diskutiert werden sollte. In dieser Risikogruppe ist eine detaillierte Evaluation aller eruierbaren Faktoren besonders wichtig, um eine zielgenaue Empfehlung abgeben zu können. - <0.8g/l für Menschen mit hohem Risiko durch entweder zahlreich oder besonders prominent vorliegende Risikofaktoren oder sehr hohen Cholesterinwerten. - <0.65g/l für Menschen mit sehr hohem Risiko, also besonders ausgeprägten Risikofaktoren oder sogar schon stattgehabten Ereignissen, wie Herzinfarkt oder Hirnschlag, um weiteren Ereignissen zuvorzukommen. Bei Diabetes ist eine gute Cholesterineinstellung auf jeden Fall immer empfohlen.
Das Non-HDL-Cholesterin umfasst alle gefässschädigenden Cholesterinformen im Blut – es ist ein weiterer wichtiger Marker zur Beurteilung des Herz-Kreislauf-Risikos. Spielt aber im Gegensatz zu den anderen Markern eine sekundäre Rolle.
Non-HDL-Cholesterin ist eine Rechengrösse: Es ergibt sich aus Gesamtcholesterin minus dem “guten” HDL-Cholesterin. Das bedeutet: Non-HDL enthält alles Cholesterin, das nicht zum "guten" HDL gehört – also vor allem LDL, aber auch noch weitere Lipoproteine. Im Vergleich mit dem Apolipoprotein B beinhaltet es tendenziell mehr Cholesterine, aber ist etwas ungenauer darin, auch die Anzahl der Partikel zu definieren, die sich gefässchädigend (atherogen) verhalten. Zwei Personen können also gleichen non-HDL-Wert haben – also die gleiche Cholesterinmenge in schädlichen Partikeln – aber unterschiedlich viele einzelne Partikel selbst. Die Leitlinien empfehlen als erstes die primären Zielbereiche für LDL und ApoB zu erfüllen, bevor man dies für non-HDL tut.
HDL-Cholesterin ist ein Transportsystem für Cholesterin im Blut. Es gilt auch als gutes Cholesterin, weil es im Gegensatz zu LDL keine Arterienverkalkung verursacht.
HDL steht für High-Density Lipoprotein – es wird oft als das „gute“ Cholesterin bezeichnet und ist ebenfalls ein Transportmolekül für Cholesterin. HDL hat im Gegensatz zu LDL eine schutzende Funktion: Es sammelt überschüssiges Cholesterin aus dem Blut und den Gefässwänden ein und bringt es zurück zur Leber, wo es abgebaut wird. Dieser Rücktransport schützt die Gefässe vor Ablagerungen – und damit auch vor Herzinfarkt oder Schlaganfall. Ein höherer HDL-Wert wird deshalb grundsätzlich als positiv angesehen (z.B. 1.5 -2.2 mmol/l).
Lipoprotein(a), kurz Lp(a), ist ein genetisch determinierter Blutfettwert, der unabhängig vom Lebensstil erhöht sein kann und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann. Nach bisherigen Erkenntnissen ist es nicht sinnvoll, ihn mehrfach bestimmen zu lassen, da er nur in unerheblicher Grösse schwankt im Blut.
Lipoprotein(a) ist eine spezielle Form von LDL-Cholesterin, bei der zusätzlich ein Eiweiss namens Apolipoprotein(a) angelagert ist. Ein erhöhter Lp(a)-Wert kann zu einer stärkeren Ablagerung von Cholesterin in den Gefässen führen und damit das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Klappenerkrankungen des Herzens erhöhen – vor allem, wenn gleichzeitig andere Risikofaktoren wie hohes LDL, ApoB, Bluthochdruck oder Diabetes bestehen. Er gilt heutzutage als einer der wichtigsten bekannten Risikomodifikatoren. Da Lp(a) nicht durch Ernährung oder Bewegung beeinflusst werden kann, liegt der Fokus auf der Optimierung aller anderen beeinflussbaren Risikofaktoren (im Falle einer relevanten Erhöhung gelten also andere Zielbereiche für u.a. LDL-Cholesterin). Der Wert wird einmalig gemessen, da er sich gemäss wissenschaftlichen Kenntnissen im Verlauf des Lebens nicht signifikant verändern lässt und erblich bedingt ist (liegt also in der Familie).
Triglyzeride sind eine Form von Blutfetten, die als Energiespeicher im Körper dienen – sie sind also eng verbunden mit dem Umstand eines Energieüberschusses.
Triglyzeride sind Fette, die im Blut zirkulieren und aus Nahrungsfetten sowie Kohlenhydraten entstehen. Sie werden nach einer Mahlzeit im Darm aufgenommen, in der Leber weiterverarbeitet und als Energiespeicher in Fettzellen eingelagert. Der Triglyzeridwert muss nüchtern gemessen werden, da er nach dem Essen deutlich ansteigt. Leicht erhöhte Werte sind häufig und können durch Ernährung, Alkoholkonsum, Übergewicht oder Bewegungsmangel verursacht werden und bedeuten im nüchternen Zustand, dass eine Tendenz zum Kalorienüberschuss besteht, also mehr Energie im Blut vorhanden ist, als gebraucht wird. Stark erhöhte Triglyzeridwerte gelten als eigenständiger Risikofaktor für Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) und sind – besonders in Kombination mit niedrigem HDL oder erhöhtem LDL – ein Zeichen für einen gestörten Fettstoffwechsel. Triglyzeride gelten auch als sogenannter “Lifestyle-Reporter”, weil sie stark vom Lebensstil beeinflusst werden.
ASAT ist ein Enzym, das in vielen Körperzellen vorkommt – vor allem in Leber, Herz und Muskeln – und bei Zellschädigung ins Blut freigesetzt wird.
ASAT ist ein Enzym, das beim normalen Zellstoffwechsel hilft. Es kommt vor allem in der Leber, aber auch den Nieren, im Herzmuskel und der normalen Muskulatur vor. Wenn Zellen in diesen Organen verbraucht oder geschädigt werden – zum Beispiel durch Entzündungen, Durchblutungsstörungen oder ganz einfach durch Überlastung oder körperliche Betätigung – kann ASAT in grösserer Menge ins Blut gelangen. Erhöhte Werte allein sagen noch nicht, woher die Schädigung stammt. Daher wird ASAT meist zusammen mit anderen Leberwerten beurteilt, um besser einschätzen zu können, wo die Ursache liegt.
ALAT ist ein Leberenzym, das vor allem in Leberzellen vorkommt – erhöhte Werte im Blut weisen meist auf eine Schädigung oder Reizung der Leber hin.
ALAT ist ein Enzym, das am Eiweissstoffwechsel beteiligt ist und fast ausschliesslich in der Leber vorkommt. Wenn Leberzellen geschädigt oder gereizt werden – zum Beispiel durch Entzündungen, Alkohol, Medikamente oder eine Fettleber – gelangt ALAT ins Blut. Daher gilt es als empfindlicher Marker für die Lebergesundheit. Da ALAT leberspezifischer ist als ASAT, lässt sich ein erhöhter Wert meist direkt der Leber zuordnen. Zur genaueren Beurteilung der Ursache werden in der Regel weitere Leberwerte wie ASAT, GGT oder Bilirubin mitbetrachtet.
GGT ist ein Enzym, das vor allem in Leber und Gallenwegen vorkommt – erhöhte Werte weisen häufig auf eine Störung im Leber-Galle-System oder auf Alkoholkonsum hin.
Die GGT ist ein empfindlicher Marker für die Funktion von Leber und Gallenwegen. Sie hilft beim Transport von Aminosäuren in die Zellen und wird im Blut vor allem dann erhöht gemessen, wenn die Gallenwege gereizt oder verstopft sind oder die Leber belastet ist – etwa durch Alkohol, Medikamente, Fettleber oder Gallenstauung. GGT reagiert früh auf schädigende Einflüsse, ist aber nicht leberspezifisch. Zur Interpretation wird sie meist zusammen mit ALAT, ASAT und anderen Leberwerten beurteilt. Ein erhöhter GGT-Wert kann auch bei völlig gesunden Menschen vorübergehend auftreten, etwa nach fettreicher Nahrung oder moderatem Alkoholkonsum. In der Präventionsmedizin kann GGT auch als Prognosemarker für die Stoffwechselgesundheit verwendet werden.
Bilirubin ist ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) und wird über die Leber ausgeschieden – der Wert gibt Hinweise auf die Leberfunktion und den Abbau von roten Blutkörperchen.
Bilirubin entsteht beim natürlichen Abbau alter roter Blutkörperchen. Es wird über die Leber in die Galle ausgeschieden und verlässt den Körper über den Darm oder dem Urin. Man unterscheidet zwischen indirektem (nicht wasserlöslichem) und direktem (wasserlöslichem) Bilirubin. Erhöhte Werte können auf eine Störung im Abbau, in der Verarbeitung durch die Leber oder in der Ausscheidung über die Gallenwege hinweisen. Bei Erhöhungen wird automatisch das direkte Bilirubin mitbestimmt, um die Ursache besser einschätzen zu können. Wenn das direkte Bilirubin weniger als 50% des Gesamtanteils ausmacht, liegt in den allermeisten Fällen eine harmlose Stoffwechselvariante vor, das man Meulengracht-Syndrom nennt. Wichtig ist immer die Gesamtbetrachtung des Bilirubinwerts zusammen mit anderen Leberparametern.
Direktes Bilirubin ist die wasserlösliche Form des Bilirubins, die in der Leber verarbeitet und über die Galle ausgeschieden wird – der Wert zeigt, wie gut dieser Ausscheidungsweg funktioniert.
Direktes Bilirubin entsteht, wenn das ursprüngliche, fettlösliche (indirekte) Bilirubin in der Leber in eine wasserlösliche Form umgewandelt wird (Konjugation). Nur in dieser Form kann es über die Galle in den Darm gelangen. Der direkte Anteil wird meist gemeinsam mit dem Gesamtbilirubin und dem indirekten Anteil beurteilt, um die Ursache einer möglichen Bilirubinerhöhung besser einzugrenzen.
Die alkalische Phosphatase ist ein Enzym, das in Leber, Knochen und Gallenwegen vorkommt – sie spielt eine Rolle beim Knochenaufbau und bei der Galleausscheidung.
Die alkalische Phosphatase ist ein Enzym, das vor allem in Leber, Gallenwegen und Knochen gebildet wird. Es unterstützt unter anderem den Transport von Phosphat und den Umbau von Knochengewebe. Ein erhöhter Wert kann auf eine Blockade der Gallenwege, eine Lebererkrankung oder auf eine gesteigerte Knochenaktivität hinweisen – etwa im Wachstum, nach Knochenbrüchen oder bei bestimmten Knochenerkrankungen. Zur genaueren Einordnung wird sie immer im Zusammenhang mit anderen Leber- und Knochenwerten betrachtet, etwa GGT, Bilirubin oder Kalzium.
Albumin ist das wichtigste Protein im Blutplasma – es hilft, Flüssigkeit im Gefässsystem zu halten
Albumin wird in der Leber produziert und erfüllt mehrere wichtige Aufgaben im Körper. Es sorgt dafür, dass Flüssigkeit in den Blutgefässen bleibt, und verhindert so Wassereinlagerungen im Gewebe. Zudem bindet Albumin viele Substanzen wie Medikamente, Hormone oder Fettsäuren und transportiert sie im Blut. Der Albuminwert gibt Hinweise auf den Ernährungszustand, die Leberfunktion und den Flüssigkeitshaushalt. Veränderungen können durch akute oder chronische Erkrankungen, Mangelernährung oder Eiweissverluste über Niere oder Darm entstehen.
Die weissen Blutzellen (Leukozyten) sind die Zellen des Immunsystems – sie helfen dem Körper, Infektionen zu bekämpfen und Fremdstoffe zu erkennen und zu eliminieren.
Weisse Blutkörperchen (Leukozyten) spielen eine zentrale Rolle in der Abwehr von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren oder Pilzen. Sie zirkulieren im Blut und Gewebe und sind an Entzündungsprozessen, Immunreaktionen und der Reparatur von Gewebe beteiligt. Der gemessene Leukozytenwert gibt die Gesamtzahl dieser Zellen pro Mikroliter Blut an. Er reagiert sensibel auf verschiedene körperliche Zustände – von akuten Infektionen über chronische Entzündungen bis hin zu Stress, Medikamentenwirkungen oder Erkrankungen des Knochenmarks. Zur genaueren Beurteilung erstellen wir zusätzlich das sogenannte Differenzialblutbild, das die einzelnen Untergruppen (z. B. Neurophile, Basophile und Eosinophile Granulozyten, Lymphozyten, Monozyten) analysiert.
Neutrophile sind die häufigsten weissen Blutkörperchen und bilden die erste Abwehrlinie des Immunsystems gegen Bakterien und andere Krankheitserreger.
Neutrophile Granulozyten gehören zur Gruppe der Leukozyten (weisse Blutkörperchen) und machen den grössten Teil davon aus. Sie sind besonders wichtig für die schnelle Abwehr von bakteriellen Infektionen. Sobald der Körper auf einen Erreger oder eine Entzündung reagiert, werden Neutrophile ins Gewebe ausgeschleust, wo sie Krankheitserreger erkennen, aufnehmen und unschädlich machen. Die Werte können je nach Situation stark schwanken, z. B. bei Infektionen, Stress oder Medikamenteneinnahme.
Monozyten sind eine Untergruppe der weissen Blutkörperchen und spielen eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern sowie bei der Regulation von Entzündungsprozessen.
Monozyten sind Teil des Immunsystems und gehören zu den sogenannten Fresszellen. Sie zirkulieren zunächst im Blut und wandern bei Bedarf ins Gewebe ein, wo sie sich zu Makrophagen oder dendritischen Zellen weiterentwickeln. Dort erkennen sie Fremdstoffe, nehmen Krankheitserreger auf und präsentieren deren Bestandteile dem restlichen Immunsystem. Monozyten sind nicht nur bei Infektionen aktiv, sondern auch an der Wundheilung, der Beseitigung abgestorbener Zellen und der Regulation von Entzündungen beteiligt. Ihr Anteil im Blut ist normalerweise klein, aber wichtig.
Eosinophile sind spezialisierte weisse Blutkörperchen, die vor allem bei allergischen Reaktionen und bei der Abwehr von Parasiten eine wichtige Rolle spielen.
Eosinophile gehören zur Gruppe der Granulozyten und damit zu den weissen Blutkörperchen. Sie sind vor allem aktiv bei allergischen Reaktionen, Autoimmunprozessen und bei der Abwehr von Parasiten. Im Vergleich zu anderen Immunzellen machen sie nur einen kleinen Anteil der Leukozyten aus, können aber bei bestimmten Erkrankungen deutlich ansteigen. Der Eosinophilenwert kann Hinweise auf bestimmte immunologische oder allergische Prozesse geben.
Basophile sind eine kleine Untergruppe der weissen Blutkörperchen, die bei allergischen Reaktionen und bestimmten Entzündungsprozessen eine Rolle spielen.
Basophile Granulozyten sind die seltensten Vertreter unter den weissen Blutkörperchen und machen davon normalerweise weniger als ein Prozent aus. Sie enthalten zahlreiche Botenstoffe wie Histamin und Heparin, die bei Kontakt mit bestimmten Reizen – zum Beispiel bei allergischen Reaktionen – freigesetzt werden. Dadurch tragen sie zur Erweiterung der Blutgefässe, zur Erhöhung der Durchlässigkeit von Gewebe und zur Anlockung anderer Immunzellen bei.
Lymphozyten sind spezialisierte weisse Blutkörperchen, die eine zentrale Rolle bei der Immunabwehr gegen Viren, Bakterien und Krebszellen spielen.
Lymphozyten gehören zu den wichtigsten Zellen des Immunsystems. Sie entstehen im Knochenmark und reifen in lymphatischen Organen wie dem Thymus und den Lymphknoten heran und werden dann in der Milz gespeichert. Es gibt verschiedene Untergruppen, darunter T-Zellen, B-Zellen und natürliche Killerzellen, die jeweils unterschiedliche Aufgaben in der Immunabwehr übernehmen. T-Zellen steuern und regulieren Immunreaktionen, B-Zellen produzieren Antikörper, und natürliche Killerzellen erkennen und zerstören infizierte oder entartete Zellen. Lymphozyten reagieren vor allem auf Virusinfektionen, aber auch auf chronische Entzündungen, Autoimmunprozesse und Tumorzellen.
CRP (C-reaktives Protein) ist ein Eiweiss, das in der Leber gebildet wird und bei Entzündungen im Körper rasch ansteigt – es dient als wichtiger und empfindlicher Marker für akute oder chronische Entzündungsprozesse.
CRP gehört zu den sogenannten Akute-Phase-Proteinen (wie auch z.B. das Ferritin) und steigt im Blut an, wenn im Körper eine Entzündungsreaktion abläuft. Es wird vor allem bei Infektionen, Gewebeschädigungen oder chronisch-entzündlichen Erkrankungen vermehrt gebildet, spielt aber auch in der modernen Risikobeurteilung des Herz-Kreislaufrisikos eine Rolle, da der sensitive CRP-Wert auch Mikroentzündungen in den Gefässen durch u.a. Übergewicht, Viszeralfett, Rauchen und ungesundem Lebensstil anzeigt. Er reagiert sehr schnell – innerhalb weniger Stunden – und ist deshalb ein nützlicher Laborparameter zur Früherkennung und Verlaufskontrolle von Entzündungen. Je höher der Wert, desto wahrscheinlicher ist ein aktiver Entzündungsprozess. CRP hilft auch dabei, bakterielle von viralen Infekten abzugrenzen, da es bei bakteriellen Infektionen typischerweise stärker ansteigt. Der Wert muss immer im Zusammenhang mit anderen Laborwerten und klinischen Beschwerden beurteilt werden.
Der HbA1c-Wert zeigt den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten 2 bis 3 Monate an und dient zur Früherkennung und Verlaufskontrolle von Diabetes und seinen Vorstufen.
HbA1c entsteht, wenn sich Zucker an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin bindet. Je höher der Blutzucker über längere Zeit (2-3 Monate), desto höher ist der HbA1c-Wert. Er wird unabhängig von Tageszeit oder Nahrungsaufnahme gemessen und ist ein zentraler Marker zur Diagnose von Prädiabetes und Diabetes. Er dient als Lebensstilmarker zur Beurteilung der Insulinfunktion, Zuckerregulation und Kalorienbilanz der zurückliegenden Monate und ist der in der Medizin primär verwendete Marker, um einen Diabetes zu diagnostizieren.
Der Nüchternbluzucker (Nüchternglukose) misst den Blutzuckerspiegel nach mindestens 8 Stunden ohne Nahrungsaufnahme und dient der Einschätzung des Zuckerstoffwechsels.
Der nüchtern gemessene Blutzuckerwert ist ein einfacher und wichtiger Test zur Früherkennung von Prädiabetes und Diabetes mellitus. Er zeigt, wie gut der Körper in Ruhe (z.B. über Nacht) mit Zucker umgeht und wie gut das Insulinsystem zur Rückschaffung des Zuckers aus dem Blut gearbeitet hat. Normal sind Werte unter 5.6 mmol/l. Werte zwischen 5.6 und 6.9 mmol/l gelten als grenzwertig (gestörte Nüchternglukose), ab 7.0 mmol/l liegt definitionsgemäss ein Diabetes vor. Der Wert wird zusammen mit dem HbA1c zur umfassenden Beurteilung des Zuckerstoffwechsels verwendet.
Holo-Tc ist die aktive Transportform von Vitamin B12 im Blut und zeigt an, wie viel Vitamin B12 den Körperzellen tatsächlich zur Verfügung steht.
Vitamin B12 ist essenziell für die Blutbildung, die Zellteilung, die Nervenfunktion und den Energiestoffwechsel. Im Blut wird es an Transporteiweisse gebunden, aber nur das an Transcobalamin gebundene Vitamin (Holo-TC) ist für die Zellen direkt verfügbar. Deshalb ist dieser Wert der empfindlichste Marker für eine frühe Unterversorgung. Holo-TC sinkt oft schon, bevor der Gesamtspeicher an B12 auffällig ist. B12 ist fast ausschliesslich in tierischen Lebensmitteln enthalten – vor allem in Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten. Risikogruppen für einen Mangel sind Menschen mit veganer Ernährung, ältere Personen, Schwangere, Patient:innen mit chronischen Darm- oder Magenerkrankungen, nach Magen- oder Darmoperationen sowie Personen mit langfristiger Einnahme von Säureblockern.
Folsäure ist ein B-Vitamin, das für Zellteilung, Blutbildung und die Entwicklung des Nervensystems essenziell ist.
Folsäure (auch Vitamin B9 genannt) ist ein wasserlösliches Vitamin, das für die Bildung neuer Zellen, die DNA-Synthese und eine gesunde Blutbildung unverzichtbar ist. Der vorliegende Folsäurewert im Serum spiegelt vor allem die kurzfristige Zufuhr über die Ernährung der letzten Wochen wider. Ein stabiler Folsäurestatus ist besonders wichtig in Phasen schnellen Zellwachstums – etwa in der Schwangerschaft oder bei erhöhtem Regenerationsnbedarf. Er hilt aber auch bspw. bei der Aufnahme von Eisen. Gute Folsäurequellen sind grünes Blattgemüse (Spinat, Brokkoli, Salat), Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Nüsse und Leber. Durch Erhitzen oder langes Kochen kann Folsäure jedoch leicht zerstört werden. Risikogruppen für einen Mangel sind Schwangere, Stillende, ältere Menschen, Personen mit einseitiger Ernährung, hohem Alkoholkonsum, Magen-Darm-Erkrankungen sowie Menschen mit erhöhtem Zellumsatz oder chronischem Stress.
Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin, das der Körper grösstenteils selbst über Sonnenlicht bildet – es ist wichtig für Knochen, Muskeln, Immunsystem und den Kalziumhaushalt.
Vitamin D wird in der Haut gebildet, wenn diese ausreichend Sonnenlicht (UVB-Strahlung) ausgesetzt ist. Nur ein kleiner Teil wird über die Nahrung aufgenommen. Im Körper reguliert Vitamin D die Aufnahme von Kalzium und Phosphat aus dem Darm und unterstützt die Knochengesundheit, das Immunsystem und zahlreiche Zellfunktionen. Gemessen wird die Speicherform 25-OH-Vitamin D im Blut, die den allgemeinen Versorgungsstatus widerspiegelt. Risikogruppen für einen Mangel sind Menschen mit wenig Sonnenexposition (z. B. ältere Personen, Büroangestellte), Personen mit dunkler Hautfarbe, Übergewichtige, Schwangere, Übergewichtige, chronisch Kranke sowie Menschen mit fettarmer Ernährung. Besonders im Winter weisen viele Menschen einen Vitamin-D-Mangel auf (ca. 70% der Schweizer Bevölkerung). Eine mangelhafte Versorgung mit Vitamin D kann im Verlauf zu einem erhöhten Risiko für Krankheiten wie Osteoporose führen. Ebenfalls gibt es wissenschaftliche Evidenz, dass Vitamin D Einfluss auf kognitive Funktionen, den Stoffwechsel und das Immunsystem hat. Werte von knapp über 75 nmol/l (Achtung: wir verwenden die Skala nmol/l, es gibt aber auch die Skala mcg/l) werden aus Präventionssicht als optimal betrachtet. Unterhalb 30nmol/l redet man von einem schweren Mangel. Oberhalb von 125nmol/l wurde bisher kein wissenschaftlicher Beweis von weiteren Vorteilen gefunden. An einem sonnigen Tag im Sommer, kann man bei einem hellen Hauttyp unter einer Expositionsdauer von 15-30 Minuten täglich ungefähr 800 Einheiten Vitamin D produzieren, was ungefähr einem empfohlenen Tagesbedarf entspricht. In anderen Saisons gelingt dies also zunehmend schwieriger.
Natrium ist ein lebenswichtiges Elektrolyt, das den Flüssigkeitshaushalt, den Blutdruck und die Nerven- und Muskelfunktion reguliert.
Natrium ist vor allem im Extrazellulärraum (also ausserhalb der Zellen) aktiv und hilft, den Wasserhaushalt sowie die elektrische Reizweiterleitung in Nerven und Muskeln aufrechtzuerhalten. Natrium gibt uns hauptsächlich Auskunft über die Flüssigkeitregulation im Köper. Es wird mit der Nahrung aufgenommen und über die Nieren reguliert. Der Natriumwert im Blut wird eng kontrolliert – bereits kleinere Abweichungen können sich auf das Wohlbefinden auswirken und Hinweise auf Störungen im Wasser- oder Hormonhaushalt geben.
Kalium ist ein wichtiges Mineral im Körper, das die Funktion von Nerven, Muskeln und insbesondere des Herzens mitsteuert.
Kalium befindet sich hauptsächlich in den Körperzellen und ist entscheidend für die elektrische Erregbarkeit von Nerven- und Muskelzellen. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Regulation des Herzrhythmus und beim Flüssigkeits- und Säure-Basen-Haushalt. Der Kaliumspiegel wird durch Ernährung, Hormonhaushalt und die Nierenfunktion reguliert. Schon mittelschwere Abweichungen können sich deutlich auf das Herz-Kreislauf-System auswirken und müssen ärztlich kontrolliert werden.
Das korrigierte Calcium berücksichtigt den Einfluss des Bluteiweisses Albumin auf den gemessenen Calciumwert und ermöglicht eine genauere Beurteilung des tatsächlichen Kalziumstatus.
Calcium ist ein wichtiger Mineralstoff für Knochen, Zähne, Muskelaktivität und die Reizweiterleitung in Nerven. Etwa die Hälfte des Calciums im Blut ist an Eiweisse wie Albumin gebunden. Wenn der Albuminspiegel verändert ist, kann der gemessene Calciumwert verfälscht sein. Deshalb wird das "albumin-korrigierte Calcium" berechnet, um die biologisch wirksame Calciumkonzentration besser einzuschätzen. Besonders während der Wachstumsphasen und in der Schwangerschaft ist die Kalziumaufnahme gesteigert. Im Alter nimmt der Kalziumbedarf hingegen wieder ab. Der Kalziumspiegel im Blut wird unter anderem durch Hormone der Nebenschilddrüse, Vitamin D und durch Phosphat reguliert. Wird Kalzium im Blut benötigt, kann es aus dem Knochen oder aus den Zellen freigesetzt werden.
Phosphat ist ein Mineralstoff, der eine wichtige Rolle für Knochen, Zähne, Energiehaushalt und Zellfunktionen spielt – sein Spiegel im Blut wird eng vom Hormon- und Nierenstoffwechsel reguliert.
Phosphat ist an zahlreichen biologischen Prozessen beteiligt: Es stärkt die Knochenstruktur, ist Bestandteil der Zellmembran und spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel (z. B. als Baustein des Energielieferanten ATP). Etwa 85 % des Phosphats befinden sich in den Knochen, nur ein kleiner Anteil zirkuliert im Blut. Der Phosphatspiegel wird durch die Nieren, Vitamin D, Calcium, der Nebenschilddrüse und die Ernährung beeinflusst.
Magnesium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, der an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt ist – insbesondere für Nerven, Muskeln und das Herz.
Magnesium ist essenziell für über 300 enzymatische Reaktionen im Körper, darunter Muskelkontraktionen, Nervenreizleitung, Energiestoffwechsel und Herzrhythmus. Etwa die Hälfte des Magnesiums ist in den Knochen gespeichert, der Rest in Zellen und nur ein kleiner Teil im Blut messbar. Aus diesem Grund haben aktive Magnesiumsubstitutionen auch kaum Auswirkungen auf den messbaren Magnesiumspiegel (diese können aber durchwegs einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden und gewisse Körperfunktionen haben). Der Spiegel kann langfristig durch Ernährung, Darmaufnahme, Hormonhaushalt und Nierenfunktion beeinflusst werden.
Das Gesamtcholesterin gibt die Gesamtmenge aller Cholesterinformen im Blut an, aber einzeln gesehen nicht viel alleinige Aussagekraft hat. Es findet sich in nahezu allen Körperzellen und wird zur Herstellung von Hormonen und Vitaminen benötigt.
Cholesterin ist ein fettähnlicher Stoff, der für den Körper lebenswichtig ist. Er wird unter anderem für den Aufbau von Zellwänden, die Bildung von Hormonen und die Produktion von Gallensäuren benötigt. Ein Teil des Cholesterins wird über die Nahrung aufgenommen, der grösste Teil jedoch in der Leber selbst hergestellt. Das Gesamtcholesterin umfasst verschiedene Untergruppen – insbesondere das LDL-Cholesterin (auch „schlechtes Cholesterin“) und das HDL-Cholesterin (das „gute Cholesterin“). Aber auch das Apolipoprotein B, Lipoprotein (a) und indirekt die Triglyzeride werden hier miteingezählt. Ein leicht erhöhter Gesamtwert ist nicht zwangsläufig krankhaft, entscheidend ist das Verhältnis der Untergruppen und die individuelle Risikosituation. Der Gesamtcholesterinwert dient als erster Überblick im Lipidprofil, sagt aber allein noch wenig über das tatsächliche kardiovaskuläre Risiko aus.
LDL-Cholesterin wird oft als das "schlechte" Cholesterin bezeichnet, weil es dazu beitragen kann, dass sich Fettablagerungen in den Blutgefässen bilden. Es ist der heutzutage bestuntersuchte einzelne Risikofaktor für u.a. Herz-Kreislauf Erkrankungen und einer der wichtigsten Ansatzpunkte der Präventionsmedizin.
LDL steht für Low-Density Lipoprotein – es transportiert Cholesterin von der Leber zu den Zellen im Körper. Die LDL-haltige Untergruppe der Cholesterine kann sich in den Gefässwänden ablagern und dort sogenannte Plaques bilden. Dieser Prozess wird als Arteriosklerose bezeichnet (siehe unten). Auch Zusammenhänge in der Entstehung von Demenz und Krebserkrankungen werden in der Wissenschaft stark diskutiert. Der LDL-Wert ist einer der wichtigsten Laborparameter zur Beurteilung des kardiovaskulären Risikos. Die Höhe des Cholesterins ist zur Überraschung vieler zu einem überragend hohen Anteil genetisch vorbestimmt (man redet von einem unbeeinflussbarem Anteil von bis zu 80%), kann aber durch bestimmtes Verhalten immer auch zu einem gewissen Grad aktiv beeinflusst werden (Viszeralfett, Ernährung, Bewegung etc.). Ziel ist es, LDL möglichst tief zu halten – je nach individuellem Risiko gelten unterschiedliche Zielbereiche. Die Einschätzung erfolgt daher immer im Zusammenhang mit weiteren Risikofaktoren und Risikomodifikatoren. Hierfür werden leitlinien-gerecht Risikogruppen angelegt, welche uns unterstützt über ein statistisches 10-Jahres- oder Lebenszeitrisiko den LDL-Zielbereich zu definieren. Dieser beträgt je nach Risiko: - <3.0mmol/l für ansonsten unbelastete und gesunde Menschen - <2.6mmol/l für Menschen mit tiefem bis moderatem Risiko, wo eine Einstellung z.B. aufgrund des Alters oder Nebenfaktoren aber diskutiert werden sollte. In dieser Risikogruppe ist eine detaillierte Evaluation aller eruierbaren Faktoren besonders wichtig, um eine zielgenaue Empfehlung abgeben zu können. - <1.8mmol/l für Menschen mit hohem Risiko durch entweder zahlreich oder besonders prominent vorliegende Risikofaktoren oder sehr hohen Cholesterinwerten. - <1.4mmol/l für Menschen mit sehr hohem Risiko, also besonders ausgeprägten Risikofaktoren oder sogar schon stattgehabten Ereignissen, wie Herzinfarkt oder Hirnschlag, um weiteren Ereignissen zuvorzukommen. Bei Diabetes ist eine gute Cholesterineinstellung auf jeden Fall immer empfohlen. Eine Cholesterinsenkung um 1mmol/l ergibt ein 22% reduziertes relatives Risiko einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder plötzlichem Herztod zu erleiden, sogar auf schon gut eingestellten, tiefen Werten. Die wissenschaftliche Evidenz hierfür ist trotz einzelner besonders lauten Gegenstimmen überragend.
Apolipoprotein B ist ein Eiweiss, das auf allen atherogenen (gefässschädigenden) Lipoproteinen sitzt (also auch dem LDL und Lipoprotein (a))– sein Wert zeigt also wie viele potenziell “böse” Cholesterinpartikel im Blut zirkulieren. Neuste wissenschaftliche Ergebnisse vermute, dass die Prognosekraft des Apolipoprotein B’s die des LDL-Cholesterins sogar übersteigt.
Apolipoprotein B ist der Hauptbestandteil von Lipoproteinen wie LDL, VLDL und Lipoprotein (a), die Cholesterin im Blut transportieren. Jeder dieser Partikel trägt genau ein ApoB-Molekül – deshalb zeigt der ApoB-Wert nicht nur, wie viel Cholesterin transportiert wird, sondern auch, wie viele potenziell gefässschädigende Partikel im Blut unterwegs sind. Alle diese Partikel können sich in den Arterien ablagern und zur Entstehung von Arteriosklerose führen. Im Vergleich zum LDL-Wert bietet ApoB oft eine noch genauere Einschätzung des Herz-Kreislauf-Risikos, besonders bei Menschen mit erhöhten Triglyzeriden oder auffälligem Stoffwechselprofil. In modernen Leitlinien wird ApoB zunehmend als ergänzender oder sogar bevorzugter Risikomarker empfohlen, insbesondere bei Personen mit metabolischem Syndrom, Diabetes oder familiärer Vorbelastung. Ähnlich wie beim LDL-Cholesterin ist die Anzahl dieser Partikel zu einem hohen Anteil genetisch vorbestimmt (bis zu 80%), kann aber durch bestimmtes Verhalten immer auch zu einem gewissen Grad aktiv beeinflusst werden (Viszeralfett, Ernährung, Bewegung etc.). Auch hier ist es das Ziel, das ApoB möglichst tief zu halten - abhängig des individuellen Zielbereichs. Die Einschätzung erfolgt daher immer im Zusammenhang mit weiteren Risikofaktoren wie Blutdruck, Rauchen, Zuckerstoffwechsel, familiärer Vorbelastung und Lebensstil. Hierfür werden leitlinien-gerecht Risikogruppen angelegt, welche uns unterstützt über ein statistisches 10-Jahres- oder Lebenszeitrisiko den ApoB-Zielbereich zu definieren. Dieser beträgt je nach Risiko: - <1.0g/l für ansonsten unbelastete und gesunde Menschen - <1.0g/l für Menschen mit tiefem bis moderatem Risiko, wo eine Einstellung z.B. aufgrund des Alters oder Nebenfaktoren aber diskutiert werden sollte. In dieser Risikogruppe ist eine detaillierte Evaluation aller eruierbaren Faktoren besonders wichtig, um eine zielgenaue Empfehlung abgeben zu können. - <0.8g/l für Menschen mit hohem Risiko durch entweder zahlreich oder besonders prominent vorliegende Risikofaktoren oder sehr hohen Cholesterinwerten. - <0.65g/l für Menschen mit sehr hohem Risiko, also besonders ausgeprägten Risikofaktoren oder sogar schon stattgehabten Ereignissen, wie Herzinfarkt oder Hirnschlag, um weiteren Ereignissen zuvorzukommen. Bei Diabetes ist eine gute Cholesterineinstellung auf jeden Fall immer empfohlen.
Das Non-HDL-Cholesterin umfasst alle gefässschädigenden Cholesterinformen im Blut – es ist ein weiterer wichtiger Marker zur Beurteilung des Herz-Kreislauf-Risikos. Spielt aber im Gegensatz zu den anderen Markern eine sekundäre Rolle.
Non-HDL-Cholesterin ist eine Rechengrösse: Es ergibt sich aus Gesamtcholesterin minus dem “guten” HDL-Cholesterin. Das bedeutet: Non-HDL enthält alles Cholesterin, das nicht zum "guten" HDL gehört – also vor allem LDL, aber auch noch weitere Lipoproteine. Im Vergleich mit dem Apolipoprotein B beinhaltet es tendenziell mehr Cholesterine, aber ist etwas ungenauer darin, auch die Anzahl der Partikel zu definieren, die sich gefässchädigend (atherogen) verhalten. Zwei Personen können also gleichen non-HDL-Wert haben – also die gleiche Cholesterinmenge in schädlichen Partikeln – aber unterschiedlich viele einzelne Partikel selbst. Die Leitlinien empfehlen als erstes die primären Zielbereiche für LDL und ApoB zu erfüllen, bevor man dies für non-HDL tut.
HDL-Cholesterin ist ein Transportsystem für Cholesterin im Blut. Es gilt auch als gutes Cholesterin, weil es im Gegensatz zu LDL keine Arterienverkalkung verursacht.
HDL steht für High-Density Lipoprotein – es wird oft als das „gute“ Cholesterin bezeichnet und ist ebenfalls ein Transportmolekül für Cholesterin. HDL hat im Gegensatz zu LDL eine schutzende Funktion: Es sammelt überschüssiges Cholesterin aus dem Blut und den Gefässwänden ein und bringt es zurück zur Leber, wo es abgebaut wird. Dieser Rücktransport schützt die Gefässe vor Ablagerungen – und damit auch vor Herzinfarkt oder Schlaganfall. Ein höherer HDL-Wert wird deshalb grundsätzlich als positiv angesehen (z.B. 1.5 -2.2 mmol/l).
Lipoprotein(a), kurz Lp(a), ist ein genetisch determinierter Blutfettwert, der unabhängig vom Lebensstil erhöht sein kann und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann. Nach bisherigen Erkenntnissen ist es nicht sinnvoll, ihn mehrfach bestimmen zu lassen, da er nur in unerheblicher Grösse schwankt im Blut.
Lipoprotein(a) ist eine spezielle Form von LDL-Cholesterin, bei der zusätzlich ein Eiweiss namens Apolipoprotein(a) angelagert ist. Ein erhöhter Lp(a)-Wert kann zu einer stärkeren Ablagerung von Cholesterin in den Gefässen führen und damit das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Klappenerkrankungen des Herzens erhöhen – vor allem, wenn gleichzeitig andere Risikofaktoren wie hohes LDL, ApoB, Bluthochdruck oder Diabetes bestehen. Er gilt heutzutage als einer der wichtigsten bekannten Risikomodifikatoren. Da Lp(a) nicht durch Ernährung oder Bewegung beeinflusst werden kann, liegt der Fokus auf der Optimierung aller anderen beeinflussbaren Risikofaktoren (im Falle einer relevanten Erhöhung gelten also andere Zielbereiche für u.a. LDL-Cholesterin). Der Wert wird einmalig gemessen, da er sich gemäss wissenschaftlichen Kenntnissen im Verlauf des Lebens nicht signifikant verändern lässt und erblich bedingt ist (liegt also in der Familie).
Triglyzeride sind eine Form von Blutfetten, die als Energiespeicher im Körper dienen – sie sind also eng verbunden mit dem Umstand eines Energieüberschusses.
Triglyzeride sind Fette, die im Blut zirkulieren und aus Nahrungsfetten sowie Kohlenhydraten entstehen. Sie werden nach einer Mahlzeit im Darm aufgenommen, in der Leber weiterverarbeitet und als Energiespeicher in Fettzellen eingelagert. Der Triglyzeridwert muss nüchtern gemessen werden, da er nach dem Essen deutlich ansteigt. Leicht erhöhte Werte sind häufig und können durch Ernährung, Alkoholkonsum, Übergewicht oder Bewegungsmangel verursacht werden und bedeuten im nüchternen Zustand, dass eine Tendenz zum Kalorienüberschuss besteht, also mehr Energie im Blut vorhanden ist, als gebraucht wird. Stark erhöhte Triglyzeridwerte gelten als eigenständiger Risikofaktor für Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) und sind – besonders in Kombination mit niedrigem HDL oder erhöhtem LDL – ein Zeichen für einen gestörten Fettstoffwechsel. Triglyzeride gelten auch als sogenannter “Lifestyle-Reporter”, weil sie stark vom Lebensstil beeinflusst werden.
Die weissen Blutzellen (Leukozyten) sind die Zellen des Immunsystems – sie helfen dem Körper, Infektionen zu bekämpfen und Fremdstoffe zu erkennen und zu eliminieren.
Weisse Blutkörperchen (Leukozyten) spielen eine zentrale Rolle in der Abwehr von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren oder Pilzen. Sie zirkulieren im Blut und Gewebe und sind an Entzündungsprozessen, Immunreaktionen und der Reparatur von Gewebe beteiligt. Der gemessene Leukozytenwert gibt die Gesamtzahl dieser Zellen pro Mikroliter Blut an. Er reagiert sensibel auf verschiedene körperliche Zustände – von akuten Infektionen über chronische Entzündungen bis hin zu Stress, Medikamentenwirkungen oder Erkrankungen des Knochenmarks. Zur genaueren Beurteilung erstellen wir zusätzlich das sogenannte Differenzialblutbild, das die einzelnen Untergruppen (z. B. Neurophile, Basophile und Eosinophile Granulozyten, Lymphozyten, Monozyten) analysiert.
Neutrophile sind die häufigsten weissen Blutkörperchen und bilden die erste Abwehrlinie des Immunsystems gegen Bakterien und andere Krankheitserreger.
Neutrophile Granulozyten gehören zur Gruppe der Leukozyten (weisse Blutkörperchen) und machen den grössten Teil davon aus. Sie sind besonders wichtig für die schnelle Abwehr von bakteriellen Infektionen. Sobald der Körper auf einen Erreger oder eine Entzündung reagiert, werden Neutrophile ins Gewebe ausgeschleust, wo sie Krankheitserreger erkennen, aufnehmen und unschädlich machen. Die Werte können je nach Situation stark schwanken, z. B. bei Infektionen, Stress oder Medikamenteneinnahme.
Monozyten sind eine Untergruppe der weissen Blutkörperchen und spielen eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern sowie bei der Regulation von Entzündungsprozessen.
Monozyten sind Teil des Immunsystems und gehören zu den sogenannten Fresszellen. Sie zirkulieren zunächst im Blut und wandern bei Bedarf ins Gewebe ein, wo sie sich zu Makrophagen oder dendritischen Zellen weiterentwickeln. Dort erkennen sie Fremdstoffe, nehmen Krankheitserreger auf und präsentieren deren Bestandteile dem restlichen Immunsystem. Monozyten sind nicht nur bei Infektionen aktiv, sondern auch an der Wundheilung, der Beseitigung abgestorbener Zellen und der Regulation von Entzündungen beteiligt. Ihr Anteil im Blut ist normalerweise klein, aber wichtig.
Eosinophile sind spezialisierte weisse Blutkörperchen, die vor allem bei allergischen Reaktionen und bei der Abwehr von Parasiten eine wichtige Rolle spielen.
Eosinophile gehören zur Gruppe der Granulozyten und damit zu den weissen Blutkörperchen. Sie sind vor allem aktiv bei allergischen Reaktionen, Autoimmunprozessen und bei der Abwehr von Parasiten. Im Vergleich zu anderen Immunzellen machen sie nur einen kleinen Anteil der Leukozyten aus, können aber bei bestimmten Erkrankungen deutlich ansteigen. Der Eosinophilenwert kann Hinweise auf bestimmte immunologische oder allergische Prozesse geben.
Basophile sind eine kleine Untergruppe der weissen Blutkörperchen, die bei allergischen Reaktionen und bestimmten Entzündungsprozessen eine Rolle spielen.
Basophile Granulozyten sind die seltensten Vertreter unter den weissen Blutkörperchen und machen davon normalerweise weniger als ein Prozent aus. Sie enthalten zahlreiche Botenstoffe wie Histamin und Heparin, die bei Kontakt mit bestimmten Reizen – zum Beispiel bei allergischen Reaktionen – freigesetzt werden. Dadurch tragen sie zur Erweiterung der Blutgefässe, zur Erhöhung der Durchlässigkeit von Gewebe und zur Anlockung anderer Immunzellen bei.
Lymphozyten sind spezialisierte weisse Blutkörperchen, die eine zentrale Rolle bei der Immunabwehr gegen Viren, Bakterien und Krebszellen spielen.
Lymphozyten gehören zu den wichtigsten Zellen des Immunsystems. Sie entstehen im Knochenmark und reifen in lymphatischen Organen wie dem Thymus und den Lymphknoten heran und werden dann in der Milz gespeichert. Es gibt verschiedene Untergruppen, darunter T-Zellen, B-Zellen und natürliche Killerzellen, die jeweils unterschiedliche Aufgaben in der Immunabwehr übernehmen. T-Zellen steuern und regulieren Immunreaktionen, B-Zellen produzieren Antikörper, und natürliche Killerzellen erkennen und zerstören infizierte oder entartete Zellen. Lymphozyten reagieren vor allem auf Virusinfektionen, aber auch auf chronische Entzündungen, Autoimmunprozesse und Tumorzellen.
CRP (C-reaktives Protein) ist ein Eiweiss, das in der Leber gebildet wird und bei Entzündungen im Körper rasch ansteigt – es dient als wichtiger und empfindlicher Marker für akute oder chronische Entzündungsprozesse.
CRP gehört zu den sogenannten Akute-Phase-Proteinen (wie auch z.B. das Ferritin) und steigt im Blut an, wenn im Körper eine Entzündungsreaktion abläuft. Es wird vor allem bei Infektionen, Gewebeschädigungen oder chronisch-entzündlichen Erkrankungen vermehrt gebildet, spielt aber auch in der modernen Risikobeurteilung des Herz-Kreislaufrisikos eine Rolle, da der sensitive CRP-Wert auch Mikroentzündungen in den Gefässen durch u.a. Übergewicht, Viszeralfett, Rauchen und ungesundem Lebensstil anzeigt. Er reagiert sehr schnell – innerhalb weniger Stunden – und ist deshalb ein nützlicher Laborparameter zur Früherkennung und Verlaufskontrolle von Entzündungen. Je höher der Wert, desto wahrscheinlicher ist ein aktiver Entzündungsprozess. CRP hilft auch dabei, bakterielle von viralen Infekten abzugrenzen, da es bei bakteriellen Infektionen typischerweise stärker ansteigt. Der Wert muss immer im Zusammenhang mit anderen Laborwerten und klinischen Beschwerden beurteilt werden.
TSH ist das Schilddrüsen - Steuerhormon aus der Hirnanhangsdrüse, das die Schilddrüse anregt, ihre Hormone zu produzieren – es zeigt, wie gut die Schilddrüsenfunktion reguliert ist.
TSH wird in der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) gebildet und steuert die Produktion der Schilddrüsenhormone T3 und T4. Diese Hormone regulieren viele Körperfunktionen wie Stoffwechsel, Energiehaushalt, Herzfrequenz und Temperatur. Wenn zu wenig Schilddrüsenhormone vorhanden sind, steigt der TSH-Wert an, um die Schilddrüse zur Produktion anzuregen. Umgekehrt sinkt der TSH-Wert, wenn zu viele Hormone im Blut sind. Der TSH-Wert ist deshalb der wichtigste erste Laborwert zur Beurteilung der Schilddrüsenfunktion.
Das Thyroxin ist das biologisch aktive Schilddrüsenhormon im Blut und zeigt an, wie viel Hormon für den Stoffwechsel tatsächlich zur Verfügung steht.
Thyroxin (fT4) ist eines der beiden wichtigsten Schilddrüsenhormone. Der Wert „fT4“ bezeichnet den freien, nicht an Eiweisse gebundenen Anteil im Blut – also jenen Teil, der direkt in den Körperzellen wirkt. fT4 beeinflusst zahlreiche Körperfunktionen wie Herzfrequenz, Energieverbrauch, Verdauung, Temperaturregulation und Psyche. Der Wert wird meist zusammen mit TSH bestimmt, um festzustellen, ob eine Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion vorliegt und wie ausgeprägt sie ist.
Kreatinin ist ein Abbauprodukt aus dem Muskelstoffwechsel und dient als wichtigster Laborwert zur Beurteilung der Nierenfunktion.
Kreatinin entsteht beim natürlichen Abbau von Kreatin in den Muskeln und wird über das Blut zur Niere transportiert, wo es ausgeschieden wird. Da die Bildung von Kreatinin relativ konstant ist und zu fast 100% über die Niere ausgeschieden wird, eignet sich der Wert gut zur Einschätzung der Nierenleistung. Ein Anstieg im Blut kann bedeuten, dass die Nieren das Kreatinin nicht ausreichend ausfiltern. Der Wert hängt aber auch von der Muskelmasse, dem Alter und der Flüssigkeitszufuhr ab – sportliche Menschen oder Männer mit viel Muskelmasse haben von Natur aus oft höhere Kreatininwerte. Zur genaueren Einschätzung der Nierenfunktion wird zusätzlich die sogenannte eGFR (geschätzte Filtrationsrate) berechnet.
Die Nierenfunktion, oder eGFR (”estimated Glomerular Filtration Rate”) ist ein rechnerischer Wert, der zeigt, wie gut die Nieren das Blut filtern – sie ist einer der wichtigsten Indikatoren für die Nierenfunktion und wird aus dem Alter, Geschlecht und Kreatinin berechnet.
Die NIerenfunktion wird normalerweise anhand des Kreatininwerts sowie Alter und Geschlecht geschätzt. Sie gibt an, wie viel Milliliter Blut die Nieren pro Minute filtern können. Dieser Wert ist empfindlicher als das Kreatinin allein, da er individuelle Unterschiede in der Muskelmasse berücksichtigt. Die eGFR wird in der Praxis verwendet, um eine mögliche Nierenschwäche frühzeitig zu erkennen und vor allem den Verlauf zu überwachen. Je tiefer der Wert, desto eingeschränkter ist die Filterfunktion der Nieren. Die Nierenfunktion ist ein sensibler Wert für die Gesundheit der Organe, vor allem auch des Herzens und kann gut für die allgemeine Gesundheitsprognose verwendet werden.
Cystatin C ist ein Protein, das in allen Körperzellen gebildet wird und als sensitiver Marker für die Nierenfunktion gilt – oft genauer als Kreatinin.
Cystatin C wird konstant von allen Körperzellen ins Blut abgegeben und fast vollständig in den Nieren gefiltert. Weil seine Konzentration im Blut weniger von Muskelmasse, Alter oder Geschlecht beeinflusst wird als Kreatinin, eignet sich der Wert besonders gut zur Einschätzung der Nierenfunktion – auch bei älteren Menschen, Sportlern, laufender Kratinsupplementation oder Menschen mit geringer Muskelmasse. Aus dem Cystatin-C-Wert lässt sich eine präzisere geschätzte Nierenfunktion berechnen, die Hinweise auf mögliche Frühformen einer Nierenschwäche geben kann – oft noch bevor Kreatinin auffällig wird. Cystatin wird automatisch bestimmt, falls ein zu hoher Kreatininwert bestimmt worden ist. Normale Cystatin C-Werte bei gleichzeitig erhöhten Kreatininwerten bestätigen trotzdem ein gutes Nierenfunktion.
Die eGFR auf Basis von Cystatin C zeigt, wie gut die Nieren das Blut filtern – unabhängig von Muskelmasse, Supplementation und körperlicher Konstitution.
Die eGFR (estimated Glomerular Filtration Rate) ist ein Rechenwert, der die Filterleistung der Nieren angibt – also wie viel Blut pro Minute gereinigt wird. Wenn man Cystatin C statt Kreatinin als Grundlage verwendet, ist die Schätzung besonders verlässlich bei älteren Menschen, sportlich sehr aktiven Personen, laufenden Kreatinsupplementationen oder Menschen mit wenig oder viel Muskelmasse. Diese Methode reagiert früh auf Veränderungen der Nierenfunktion und hilft, auch beginnende Nierenschwächen rechtzeitig zu erkennen. Die Messung eignet sich gut als Alternative zur Nierenfunktion auf Kreatininbasis und ist - falls bestimmt - dann als wesentlich exakter einzuschätzen. Wir bestimmen die Nierenfunktion über Cystatin C im Fall von erhöhten Kreatininwerten automatisch.
Harnstoff ist ein Abbauprodukt des Eiweissstoffwechsels und wird über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden – er dient als Marker für den Proteinumsatz und die Nierenfunktion.
Harnstoff entsteht in der Leber beim Abbau von Eiweissen aus Nahrung oder körpereigenem Gewebe. Über das Blut gelangt er zu den Nieren, wo er ausgeschieden wird. Der Harnstoffwert im Blut gibt Hinweise auf die Eiweisszufuhr, den Stoffwechsel und (eher bei älteren Menschen) die Nierenleistung. Er reagiert empfindlich auf viele Einflüsse – zum Beispiel Ernährung, Flüssigkeitszufuhr oder körperliche Belastung. Wichtig ist, den Wert immer im Zusammenhang mit der Nierenfunktion zu betrachten, um ihn richtig einordnen zu können. Der Harnstoff kann auch experimentell dazu gebraucht werden, um seine Proteinversorgung zu optimieren.
Harnsäure ist ein Abbauprodukt aus dem Stoffwechsel von Purinen – die Bausteine von DNA, die vor allem in eiweissreicher Nahrung vorkommen – und wird über die Nieren ausgeschieden.
Harnsäure entsteht beim Abbau von Purinen, die natürlicherweise im Körper vorkommen oder mit der Nahrung aufgenommen werden. Der Wert gibt Hinweise auf den Eiweissstoffwechsel, die Nierenausscheidung und die Purinbelastung. Normalerweise wird Harnsäure über die Nieren ausgeschieden, bei Störungen der Ausscheidung oder Überfluss über die Ernährung kann sie sich im Blut anreichern. Zu hohe Konzentrationen können langfristig zur Bildung von Harnsäurekristallen führen – vor allem in Gelenken (Gicht) oder in den Nieren (Steine). Der Harnsäurespiegel ist stark vom Lebensstil abhängig und reagiert unter anderem auf Ernährung (besonders Fleisch und vor allem Innereien und Meeresfrüchte), Alkohol und Gewicht. Bei Leuten mit einer aktiven Gicht, werden - ähnlich wie beim Cholesterin - tiefere Harnsäure-Zielwerte angestrebt, um weitere Anfälle und eine chronische Nierenschädigung zu verhindern.
TSH ist das Schilddrüsen - Steuerhormon aus der Hirnanhangsdrüse, das die Schilddrüse anregt, ihre Hormone zu produzieren – es zeigt, wie gut die Schilddrüsenfunktion reguliert ist.
TSH wird in der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) gebildet und steuert die Produktion der Schilddrüsenhormone T3 und T4. Diese Hormone regulieren viele Körperfunktionen wie Stoffwechsel, Energiehaushalt, Herzfrequenz und Temperatur. Wenn zu wenig Schilddrüsenhormone vorhanden sind, steigt der TSH-Wert an, um die Schilddrüse zur Produktion anzuregen. Umgekehrt sinkt der TSH-Wert, wenn zu viele Hormone im Blut sind. Der TSH-Wert ist deshalb der wichtigste erste Laborwert zur Beurteilung der Schilddrüsenfunktion.
Das Thyroxin ist das biologisch aktive Schilddrüsenhormon im Blut und zeigt an, wie viel Hormon für den Stoffwechsel tatsächlich zur Verfügung steht.
Thyroxin (fT4) ist eines der beiden wichtigsten Schilddrüsenhormone. Der Wert „fT4“ bezeichnet den freien, nicht an Eiweisse gebundenen Anteil im Blut – also jenen Teil, der direkt in den Körperzellen wirkt. fT4 beeinflusst zahlreiche Körperfunktionen wie Herzfrequenz, Energieverbrauch, Verdauung, Temperaturregulation und Psyche. Der Wert wird meist zusammen mit TSH bestimmt, um festzustellen, ob eine Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion vorliegt und wie ausgeprägt sie ist.
Wir analysieren alle wichtigen Blutwerte, um dir genaue Informationen über deinen Gesundheitszustand zu geben.
Rotes Blutbild
Blutzucker
Leber
Vitamine & Mineralien
Ernährungsstoffwechsel
Herz & Gefässe
Schilddrüse
Entzündungswerte
Niere
Eisenstatus
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Ernährungsstoffwechsel
* Cystatin C wird nur gemessen, wenn das Kreatinin hoch ist
** Alkalische Phosphatase und Bilirubin direkt werden nur gemessen, wenn das Bilirubin gesamt hoch ist
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