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Unterschied Glutenunverträglichkeit und Zöliakie – Wenn das Brot zum Feind wird

Unterschied Glutenunverträglichkeit und Zöliakie – Wenn das Brot zum Feind wird

Millionen von Menschen fühlen sich nach dem Verzehr von Brot schlecht, und dafür gibt es verschiedene Ursachen. Die Begriffe rund um Verdauungsprobleme aufgrund von glutenhaltigen Lebensmitteln können schnell überwältigend und unübersichtlich werden. Hast du Zöliakie oder eine Glutenunverträglichkeit? Oder doch eine Weizenallergie? In diesem Artikel geht CARE auf die Unterschiede zwischen Zöliakie und Glutenunverträglichkeit ein, sowie auf die Weizenallergie. Erfahre, wie du die Krankheiten unterscheiden kannst und wie eine beschwerdefreie Zukunft aussieht.

Blog Author Elena Health Coach at CARE
Elena Iagovitina

Health Coach

Published in Allgemeine Gesundheit
6 min Lesezeit · Mar 17, 2024

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Inhaltsverzeichnis

Was ist der Unterschied zwischen Glutenunverträglichkeit und Zöliakie?

Die Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, bei der der Verzehr von Gluten zur Produktion von Antikörpern führt, die deine Dünndarmschleimhaut schädigen. Bei der Glutenunverträglichkeit, die auch als Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität (kurz NCGS) bezeichnet wird, treten ähnliche Symptome wie bei der Zöliakie auf, ohne dass eine verantwortliche Autoimmunreaktion oder eine Schädigung des Darms vorliegt. [1]

Eine dritte Kondition, die häufig mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit verwechselt wird, ist die Weizenallergie. Die Weizenallergie wird zwar auch durch eine Immunreaktion verursacht, aber dein Immunsystem reagiert auf bestimmte Proteine im Weizen, was sie von der Autoimmunreaktion bei Zöliakie unterscheidet. Eine Weizenallergie kann zu verschiedenen allergischen Symptomen führen, die von leicht bis schwer reichen. [1]

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass es sich bei allen drei gesundheitlichen Leiden um unerwünschte Reaktionen auf Gluten oder Weizen handelt, die sie sich aber in ihren zugrunde liegenden Mechanismen und biologischen Reaktionen unterscheiden.

Wir fassen dies im Folgenden noch einmal zusammen:

Zöliakie

  • Definition: Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, wo der Verzehr von Gluten zur Schädigung des Dünndarms führt. Bei der Zöliakie löst ein bestimmtes Protein im Weizen – das sogenannte Gluten – eine abnorme Reaktion des Immunsystems aus. Das Immunsystem produziert als Reaktion auf den Verzehr von Gluten Antikörper, die sich gegen das körpereigene Gewebe richten: gegen die Dünndarmzotten, winzige, fingerartige Fortsätze, die Nährstoffe aus der Nahrung aufnehmen. [1]

  • Die Symptome: Verdauungsprobleme (Durchfall, Verstopfung, Blähungen), Müdigkeit, Gewichtsverlust, Anämie, Dermatitis herpetiformis (Hautausschlag), Gelenkschmerzen, neurologische Symptome.

  • Prävalenz: Ungefähr 1 % der Bevölkerung weltweit.

  • Behandlung: Strikte, lebenslange, glutenfreie Diät.

Glutenunverträglichkeit (NCGS)

  • Definition: Dein Körper reagiert schlecht auf glutenhaltige Lebensmittel, obwohl du negativ auf Zöliakie und Weizenallergie getestet wurdest. NCGS wird von WissenschaftlerInnen noch immer nicht vollständig verstanden und wird weiter erforscht werden. Es ist sogar möglich, dass die NCGS Reaktionen nicht auf Gluten, sondern auf einen anderen Stoff im Getreide zurückzuführen sind. [1] [2]

  • Symptome: Verdauungsprobleme (Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall), Müdigkeit, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Brain Fog.

  • Prävalenz: Schätzungen zufolge sind etwa 0,5-13 % der Bevölkerung betroffen, genaue Zahlen sind jedoch unklar, da es keinen Biomarker für NCGS gibt.

  • Behandlung: Glutenfreie Diät, obwohl manche Menschen kleine Mengen Gluten vertragen können.

Weizenallergie

  • Definition: Auch die Weizenallergie wird oft mit Zöliakie verwechselt, obwohl es sich um eine andere Erkrankung bzw. Überreaktion des Immunsystems handelt. Eine Weizenallergie entsteht, wenn dein Körper Antikörper gegen Proteine im Weizen bildet. [3]

  • Symptome: Hautreaktionen (Nesselsucht, Ekzeme), Atemwegsbeschwerden (Keuchen, verstopfte Nase, Asthma), Verdauungsprobleme (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall), Anaphylaxie (selten, aber schwer).

  • Prävalenz: Bei Kindern häufiger als bei Erwachsenen; die geschätzte Prävalenz variiert stark zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen.

  • Behandlung: Strikte Meidung von Weizen und weizenhaltigen Produkten, Mitführen eines Epinephrin-Autoinjektors für den Notfall bei schweren Reaktionen.

Woher weiss ich, ob ich Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit habe?

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Ist Glutenunverträglichkeit das Gleiche wie Zöliakie? Nein. Bei der Zöliakie, der Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität (NCGS) und der Weizenallergie kommt es zwar zu unerwünschten Reaktionen auf Bestandteile von Weizen oder Gluten, aber die zugrunde liegenden Mechanismen aller drei Erkrankungen sind unterschiedlich. Daher erfordern sie auch unterschiedliche diagnostische Ansätze.

  • Zöliakie-Diagnose: Bluttest auf spezifische Antikörper (Anti-Tissue-Transglutaminase-Antikörper und Anti-Endomysial-Antikörper), gefolgt von einer bestätigenden Darmbiopsie. [1]

  • NCGS-Diagnose: Ausschluss von Zöliakie (durch einen Bluttest) und einer Weizenallergie, Besserung der Symptome bei einer glutenfreien Diät und Rückfall nach Wiedereinführung von Gluten. [1]

  • Weizenallergie-Diagnose: Hautpricktest, Bluttests für spezifische IgE-Antikörper, orale Nahrungsmittelprovokation. [1]

Kann man glutenempfindlich sein und keine Zöliakie haben oder umgekehrt?

Wenn du an Zöliakie leidest, bist du von Natur aus empfindlich gegenüber Gluten, weil das Gluten eine Autoimmunreaktion auslöst, die deinen Dünndarm schädigt. Eine Glutenunverträglichkeit bzw. Glutensensitivität bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass du an Zöliakie leidest. Denn: bei letzterer handelt es sich um eine spezifische Autoimmunreaktion, die nur durch diagnostische Tests bestätigt werden kann.

Bitte diagnostiziere dich niemals selbst, sondern lass die Ursache für deine Beschwerden beim Verzehr von Gluten von einer medizinischen Fachkraft feststellen.

Was sind die Risikofaktoren für Zöliakie und Glutenunverträglichkeit?

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Wenn du die Risikofaktoren für Zöliakie und Glutenunverträglichkeit kennst, kannst du ggf. besser abschätzen, was deine Probleme mit Gluten verursacht und daraufhin medizinische Tests durchführen lassen.

Zöliakie-Risikofaktoren

  • Genetische Veranlagung: Ein Familienmitglied, das Zöliakie hat. [1]

  • Vorhandensein anderer Autoimmunkrankheiten: Zum Beispiel Typ-1-Diabetes oder eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse.

  • Genetische Faktoren: Wie das Down-Syndrom und das Turner-Syndrom. [4]

Glutenunverträglichkeit-Risikofaktoren (Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität):

  • Andere Empfindlichkeiten: Menschen mit Laktoseintoleranz oder anderen Nahrungsmittelunverträglichkeiten können anfälliger für NCGS sein.

  • Familienanamnese: Auch wenn weniger eindeutig als bei Zöliakie, kann eine familiäre Vorbelastung mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten dein Risiko für NCGS erhöhen.

  • Umweltfaktoren: Es wird vermutet, dass Faktoren wie die Darmgesundheit und die allgemeine Ernährung eine Rolle bei NCGS spielen, aber die Forschung ist noch nicht abgeschlossen. [2]

Können Glutenunverträglichkeit und Zöliakie behandelt werden?

Ja, sowohl die Glutenunverträglichkeit als auch Zöliakie können durch eine Ernährungsumstellung wirksam behandelt werden. Die wichtigste Massnahme für beide Erkrankungen ist der strikte Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel wie Weizen, Gerste und Roggen. [1]

Für Menschen mit Zöliakie ist die Einhaltung einer glutenfreien Ernährung entscheidend, um Schäden an der Dünndarmschleimhaut und langfristige gesundheitliche Komplikationen zu vermeiden. Auch wenn eine Glutenunverträglichkeit nicht die gleichen Darmschäden verursacht, kann der Verzicht auf Gluten die Symptome deutlich lindern und deine Lebensqualität nachhaltig verbessern. [1]

Die Zusammenarbeit mit einem Gesundheitsdienstleister oder einer Ernährungsberaterin ist beim Verzicht von Gluten ratsam, um sicherzustellen, dass deine Ernährung ausgewogen und nährstoffreich ist, um eine Mangelernährung zu vermeiden.

Glutenfreie Ernährung – Das solltest du meiden

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Glutenhaltige Lebensmittel, die du meiden musst:

  • Weizen und Weizenvariationen: Dazu gehören Hartweizen, Dinkel, Farro und Kamut. Weizen ist häufig in Brot, Nudeln, Müsli und vielen verarbeiteten Lebensmitteln enthalten.
  • Roggen: Häufig in Brot, Roggenbier und einigen Getreidesorten enthalten.
  • Gerste: Häufig enthalten in Malz, Lebensmittelfarbe, Suppen und Bier.
  • Triticale: Ein weniger verbreitetes Getreide, das eine Kreuzung aus Weizen und Roggen ist und in einigen Getreidesorten und Brotsorten vorkommt.
  • Bulgur: Eine Art getrockneter Weizenschrot, der oft in der nahöstlichen Küche verwendet wird.
  • Seitan: Auch bekannt als Weizengluten oder Weizenfleisch, das häufig als Proteinquelle in der vegetarischen und veganen Ernährung verwendet wird.

“Verstecktes” Gluten in überraschenden Lebensmitteln

Eine glutenfreie Ernährung kann herausfordernd sein, vor allem, weil Gluten in vielen unerwarteten Lebensmitteln und Produkten vorkommt.

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Hier ist eine Liste von Lebensmitteln, die Gluten enthalten und die dich vielleicht überraschen [3]:

  • Sojasosse: Viele Sojasaucen werden mit Weizen hergestellt und sind damit eine versteckte Glutenquelle.

  • Salatdressings: Einige Salatdressings enthalten Verdickungsmittel auf Weizenbasis oder Malzessig, der Gluten enthält.

  • Suppen und Brühen: Viele Suppen und Brühen enthalten Weizenmehl als Verdickungsmittel.

  • Verarbeitetes Fleisch: Gluten kann in Wurstwaren, Würstchen und Hot Dogs als Bindemittel oder Füllstoff enthalten sein.

  • Imitierte Meeresfrüchte: Produkte wie imitiertes Krabbenfleisch enthalten oft Weizen als Hauptzutat.

  • Bier: Die meisten Biere werden aus Gerste hergestellt, die eine Quelle für Gluten ist, obwohl es auch glutenfreie Varianten gibt.

  • Lakritze und Süssigkeiten: Einige Süssigkeiten, darunter Lakritze, enthalten Weizenmehl als Bindemittel.

  • Abendmahlsoblaten: Traditionelle Abendmahlsoblaten werden aus Weizen hergestellt.

  • Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel: Einige Tabletten und Vitamine enthalten Gluten als Bindemittel oder Füllstoff.

  • Schönheitsprodukte: Auch wenn Kosmetikprodukte nicht verzehrt werden, können einige Schönheitsprodukte wie Lippenbalsam Gluten enthalten und bei sehr empfindlichen Personen Probleme verursachen.

Tipps zum Vermeiden von Gluten:

  • Lies die Etiketten sorgfältig: Gluten kann sich an unerwarteten Stellen verstecken, z. B. in Sossen, Gewürzen und sogar in Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln.

  • Wähle natürlich-glutenfreie Lebensmittel: Achte auf eine Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Milchprodukten, Nüssen und glutenfreien Getreidesorten wie Reis, Quinoa und Mais ist.

  • Sei vorsichtig bei Kreuzkontaminationen: Schon eine kleine Menge Gluten oder Weizen kann bei Menschen mit Zöliakie und Weizenallergie Symptome auslösen. Verwende separate Kochutensilien und Oberflächen für glutenfreie Lebensmittel.

  • Entdecke glutenfreie Alternativen: Viele Geschäfte bieten inzwischen glutenfreie Alternativen zu deinen Lieblingsspeisen und Snacks an, darunter Nudeln, Brot und Chips.

  • Bleib auf dem Laufenden: Die Vorschriften zur Kennzeichnung glutenfreier Lebensmittel können sich ändern, und es werden ständig neue glutenfreie Produkte entwickelt. Halte dich auf dem Laufenden, um deine Ernährung sicher und schmackhaft zu gestalten.

Mit sorgfältiger Planung und etwas Kreativität kannst du dich abwechslungsreich und lecker ernähren und gleichzeitig deine Gesundheit optimieren, indem du auf Gluten verzichtest.

Optimiere deine Gesundheit mit CARE

Jetzt, da du den Kampf zwischen der Zöliakie und Glutenunverträglichkeit ausgefochten hast, bist du gut gerüstet, um gemeinsam mit deinem Gesundheitsdienstleister herauszufinden, welche Erkrankung zu deinen Verdauungsbeschwerden führt, wenn du Brot oder Gluten zu dir nimmst.

Ein umfassender Health Check-up bei CARE gibt dir Zugang zu erstklassigen medizinischen Tools und ermöglicht dir detaillierte Einblicke in deinen Gesundheitsstatus. Wie gesund du heute lebst, bestimmt massgeblich, wie fit du im Alter sein wirst.

Lass deine Gesundheit keine Variable in deiner Zukunft sein und nimm deine Gesundheitsvorsorge mit CARE selbst in die Hand!

Blog Author Elena Health Coach at CARE

Elena Iagovitina

Health Coach bei CARE Zürich

Über die Autorin

Elena ist enthusiastische Health Coach und Blogautorin bei CARE, mit einer Leidenschaft für ganzheitliche Medizin und Gesundheit. Zuvor arbeitete Elena fast fünf Jahre lang als Coach im Rahmen von Retreats, Workshops und Seminaren. Dazu gehörten Geist-Körper-Therapie: Atemarbeit, Meditation und Massage; sowie Energiekrafttherapie: Reiki und Qi Gong; und als Drittes Ausdruckstherapie: Bewegung, Schreiben und Selbsthilfegruppen. In ihrem Blog veröffentlicht Elena spannende Artikel über die Schnittstellen zwischen alternativer, traditioneller und der westlichen Medizin. Elena ist auch die treibende Kraft hinter der CARE-Community. In ihrer Freizeit geht sie gerne wandern, reist an entlegene Orte und tanzt. Vielleicht sieht man sie auch als Küstenwache auf dem Zürichsee. Begleite sie auf ihrer Reise, um mehr über Gesundheit zu erfahren und die Welt der Präventivmedizin zu entdecken! Besuche alle Artikel von Elena!