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Lungenfunktionstest: Alles, was du wissen musst

Lungenfunktionstest: Alles, was du wissen musst

Die Durchführung eines Lungenfunktionstests ist wichtig für die Analyse der Lungenfunktion und die Erkennung möglicher Erkrankungen der Atemwege. Insbesondere bei Atembeschwerden oder bei häufigen Atemwegserkrankungen ist ein solcher Test sinnvoll. Es bestehen verschiedene Ausführungen von Lungenfunktionstests. In diesem Artikel erklären wir dir alles darüber – von der Bedeutung bis zum Verfahren. [1]

Blog Author Elena Health Coach at CARE
Elena Iagovitina

Health Coach

Published in Allgemeine Gesundheit
7 min Lesezeit · Sep 06, 2023

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Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Lungenfunktionstest?

Lungenfunktionstests werden eingesetzt, um verschiedene Lungenerkrankungen wie Asthma, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und Lungenfibrose zu erkennen und die Lungenfunktion zu messen. Sie liefern Informationen über die Belüftung/Ventilation und den Gasaustausch in den Atemwegen, was für einen Gesundheits-Check von grosser Bedeutung ist. [2]

Wann sollte die Lungenfunktion getestet werden?

Lungenfunktionstests werden in der Regel empfohlen, wenn Symptome wie Husten, Kurzatmigkeit oder erschwerte Atmung auftreten. Sie werden zur Erkennung von Lungenerkrankungen, zur Beurteilung der Lungenfunktion, zur Vorbereitung auf Operationen und zur Bewertung der Auswirkungen von gesundheitsschädlichen Faktoren wie Rauchen und beruflicher Belastung auf die Lunge eingesetzt. [3]

Wie funktionieren Lungenfunktionstests?

Lungenfunktionstests werden von speziell geschultem, medizinischem Fachpersonal durchgeführt. Bei der Spirometrie beispielsweise, einem der gebräuchlichsten Lungenfunktionstests ist der Ablauf folgendermassen: Zuerst musst du tief einatmen, um dann schnell mit maximaler Kraft auszuatmen, indem du Luft in das Gerät bläst. Dabei wird aufgezeichnet, wie viel und wie schnell du Luft ausatmen kannst. [4]

Welche Arten von Lungenfunktionstests gibt es und was wird gemessen?

Es gibt verschiedene Arten von Lungenfunktionstests zur Beurteilung des Zustands der Atemwege und der Lungenfunktion. Dazu gehören die Spirometrie, Bodyplethysmographie (Messung der statischen Lungenvolumina), sowie Diffusions-, Stress- und Leistungstests. Die Tests messen spezielle Werte, mit denen Lungenerkrankungen diagnostiziert, der Schweregrad der Erkrankung bestimmt und die Wirksamkeit einer Behandlung bewertet werden können.

Spirometrie

Die Spirometrie bildet die Basis der Lungenfunktionsdiagnostik. Mit diesem Test können wichtige Parameter wie die Vitalkapazität, das maximale Atemzugvolumen und die Spitzenflussrate bewertet werden.

Die Vitalkapazität ist das maximale Luftvolumen, das du nach einer tiefen Einatmung maximal ausatmen kannst. Es zeigt an, wie viel Luft du in deinen Lungen aufnehmen und wieder abgeben kannst. Dies ist ein wichtiger Indikator für deine Lungenfunktion. [9]

Das maximale Atemzugvolumen ist die Menge an Luft, die du bei einem tiefen Atemzug maximal einatmen kannst. Es misst die Fähigkeit deiner Lunge, Luft aufzunehmen, was für die Versorgung deines Körpers mit ausreichend Sauerstoff wichtig ist.

Die Spitzenflussrate misst die maximale Geschwindigkeit, mit der du Luft aus deinen Lungen ausatmen kannst. Sie ist besonders wichtig bei der Beurteilung von Atemwegserkrankungen wie Asthma, da sie Veränderungen in der Atemwegsfunktion frühzeitig anzeigen kann. [11]

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ergebnisse der Spirometrie wichtige Informationen über die Funktionsweise deiner Lunge in Bezug auf die Luftmenge und -geschwindigkeit (sogenannte dynamische Atemvolumina) geben. Diese können zudem bei der Diagnose von Lungenerkrankungen oder bei der Überwachung des Verlaufs bestehender Erkrankungen wie Asthma, Atemnot, COPD oder Lungenfibrose helfen. [5]

Bodyplethysmographie

Die Bodyplethysmographie auch Ganzkörperplethysmographie genannt, gibt Aufschluss über die gesamte Lungenkapazität und das Volumen der Luft, die in den Lungen verbleibt – selbst nach maximaler Ausatmung. Während des Tests sitzt du in einer geschlossenen Kammer und atmest durch ein spezielles Mundstück. Dabei werden unter anderem Druckunterschiede, Atemwegswiderstände und Atemvolumina gemessen und berechnet. Dieser Test liefert Informationen zu Parametern wie Atemwegswiderstand und funktionellem Residualvolumen. [14]

Der Atemwegswiderstand beschreibt den Grad des Widerstands, den die Atemwege bieten, wenn Luft durch sie fliesst. Wenn die Atemwege verengt oder blockiert sind, zum Beispiel bei Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD, erhöht sich der Atemwegswiderstand. Dies kann das Atmen erschweren und zu Atembeschwerden führen. Ein niedriger Atemwegswiderstand deutet auf gut durchgängige und gesunde Atemwege hin. [12]

Das funktionelle Residualvolumen bezeichnet die Menge an Luft, die nach einer normalen Ausatmung in den Lungen verbleibt. Diese hält die Atemwege bzw. Lungen offen und sorgt für einen optimalen Luftaustausch. Ein gesundes, funktionelles Residualvolumen ist wichtig, um die Lungenfunktion zu erhalten und eine ausreichende Sauerstoffversorgung sicherzustellen.

Diese Parameter geben dem Arzt wichtige Informationen über die Gesundheit der Atemwege und die Funktionsfähigkeit der Lunge in Bezug auf die Luftmenge. Sie werden verwendet, um mögliche Atemwegserkrankungen zu erkennen, den Verlauf von Lungenerkrankungen zu überwachen sowie für die Planung der bestmöglichen Behandlung der erkrankten Atemwege [6]

Diffusionstest

Ein weiterer Lungenfunktionstest ist der Diffusionstest, auch DLCO-Test (Diffusion Carbon Monoxide Lung Test) genannt. Der Diffusionstest gibt dir Informationen darüber, wie gut deine Lunge Sauerstoff aufnimmt und Kohlendioxid abgibt. Dafür wirst du zuerst eine spezielle Mischung aus Kohlenmonoxid ein- und ausatmen. In der ausgeatmeten Luft wird sodann die Konzentration von Kohlenmonoxid gemessen. Dadurch kann die Gasaustauschfunktion der Lunge beurteilt und mögliche Probleme erkannt werden.

Die Gasaustauschfunktion beschreibt die Fähigkeit der Lunge, Sauerstoff aus der eingeatmeten Luft in das Blut aufzunehmen und Kohlendioxid aus dem Blut über die Ausatmung abzugeben. Diese Fähigkeit ist essenziell für den menschlichen Körper und dessen ausreichende Sauerstoffversorgung. Wenn die Lunge gesund ist, findet dieser Gasaustausch effizient statt, und der Körper erhält ausreichend Sauerstoff, während überschüssiges Kohlendioxid erfolgreich ausgeschieden wird. Ist dies nicht der Fall, kann das auf Lungenerkrankungen oder andere gesundheitliche Probleme hinweisen, die eine Behandlung erfordern. Dieser Test wird bei der Diagnose und Beurteilung von diversen Lungenerkrankungen wie Lungenfibrose oder Lungenemphysem genutzt. Bei der Lungenfibrose vernarbt und versteift das Lungengewebe, während ein Emphysem eine Erkrankung ist, bei der die Lungenbläschen geschädigt und zerstört werden und die Lunge an Elastizität verliert.

Insgesamt trägt eine effiziente Gasaustauschfunktion dazu bei, dass der Körper gut mit Sauerstoff versorgt ist, die notwendige Energie erhält und den Stoffwechsel effizient bewältigen kann. [7] [13]

Stress- und Leistungstests

Stresstests werden zur Beurteilung der Lungenfunktion während des Trainings oder körperlichen Belastung bei Personen mit Asthma, COPD oder Atemwegsproblemen eingesetzt. Dazu gehören der 6-Minuten-Gehtest und die Belastungsspiroergometrie. Bei der letzten werden die Atemgase mit einer Maske und die kardiopulmonale Leistung während einer körperlichen Aktivität wie dem Fahrradfahren gemessen. Diese Tests helfen, die Belastung zu überwachen und individuelle Therapie- und Trainingspläne zu erstellen. Diese sind auch relevant für Personen, die sich einer Atemwegstherapie oder Lungentransplantation unterziehen. [8]

Welche Lungenfunktionswerte sind normal?

Lungenfunktionstests messen verschiedene Werte zur Beurteilung der Atemwege und Lungenfunktion. Es gibt allgemeine Referenzbereiche, die als normal gelten. Die normalen Werte bei Lungenfunktionstests variieren je nach Alter, Geschlecht, Grösse und ethnischer Zugehörigkeit. Die genauen Normwerte hängen entsprechend von der spezifischen Testart und den individuellen Parametern der getesteten Person ab.

Nachfolgend findest du einige wichtige Werte und deren “Normalbereiche” beschrieben:

Vitalkapazität (VC)

Die Vitalkapazität ist das Luftvolumen, das du nach einer tiefen Einatmung maximal ausatmen kannst. Bei einer gesunden Person beträgt dieses 3 bis 5 Liter.

Leistung in einer Sekunde (FEV1)

Der FEV1 (forciertes Exspirationsvolumen in 1 Sekunde) ist ein Mass für die maximale Luftmenge, die du in einer Sekunde ausatmen kannst. Das heisst, du atmest ein, bis du nicht mehr einatmen kannst, und atmest dann so kraftvoll wie möglich aus – die Luftmenge, die du innerhalb einer Sekunde ausatmen kannst, ist das FEV1. Der normale FEV1 hängt von Alter, Geschlecht, Ethnie und Körpergrösse ab. Werte von 80 % oder mehr gelten im Allgemeinen als normal. Peak-Flow-Messgerät: Typische Peak-Flow-Messwerte variieren je nach Alter, Geschlecht und Körpergrösse. Für Erwachsene liegt der normale Bereich bei 400 bis 700 Litern pro Minute. [10]

Atemwegswiderstand

Der normale Atemwegswiderstand beträgt normalerweise weniger als 2,5 cmH2O/L/s (cm Wassersäule pro Liter pro Sekunde). Ein erhöhter Atemwegswiderstand kann auf einen engen oder verstopften Atemweg hinweisen.

Diffusionsleistung (DLCO)

Die normale DLCO liegt typischerweise bei etwa 80–100 % des vorhergesagten Werts, abhängig von Alter, Geschlecht und Grösse.

Beachte bitte, dass diese Referenzbereiche allgemeine Richtlinien sind und aufgrund anderer Faktoren Änderungen unterliegen können. Die Interpretation der Ergebnisse von Lungenfunktionstests sollte immer von einem Arzt oder einer qualifizierten medizinischen Fachkraft unter Berücksichtigung der individuellen Umstände durchgeführt werden.

Wo kann ich meine Lungenfunktion testen lassen?

Du kannst deine Lungenfunktion in verschiedenen medizinischen Einrichtungen testen lassen. Dazu gehören Krankenhäuser, Kliniken, Pneumologie-praxen, sowie Diagnose- und Behandlungszentren. Lungenfunktionstests werden in der Regel von medizinischen Fachkräften, wie Lungenärzten, auch Pulmologen/Pnemologen genannt, durchgeführt. Informiere dich vorher über die Testanforderungen.

Bei CARE wird im Rahmen des präventiven Health Checks ein Lungenfunktionstest mit einem Spirometriegerät durchgeführt.

Fazit

Zusammenfassend ist der Lungenfunktionstest ein wertvolles Werkzeug zur Bewertung der Atemfunktion und der Lungenkapazität. Es ist ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Diagnostik und ermöglicht eine rechtzeitige Behandlung und Betreuung von Patienten mit Atemwegs- und Lungenerkrankungen. Ein gesundes Lungensystem ist entscheidend für eine gute Lebensqualität und körperliche Leistungsfähigkeit, daher ist die regelmässige Überprüfung der Lungenfunktion von Bedeutung für die langfristige Gesundheit und das Wohlbefinden.

Teste deine Lunge bei CARE

Bei der Durchführung von Lungenfunktionstests ist es wichtig, qualifiziertes medizinisches Fachpersonal und einen vertrauenswürdigen Anbieter zu wählen.

CARE ist auf die Präventivmedizin spezialisiert und bietet umfangreiche, regelmässige Health Checks an, die mit moderner technischer Ausrüstung und von erfahrenen medizinischen Fachkräften durchgeführt werden.

Dazu gehört auch die Lungenfunktion, um mögliche Probleme der Lunge rechtzeitig zu erkennen, zu verbessern oder zu beheben. Wir nutzen ein modernes Spirometriegerät zur Überprüfung der Lungengesundheit/-funktion.

Dank der CARE App hast du jederzeit Zugriff auf deine Gesundheitsdaten und kannst deinen Fortschritt überprüfen. Erfahrene Health Coaches begleiten dich auf dem Weg zu einem gesünderen und längeren Leben und helfen dir, deine Gesundheits- und Sportziele zu erreichen.

Quellenverzeichnis

Blog Author Elena Health Coach at CARE

Elena Iagovitina

Health Coach bei CARE Zürich

Über die Autorin

Elena ist enthusiastische Health Coach und Blogautorin bei CARE, mit einer Leidenschaft für ganzheitliche Medizin und Gesundheit. Zuvor arbeitete Elena fast fünf Jahre lang als Coach im Rahmen von Retreats, Workshops und Seminaren. Dazu gehörten Geist-Körper-Therapie: Atemarbeit, Meditation und Massage; sowie Energiekrafttherapie: Reiki und Qi Gong; und als Drittes Ausdruckstherapie: Bewegung, Schreiben und Selbsthilfegruppen. In ihrem Blog veröffentlicht Elena spannende Artikel über die Schnittstellen zwischen alternativer, traditioneller und der westlichen Medizin. Elena ist auch die treibende Kraft hinter der CARE-Community. In ihrer Freizeit geht sie gerne wandern, reist an entlegene Orte und tanzt. Vielleicht sieht man sie auch als Küstenwache auf dem Zürichsee. Begleite sie auf ihrer Reise, um mehr über Gesundheit zu erfahren und die Welt der Präventivmedizin zu entdecken! Besuche alle Artikel von Elena!