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Grosses Blutbild – Ein Überblick

Grosses Blutbild – Ein Überblick

Heute tauchen wir in die Welt des grossen Blutbildes ein. Dieses liefert detaillierte Informationen über die Zusammensetzung der Blutzellen und kann mögliche Abweichungen frühzeitig aufzeigen. Es dient als wertvolle Grundlage, um gezielte weitere Untersuchungen anzuregen und gesundheitliche Zusammenhänge besser zu verstehen. Zusammen mit anderen Laborwerten kann das grosse Blutbild helfen, gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen und die richtigen Massnahmen zur Verbesserung von Wohlbefinden und Lebensqualität zu ergreifen.

Blog Author Elena Health Coach at CARE
Elena Iagovitina

Health Coach

Published in Allgemeine Gesundheit
6 min Lesezeit · Aug 05, 2024

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Inhaltsverzeichnis

Was ist ein grosses Blutbild?

Das grosse Blutbild, auch als „Differentialblutbild“ bezeichnet, ist eine umfassende Analyse deiner Blutbestandteile. Es geht über das einfache „kleine Blutbild“ hinaus, indem es detaillierte Informationen über die weissen Blutkörperchen in deinem Blut liefert, die ein wichtiger Bestandteil deines Immunsystems sind. [1]

Grosses Blutbild – Was wird getestet?

  • Erythrozyten (rote Blutkörperchen): Sie sind für den Sauerstofftransport zuständig. Ein Mangel kann auf Anämie hinweisen, während ein Überschuss auf andere gesundheitliche Probleme hindeuten kann.
  • Leukozyten (weisse Blutkörperchen): Diese sind Teil deines Immunsystems. Ihre Anzahl und Zusammensetzung geben Hinweise auf Infektionen, Entzündungen oder immunologische Störungen. Es gibt mehrere Arten von Leukozyten, die jeweils unterschiedliche Funktionen im Immunsystem haben.
  • Thrombozyten (Blutplättchen): Sie sind wichtig für die Blutgerinnung. Abweichungen können das Risiko für Blutungen oder Thrombosen anzeigen.
  • Hämoglobin und Hämatokrit: Diese Werte geben Aufschluss über den Sauerstoffgehalt deines Blutes und die Konzentration der roten Blutkörperchen in deinem Blut.

Wann ist ein grosses Blutbild sinnvoll?

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Ein grosses Blutbild wird im klinischen Umfeld meistens dann angefordert, wenn insbesondere die Bestimmung der Leukozyten, der weissen Blutkörperchen, sinnvoll ist. Die Leukozyten gewähren uns wichtige Erkenntnisse bei Verdacht auf akute oder chronische Infektionskrankheiten, Mangelerscheinungen, Schilddrüsenstörungen, Autoimmun- oder Krebserkrankungen. [1] [2]

Das Differentialblutbild kommt meistens dann ins Spiel, wenn du unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Gewichtsverlust- oder -zunahme oder wiederkehrende Infektionen hast. Denn: Diese Symptome können auf eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen hinweisen, die durch ein grosses Blutbild, das die weissen Blutzellen genauer untersucht, erst aufgearbeitet werden können. [1] [2]

Auch vor grösseren Operationen oder im Rahmen regelmässiger Gesundheitschecks ist ein grosses Blutbild wichtig und hilfreich.

Welche Laborwerte werden im grossen Blutbild ermittelt?

Im grossen Blutbild werden Werte wie Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten, Hämoglobin, Hämatokrit sowie detaillierte Messungen wie MCV, MCH, MCHC untersucht und ein Differenzialblutbild erstellt, das die Anzahl und Verteilung der weissen Blutkörperchen bestimmt. [2]

Grosses Blutbild – Werte

  • Erythrozyten: Anzahl der roten Blutkörperchen, wichtig für den Sauerstofftransport.
  • Leukozyten: Anzahl der weissen Blutkörperchen, relevant für das Immunsystem.
  • Thrombozyten: Anzahl der Blutplättchen, entscheidend für die Blutgerinnung.
  • Hämoglobin: Konzentration des roten Blutfarbstoffs, wichtig für den Sauerstofftransport.
  • Hämatokrit: Anteil der roten Blutkörperchen am Blutvolumen.
  • MCV (Mittleres Zellvolumen): Durchschnittliche Grösse der Erythrozyten.
  • MCH (Mittleres Zellhämoglobin): Durchschnittlicher Hämoglobingehalt pro Erythrozyt.
  • MCHC (Mittlere korpuskuläre Hämoglobinkonzentration): Durchschnittliche Hämoglobinkonzentration in den Erythrozyten.

Das Differentialblutbild, welches Teil des grossen Blutbildes ist, untersucht neben diesen Blutbestandteilen spezifisch die Verteilung dieser verschiedenen Leukozytenarten:

  • Neutrophile: Neutrophile Granulozyten bekämpfen Bakterien und Pilze und sind ein wichtiger Teil des Immunsystems.
  • Lymphozyten: Zuständig für die spezifische Immunabwehr, insbesondere bei Virusinfektionen.
  • Monozyten: Entwickeln sich zu Makrophagen (Fresszellen), die Krankheitserreger und Zelltrümmer beseitigen.
  • Eosinophile: Eosinophile Granulozyten sind an der Abwehr von Parasiten und allergischen Reaktionen beteiligt.
  • Basophile: Basophile Granulozyten spielen eine Rolle bei allergischen Reaktionen und Entzündungen.

Das grosse Blutbild kombiniert also die Basisdaten des kleinen Blutbildes mit den detaillierten Informationen des Differentialblutbildes.

Bei einem Blut Check-up bei CARE wird nicht nur ein grosses Blutbild durchgeführt, sondern 14 weitere wichtige Blutwerte analysiert. Dadurch erhält man detaillierte Einblicke in den Cholesterinspiegel, ausgewählte Vitamine, Langzeitblutzucker und mehr.

Was sind die Normalwerte im grossen Blutbild?

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Hier sind die Normwerte eines grossen Blutbildes, die dir zur Orientierung dienen können: [3]

Erythrozyten:

  • Männer: 4,3 - 5,75 T/l
  • Frauen: 3,9 - 5,15 T/l

Leukozyten: 3.9 - 10.2 G/l

Thrombozyten: 150 - 370 G/l

Hämoglobin (Hb):

  • Männer: 13,5 - 17,2 g/dl
  • Frauen: 12,0 - 15,4 g/dl

Hämatokrit (Hkt):

  • Männer: 39.5 -50.5 %
  • Frauen: 35.5 - 45 %

MCV: 80 - 99 fl

MCH: 27 - 33.5 pg

MCHC: 32 - 36 g/dl

Normalwerte Differentialblutbild

Neutrophile: 1.5 - 7.7 G/l

Lymphozyten: 1.1 - 4.5 G/l

Monozyten: 0.1 - 0.9 G/l

Eosinophile: <0.6 G/l

Basophile: <0.3 G/l

Welche Krankheiten können anhand des grossen Blutbilds ermittelt werden?

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Fragst du dich, welche Krankheiten anhand des grossen Blutbildes frühzeitig erkannt werden können?

Hier ist ein Überblick, was dir das grosse Blutbild über deinen Gesundheitszustand verraten kann: [1] [2]

  • Anämie: Wenn deine Erythrozyten oder Hämoglobinwerte niedrig sind, könnte das auf eine Anämie (Blutarmut) hinweisen. Diese Erkrankung bedeutet, dass dein Blut nicht genug Sauerstoff transportieren kann, was zu Müdigkeit und Schwäche führen kann.
  • Infektionen: Ein Anstieg der Leukozyten oder eine Veränderung ihrer Zusammensetzung (z. B. zu viele Neutrophile) kann auf eine akute Infektion hinweisen.

Auch chronische Infektionen oder entzündliche Erkrankungen können durch Abweichungen in den Leukozytenwerten erkannt werden.

  • Entzündungen: Hohe Werte von Monozyten oder Eosinophilen könnten auf entzündliche Erkrankungen oder Allergien hindeuten. Diese Zellen spielen eine wichtige Rolle bei der Reaktion deines Immunsystems auf Entzündungen oder Allergene.
  • Blutgerinnungsstörungen: Abnormale Thrombozytenwerte können auf Probleme bei der Blutgerinnung hinweisen. Zu wenige Thrombozyten können das Risiko für Blutungen erhöhen, während zu viele das Risiko für Thrombosen steigern können.
  • Schilddrüsenerkrankungen: Veränderungen in den Blutwerten können auch Hinweise auf Schilddrüsenprobleme geben. Zum Beispiel kann eine erhöhte Anzahl von Eosinophilen manchmal auf eine Schilddrüsenüberfunktion hinweisen.
  • Krebserkrankungen: In einigen Fällen können extreme Abweichungen in den Blutwerten auf ernstere Erkrankungen wie Krebs oder Tumorerkrankungen hinweisen. Ein detailliertes Blutbild kann dabei helfen, Anomalien zu entdecken, die weitere Untersuchungen einleiten.
  • Mangelerscheinungen: Abweichungen in den Erythrozyten, Hämoglobin oder MCV-Werten können auf Mängel wie Eisenmangel, Vitamin-B12-Mangel oder andere Nährstoffdefizite hinweisen.

Diese Mängel können verschiedene Symptome verursachen, einschliesslich Müdigkeit und Schwäche.

  • Autoimmunerkrankungen: Abnormalitäten im grossen Blutbild, wie erhöhte Entzündungsmarker oder Anomalien in den Leukozytenwerten, können auf Autoimmunerkrankungen hinweisen, wie rheumatoide Arthritis, Hashimoto, systemischen Lupus erythematodes (SLE), Sjögren-Syndrom, Vaskulitis oder Autoimmunthyreopathien.

Diese Erkrankungen erfordern jedoch zusätzliche, spezifische Tests zur endgültigen Diagnose.

Das grosse Blutbild ist also ein wertvolles Werkzeug, um mögliche gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen. Was ist der Unterschied zwischen einem grossen und kleinen Blutbild?

Der Hauptunterschied zwischen dem grossen und kleinen Blutbild liegt im Detailgrad der Blutuntersuchung in der Hämatologie. Das grosse Blutbild analysiert insbesondere die weissen Blutkörperchen (Leukozyten) differenziert, was beim kleinen Blutbild nicht geschieht. [2]

Unterschied grosses und kleines Blutbild

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Das kleine Blutbild konzentriert sich in der Regel auf grundlegende Werte wie Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten, Hämoglobin und Hämatokrit, bietet aber keine detaillierten Informationen zur Zusammensetzung der weissen Blutkörperchen oder zu spezifischen Subtypen und deren Funktionen.

Das grosse Blutbild erweitert diese Untersuchung um die verschiedenen Arten von Leukozyten (Neutrophile, Lymphozyten, Monozyten, Eosinophile und Basophile) und ihre Verteilung und bietet damit eine genauere Analyse des Immunsystems.

Wie teuer ist ein grosses Blutbild und wer trägt die Kosten?

Die Kosten für ein grosses Blutbild in der Schweiz liegen typischerweise um die 150 CHF.

Bei CARE kostet der Blut Check-Up, bei dem nebst dem grossen Blutbild, noch 14 weitere wichtige Biomarker in deinem Blut bestimmt werden, CHF 390 CHF.

Krankenkassen übernehmen die Kosten für ein grosses Blutbild dann, wenn es aus medizinischen Gründen notwendig ist. Bei präventiven Massnahmen werden die Kosten oft von der Zusatzversicherung übernommen.

Fazit

Das grosse Blutbild kann zwar differenziertere Hinweise auf mögliche gesundheitliche Auffälligkeiten geben, als das kleine Blutbild, dennoch ist es meist auch noch nicht ausreichend, um eine umfassende Einschätzung zu ermöglichen. In vielen Fällen ist das grosse Blutbild mit zusätzlichen Biomarkern wie Entzündungswerten, Cholesterin-, Blutzucker- und Organwerten sowie Vitaminspiegeln die bessere Wahl. Nur so lässt sich ein vollständigeres Bild des Gesundheitszustands gewinnen und potenzielle Risiken frühzeitig erkennen. Aus präventiver Sicht wie CARE sie sieht, reicht das kleine Blutbild nicht aus, um eine fundierte Aussage über den allgemeinen Gesundheitszustand zu treffen.

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Entfalte mit CARE dein volles Gesundheitspotenzial, indem du fundierte Entscheidungen basierend auf deinen persönlichen Gesundheitsdaten treffen kannst.

In deinem Health-Check messen wir präventive Biomarker in deinem Blut, um deinen aktuellen Gesundheitsstatus zu beurteilen und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren. Und zwar weit über das kleine und grosse Blutbild hinaus.

Wir können dir sogar ein individuell auf dich abgestimmtes Nahrungsergänzungsmittel erstellen. Denn: die Biomarker in deinem Blut ermöglichen es unseren Ärzten & Health Coaches zu erkennen, in welchen Bereichen du deine Gesundheit noch weiter optimieren und auf das nächste Level bringen kannst.

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Quellenverzeichnis

Blog Author Elena Health Coach at CARE

Elena Iagovitina

Health Coach bei CARE Zürich

Über die Autorin

Elena ist enthusiastische Health Coach und Blogautorin bei CARE, mit einer Leidenschaft für ganzheitliche Medizin und Gesundheit. Zuvor arbeitete Elena fast fünf Jahre lang als Coach im Rahmen von Retreats, Workshops und Seminaren. Dazu gehörten Geist-Körper-Therapie: Atemarbeit, Meditation und Massage; sowie Energiekrafttherapie: Reiki und Qi Gong; und als Drittes Ausdruckstherapie: Bewegung, Schreiben und Selbsthilfegruppen. In ihrem Blog veröffentlicht Elena spannende Artikel über die Schnittstellen zwischen alternativer, traditioneller und der westlichen Medizin. Elena ist auch die treibende Kraft hinter der CARE-Community. In ihrer Freizeit geht sie gerne wandern, reist an entlegene Orte und tanzt. Vielleicht sieht man sie auch als Küstenwache auf dem Zürichsee. Begleite sie auf ihrer Reise, um mehr über Gesundheit zu erfahren und die Welt der Präventivmedizin zu entdecken! Besuche alle Artikel von Elena!