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Zink ist ein lebenswichtiges Spurenelement, das an zahlreichen Funktionen im menschlichen Körper beteiligt ist. Es unterstützt das Immunsystem, fördert die Zellteilung, ist unverzichtbar für Wachstumsprozesse und spielt eine zentrale Rolle bei der Wundheilung. Doch trotz seiner entscheidenden Bedeutung bleibt Zinkmangel oft unerkannt, da die Symptome vielseitig und unspezifisch sind. Besonders gefährdet sind Bevölkerungsgruppen mit erhöhtem Bedarf oder erschwerter Aufnahme: Schwangere, Stillende, Kinder, ältere Menschen, Veganer und Vegetarier. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick darauf, wie Zinkmangel erkannt, vorgebeugt und behandelt werden kann.
Published in Ernährung
7 min Lesezeit · Aug 27, 2024
Ursachen wie chronisch entzündliche Erkrankungen, übermässiger Alkoholkonsum oder die regelmässige Einnahme von Medikamenten kann Zinkmangel herbeiführen. Aber auch einfach ein erhöhter Bedarf, beispielsweise in der Schwangerschaft oder im Wachstum kann zu Zinkmangel führen.
Die Symptome eines Zinkmangels sind sehr unterschiedlich und meist unspezifisch, was die Diagnose erschwert. Das Immunsystem kann geschwächt sein, Wunden heilen auffällig langsam oder es können Hautveränderungen auftreten. Auch das Geschmacks- und Geruchsempfinden kann beinträchtigt sein.
Nachfolgend die häufigsten Anzeichen:
Ursachen für Zinkmangel sind vor allem chronisch entzündliche Erkrankungen, aber auch übermässiger Alkoholkonsum oder die regelmässige Einnahme von Medikamenten können der Grund sein. Oder einfach ein erhöhter Bedarf, beispielsweise in der Schwangerschaft oder im Wachstum, kann als Ursache für Zinkmangel stehen.
Speziell bei nachfolgenden Erkrankungen kann die Aufnahme und Verwertung von Zink im Körper beeinträchtigen sein:
Bestimmte Medikamente können die Zinkaufnahme beeinträchtigen oder die Ausscheidung von Zink erhöhen, was zu einem Mangel führen kann. Dazu gehören:
Menschen, die diese Medikamente langfristig einnehmen, sollten ihre Zinkspiegel regelmässig testen lassen.
Vegetarier und Veganer sind bei der Versorgung mit Zink etwas herausgefordert, da Zink hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten vorkommt.
Zwar bieten auch pflanzliche Lebensmittel Zink, jedoch ist die Aufnahme (Bioverfügbarkeit) aus diesen Quellen oft eingeschränkt. Der Grund dafür sind sogenannte Phytate, sekundäre Pflanzenstoffe, die Zink binden und dessen Aufnahme im Darm erschweren.
Pflanzliche Lebensmittel, die reich an Phytaten und gleichzeitig potenziell zinkreich sind, umfassen:
Diese Lebensmittel enthalten einerseits wertvolle Nährstoffe, sind aber anderseits wegen ihres Phytatgehalts hinderlich für die Zinkaufnahme. Um die Bioverfügbarkeit von Zink zu erhöhen, sollten die Lebensmittel vor dem Verzehr entweder eingeweicht, gekeimt oder fermentiert werden, um den Phytatgehalt zu verringern und die Zinkaufnahme fördern.
Für Veganer und Vegetarier kann daher eine gezielte Zinkzufuhr über die Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein, um langfristig Mangelerscheinungen zu verhindern.
Einfach drauflos supplementieren? Das ist keine gute Idee. Wenn du vermutest, an Zinkmangel zu leiden, verschaffe dir Klarheit!
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Zink wird in der Regel nicht routinemässig getestet, weil Zinkmangel meist keine akuten Symptome verursacht. In der Schweiz wurden 2019 anlässlich einer Studie zu Selenmangel 700 Studienteilnehmende (>18 Jahre) während des Routine-Screenings von Blutspendenden in vier regionalen Zentren des Schweizerischen Roten Kreuzes rekrutiert. Dabei wurde auch die Zinkkonzentration im Serum (SZC) gemessen, um die Zinkversorgung in der Schweiz abzuschätzen: "Die gemessenen SZC bei den Blutspenderinnen und -spendern sowie der moderate Prozentsatz tiefer Werte spiegeln die Bandbreite der üblichen Zinkzufuhr wider und deuten nicht auf eine generelle Unterversorgung in der Schweizer Bevölkerung hin. Für Personen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren, kann allerdings aufgrund der geringen Stichprobengrösse keine gesicherte Aussage zur Prävalenz von ausgeprägtem Zinkmangel gemacht werden." [1]
Da Zink ein Spurenelement ist, das nur in geringen Mengen im Blut vorkommt, kann der Test je nach Methode und Labor variieren. Ein normaler Serumspiegel liegt zwischen 60 und 115 umol/l. Ein Zinkmangel kann jedoch schwierig zu diagnostizieren sein, da Zinkwerte im Blut auch durch Entzündungen, Stress oder Infektionen beeinflusst werden können. Manchmal wird auch der Zinkgehalt in den Haaren oder im Urin gemessen, um ein genaueres Bild zu erhalten, insbesondere wenn chronische Erkrankungen oder Entzündungen den Blutwert verfälschen könnten.
Deshalb schauen viele Ärzte zusätzlich auf Symptome, die auf einen Zinkmangel hinweisen könnten, wie eine verzögerte Wundheilung, Hautprobleme, Haarausfall, häufige Infektionen oder Müdigkeit.
Der individuelle Zinkbedarf hängt von Alter, Geschlecht und besonderen Lebenssituationen wie Schwangerschaft, Wachstum oder Stress ab. In der Schweiz gelten allgemeine Richtwerte, die grundsätzlich durch eine ausgewogene Ernährung mit zinkreichen Lebensmitteln wie Fleisch, Nüssen und Vollkornprodukten gedeckt werden können [1]:
Kinder und Jugendliche:
Erwachsene:
Schwangere: 9.1, 10.9, 12.6 oder 14,3 mg/Tag (je nach Aufnahme von Phytaten)
Stillende Frauen: 10.4, 12.2, 13.9 oder 15.6 mg/Tag (je nach Aufnahme von Phytaten)
Scheint nicht ganz so einfach zu sein. Oder kennst du die Menge an Phytaten und Zink, die du heute mit dem Essen aufgenommen hast? Noch verwirrender wird es, wenn du Zink supplementieren möchtest.
In der Schweiz regelt das Höchstmengenmodell [2] die Dosierung von Spurenelementen in Nahrungsergänzungsmitteln oder in angereichterten Lebensmitteln, beispielsweise für Sportler. Die tägliche Höchstmenge eines Zink Supplements liegt bei 5.3 mg und als Zusatz in speziellen Lebensmitteln bei 1.8 mg.
Dies ist aber wahrscheinlich bei Veganern, Vegetariern und anderen Personen mit allenfalls erhöhten Bedarf nicht genügend. Das heisst, trotz gesunder Ernährung und einem Supplement könnten Mängel entstehen.
Du fragst dich jetzt bestimmt, weshalb die Höchstmenge für Zink so “tief” festgesetzt wurde? Wahrscheinlich, weil man einerseits einer Überdosierung vorbeugen will und andererseits der Meinung ist, die Schweizer Bevölkerung sei genügend mit Zink versorgt, wie die Studie zu Selen aus dem Jahr 2019, bei welcher nebenbei bei den 700 Teilnehmenden auch auf Zink getestet wurde, ergab [1].
Während eine gelegentliche hohe Dosis Zink meist gut vertragen wird, kann eine langfristige Überdosierung ernsthafte Auswirkungen auf den Körper haben.
1. Kurzfristige Überdosierung (akute Toxizität)
Eine einmalige, hohe Zinkaufnahme (z. B. mehr als 200 mg Zink) kann zu einer akuten Zinkvergiftung führen. Zu den Symptomen gehören:
Diese Symptome treten oft kurz nach der Einnahme auf und klingen ab, sobald die Zufuhr reduziert wird. Dennoch kann eine akute Überdosierung belastend sein und sollte vermieden werden.
Zink kann aber auch in geringeren Mengen die Magenschleimhaut reizen, was zu Übelkeit führen kann. Deshalb ist es wichtig, Zinkpräparate möglichst mit dem Essen zusammen einzunehmen. Wobei auch dann eine leichte Übelkeit nicht auszuschliessen ist, da gewisse Lebensmittel mit Zink interagieren und es dann auch zu Magenreizungen kommen kann.
Bei einer langfristig hohen Zinkzufuhr, die über den empfohlenen Grenzwerten liegt, können sich schwerwiegendere gesundheitliche Probleme entwickeln. Die tolerierbare obere Aufnahmemenge für Erwachsene liegt laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bei 25 mg pro Tag [3]. Bei Dosen, die über einen längeren Zeitraum über 40 mg pro Tag liegen, können sich chronische Nebenwirkungen einstellen, darunter:
Bei gesunden Omnivoren (Allesesser) unter 65 Jahren lässt sich der Zinkbedarf in der Regel über eine ausgewogene Ernährung decken. Tierische Produkte wie Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte enthalten viel Zink und werden gut vom Körper aufgenommen. Bei den pflanzlichen Lebensmitteln ist es unterschiedlich, da diese teilweise auch Zink enthalten, aber nicht so gut aufgenommen werden können. Insbesondere in Getreide und Hülsenfrüchten hemmen die Phytate die Aufnahme im Körper.
Jris ist Health Coach (Nerd) und Blog-Autorin bei CARE. Sie hat viele Jahre Erfahrung als Coach für klassische Lifestyle Erkrankungen wie Diabetes und Frauengesundheit. Sie moderiert gerne Health Challenges und Kurse. Fasten, Keto, Schlaf, Frauengesundheit und Biohacking – in diesen Themen fühlt sich Jris zu Hause. Wenn sie nicht gerade für CARE am Arbeiten ist, hört sie sich am liebsten stundenlang health podcasts an und probiert neue (health) gadgets aus. Ihr Credo: “Es ist nie zu spät, einen neuen Lifestyle zu leben.”
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