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Östrogen ist ein weibliches Sexualhormon, das im männlichen und weiblichen Körper vorkommt. Da das Hormon eine wichtige Rolle für zahlreiche Körperfunktionen spielt, sollte man sicherstellen, dass der Körper über ausreichend Östrogen verfügt. Welche Rolle Östrogen für dich spielt, woher ein Östrogenmangel kommen kann und wie du diesen beheben kannst, erklären wir dir in diesem Artikel.
Published in Allgemeine Gesundheit
8 min Lesezeit · Jul 10, 2024
Östrogen ist ein bedeutendes Sexualhormon, das hauptsächlich in den Eierstöcken von Frauen produziert wird, aber auch in geringen Mengen in den Hoden von Männern und in den Nebennieren beider Geschlechter vorkommt. Östrogen beeinflusst viele Körperfunktionen bei beiden Geschlechtern. Dazu gehören der Knochenstoffwechsel, das Herz-Kreislauf-System, kognitive Prozesse, das Immunsystem, die Hautelastizität, Feuchtigkeit der Haut und das Urogenitalsystems. [1]
Chemisch gesehen gehört Östrogen zur Gruppe der Steroidhormone und existiert in mehreren Formen, von denen die wichtigsten Estradiol, Estron und Estriol sind. Estradiol, auch Östradiol genannt, ist die wirksamste und häufigste Form bei Frauen im gebärfähigen Alter.
Östrogen hat aber auch teilweise unterschiedliche Funktionen im männlichen und weiblichen Körper.
Bei Frauen reguliert es den Menstruationszyklus, fördert die Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale, reguliert das weibliche Fortpflanzungssystem und unterstützt die Schwangerschaft. Mit dem Alter produziert der weibliche Körper auf natürliche Weise weniger Östrogen, was zur Perimenopause und Postmenopause führt. [2]
Im männlichen Körper kommt Östrogen hauptsächlich in Form von Estradiol vor, das durch die Umwandlung von Testosteron mittels des Enzyms Aromatase produziert wird. Bei Männern trägt Östrogen zur Regulierung der Libido (Sexualtrieb) und des Cholesterinspiegels bei und spielt eine Rolle bei der Spermatogenese. [3]
Ein Ungleichgewicht, insbesondere ein Östrogenmangel, also wenig Östrogen, kann erhebliche Auswirkungen auf deine Gesundheit haben.
In den Wechseljahren und mit dem Alterungsprozess nimmt die Hormonproduktion in In den Wechseljahren und mit dem Alterungsprozess nimmt die Hormonproduktion in den Eierstöcken im weiblichen Körper ab, was zu einem niedrigeren Östrogenspiegel führt. Hierdurch kommt es zu den typischen Wechseljahrsbeschwerden, welche die Ursache des niedrigen Östrogens sein können.
Bei einer primären Ovarialinsuffizienz kommt es zu einer vorzeitigen Funktionsstörung der Eierstöcke, wobei die normale Hormonproduktion des Östrogens verhindert wird. [4]
Ein hormonelles Ungleichgewicht bei PCOS beeinträchtigt die normale Östrogenproduktion.
Eine verminderte Nährstoffzufuhr bei Anorexie oder starkem Untergewicht reduziert die Hormonproduktion, weil der Körper nicht genügend Energie und essentielle Nährstoffe erhält, um die normale Funktion der endokrinen Drüsen aufrechtzuerhalten.
Hormone, die bei extremem Stress freigesetzt werden (Stresshormone wie Cortisol), beeinflussen die Regulation der Östrogenproduktion negativ.
Intensives Training kann zu einem hormonellen Ungleichgewicht führen und dadurch den Östrogenspiegel senken. Exzessive körperliche Betätigung kann demnach die Ursache eines Östrogenmangel sein.
Störungen der Hypophyse beeinträchtigen die Freisetzung von Hormonen, die für die Steuerung der Östrogenproduktion verantwortlich sind. [4]
Die Einnahme der Antibabypille kann in manchen Fällen zu einem Östrogenmangel führen, insbesondere wenn die Pille eine niedrig dosierte Form von Östrogen enthält oder ausschliesslich Gestagene (synthetisches Progesteron) verwendet werden.
Ein solcher Mangel kann auftreten, weil die Pille den natürlichen Hormonhaushalt verändert und die körpereigene Produktion von Östrogen in den Eierstöcken unterdrückt, was zu Symptomen wie Stimmungsschwankungen, verringerter Libido und vaginaler Trockenheit führen kann. [5]
Du solltest mit deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin besprechen, ob die Antibabypille das richtige Kontrazeptiva für dich ist, wenn du Symptome eines Östrogenmangels bei dir beobachtest.
Nach einer Ovarektomie fällt der Östrogenspiegel stark ab. Die Entfernung der Eierstöcke (Ovarektomie) kann zu einem Mangel an Östrogen führen, da die Eierstöcke die Hauptquelle für die Produktion von Östrogen im Körper der Frau sind. [6]
Wenn wir über Östrogenmangel sprechen, müssen wir auch kurz auf die Östrogendominanz eingehen. Weil der Phase des Östrogenmangels in den Wechseljahren geht die Phase der Östrogendominanz voraus. In der Perimenopause sinkt das Progesteron und das Östrogen kämpft mit unberechenbaren Schwankungen.
Östrogendominanz tritt also auf, wenn der Östrogenspiegel im Verhältnis zu Progesteron zu hoch ist.
Symptome der Östrogendominanz sind:
Nachfolgend haben wir dir die häufigsten Östrogenmangel-Symptome aufgelistet: [4]
Ein niedriger Östrogenspiegel beeinträchtigt die Temperaturregulation des Körpers, was zu plötzlichen Schweissausbrüchen und Hitzewallungen führen kann, besonders nachts.
Östrogenmangel kann den Schlaf-Wach-Rhythmus stören und zu Insomnie oder unruhigem Schlaf führen, da das Hormon auch beruhigende Wirkungen auf dein Nervensystem hat.
Östrogen spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Feuchtigkeit und Elastizität der Haut und Schleimhäuten, wie der Vaginalschleimhaut. Ein Östrogenmangel kann trockene Schleimhäute verursachen und somit zu Scheidentrockenheit, Irritation und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen. Betroffene Frauen haben mit diesem unangenehmen Symptom zu kämpfen, das kurzfristig mit speziellen Cremes gelindert werden kann.
Auch die Augen können von Trockenheit betroffen sein, da es zu einer Verringerung der Tränenflüssigkeit kommt. Dies zeigt sich insbesondere bei Trägerinnen von Kontaktlinsen. Ein Besuch beim Augenarzt mit Empfehlungen für geeignete Linsen und Augentropfen ist auf jeden Fall zu empfehlen.
Mund, Nasen- und Rachenraum können ebenfalls betroffen sein. Dies äussert sich in vermehrtem Husten, leichten Halskratzen oder sogar in Schwierigkeiten beim Schlucken.
Östrogen trägt zur Hautelastizität und Feuchtigkeit bei und unterstützt das Haarwachstum. Ein Östrogenmangel kann zu trockener, dünner Haut und verstärktem Haarausfall führen.
Ebenso wie Progesteron und Testosteron, zwei weitere Geschlechtshormone, beeinflusst auch Östrogen die Stimmung. Östrogen beeinflusst die Produktion und Wirkung von Neurotransmittern wie Serotonin, die die Stimmung regulieren. Ein niedriger Östrogenspiegel kann deshalb Stimmungsschwankungen, Angstzustände und depressive Verstimmungen verursachen.
Östrogen hilft, die Knochendichte zu erhalten, indem es den Knochenabbau hemmt. Ein Mangel kann zu einer verringerten Knochendichte und einem erhöhten Risiko für Osteoporose führen – in beiden Geschlechtern.
Ein Östrogenmangel kann auch zu Gelenkschmerzen führen, da Östrogen entzündungshemmende Eigenschaften hat und ein Rückgang an Östrogen die Entzündungsanfälligkeit und Gelenkbeschwerden erhöhen kann. [7]
Östrogen unterstützt kognitive Funktionen, einschliesslich Gedächtnis und Konzentration. Ein Mangel kann zu Gedächtnisstörungen und Schwierigkeiten bei der Konzentration führen. [8]
Östrogen reguliert den Menstruationszyklus, und ein Mangel kann zu Zyklusstörungen oder ausbleibenden Perioden führen.
Ein Östrogenmangel kann der Grund für einen unerfüllten Kinderwunsch sein und zu Unfruchtbarkeit führen, da Östrogen entscheidend für die Regulierung des Menstruationszyklus und die Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle ist. Ein niedriger Östrogenspiegel kann zu unregelmässigen oder ausbleibenden Eisprüngen und einer unzureichenden Gebärmutterschleimhaut führen, was die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft verringert. [1]
Ein Östrogenmangel während der Schwangerschaft kann das Risiko für Fehlentwicklungen des Fötus erhöhen, da Östrogen eine wichtige Rolle bei der gesunden Entwicklung der fetalen Organe und Gewebe spielt. [2]
Ein niedriger Östrogenspiegel kann das sexuelle Verlangen und die sexuelle Reaktionsfähigkeit verringern, da Östrogen den Blutfluss und die Sensibilität in den Genitalien unterstützt. [2]
Ein niedriger Östrogenspiegel wird durch einen speziellen Bluttest diagnostiziert, bei dem die Konzentrationen von Estradiol (E2), dem häufigsten und wirksamsten Östrogen, gemessen werden. Ärzte und Ärztinnen können auch FSH (Follikelstimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon) testen, um ein vollständiges Bild des Hormonstatus zu erhalten.
FSH (Follikelstimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon) sind Gonadotropine, die die Funktion der Eierstöcke steuern und im Blutbild oft erhöht sind, wenn der Estradiolspiegel (E2) niedrig ist. Während E2 direkt den Östrogenspiegel anzeigt, geben FSH und LH Hinweise auf die Aktivität und Funktionsstörungen der Eierstöcke.
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Unsere Gynäkologin und Hormonspezialistin bespricht die Ergebnisse mit dir und unterstützt dich dabei Lösungen zu finden, damit du deine Hormonbalance erhalten kannst.
Östrogenreiche Lebensmittel wie Soja, Leinsamen und Vollkornprodukte enthalten Phytoöstrogene, die pflanzliche Verbindungen mit östrogenähnlichen Eigenschaften sind. Diese können helfen, den Östrogenspiegel im Körper auf natürliche Weise zu erhöhen und Östrogenmangel zu beheben oder zu mildern. [9]
Moderate körperliche Aktivität fördert die allgemeine Gesundheit und kann den Hormonhaushalt regulieren. Bewegung stärkt die Knochen, verbessert die Stimmung und reduziert Stress, was alles zur Hormonbalance beiträgt. Sport ist eine wunderbare Möglichkeit, um Östrogenmangel natürlich zu beheben. Denk daran, dass exzessive Sporteinheiten, die dein Körper nicht gewohnt ist, deinen Östrogenspiegel negativ beeinflussen können. [10]
Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation helfen, Stresshormone zu reduzieren, die den Hormonhaushalt negativ beeinflussen können. Weniger Stress bedeutet somit oft eine stabilere Hormonproduktion, einschliesslich Östrogen.
Erwäge pflanzliche Ergänzungsmittel wie Traubensilberkerze oder Rotklee, die phytoöstrogene Eigenschaften haben, um deinem Östrogenmangel den Kampf anzusagen. Besprich dich aber vor Einnahme immer mit deiner medizinischen Fachperson.
Diese natürlichen Lebensmittel können die Östrogenproduktion positiv beeinflussen: [11]
Diese Hormontherapie beinhaltet die Verschreibung von synthetischem oder bioidentischem Östrogen, das den natürlichen Hormonspiegel erhöht und Symptome wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und vaginale Trockenheit lindert. [6]
Diese lokalen Anwendungen helfen speziell bei der Behandlung von vaginaler Trockenheit und damit verbundenen Beschwerden, indem sie direkt auf die betroffenen Bereiche wirken.
In einigen Fällen sollten oder müssen spezifische Medikamente verschrieben werden, um die Hormonproduktion zu stimulieren oder zu unterstützen, je nach der zugrunde liegenden Ursache des Östrogenmangels.
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Elena ist enthusiastische Health Coach und Blogautorin bei CARE, mit einer Leidenschaft für ganzheitliche Medizin und Gesundheit. Zuvor arbeitete Elena fast fünf Jahre lang als Coach im Rahmen von Retreats, Workshops und Seminaren. Dazu gehörten Geist-Körper-Therapie: Atemarbeit, Meditation und Massage; sowie Energiekrafttherapie: Reiki und Qi Gong; und als Drittes Ausdruckstherapie: Bewegung, Schreiben und Selbsthilfegruppen. In ihrem Blog veröffentlicht Elena spannende Artikel über die Schnittstellen zwischen alternativer, traditioneller und der westlichen Medizin. Elena ist auch die treibende Kraft hinter der CARE-Community. In ihrer Freizeit geht sie gerne wandern, reist an entlegene Orte und tanzt. Vielleicht sieht man sie auch als Küstenwache auf dem Zürichsee. Begleite sie auf ihrer Reise, um mehr über Gesundheit zu erfahren und die Welt der Präventivmedizin zu entdecken! Besuche alle Artikel von Elena!
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