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Die meisten Menschen wissen wohl nicht, was Hämatokrit ist oder worauf sich dieser Wert bezieht, wenn sie nicht durch eine Blutanalyse mit diesem konfrontiert werden. Hast auch du kürzlich einen Bluttest gemacht und festgestellt, dass dein Hämatokritwert zu hoch oder zu niedrig ist? Hämatokrit ist ein wichtiger Wert im Kontext deines Blutes, der den Anteil der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Verhältnis zu deinem gesamten Blutvolumen angibt. Das Verständnis von Hämatokrit und seiner Bedeutung für deine Gesundheit ist wichtig für die Erhaltung deines allgemeinen Wohlbefindens. In diesem Artikel wird CARE, sprichwörtlich, in dein Blut eintauchen und dir den Hämatokritwert erklären. Wir gehen darauf ein, inwiefern Hämatokrit wichtig ist, wie ein normaler Hämatokritwert aussieht, welche Ursachen erhöhte oder niedrige Hämatokritwerte haben und welche Risiken damit verbunden sind. Bist du bereit, mehr über dein Blut zu erfahren? Dann lass uns loslegen.
Health Coach
Veröffentlicht in Allgemeine Gesundheit · 15 min Lesezeit · Nov 13, 2023
Published in Allgemeine Gesundheit
15 min Lesezeit · Nov 13, 2023
Der Hämatokrit-Wert, oft als HKT abgekürzt, ist ein Bestandteil des grossen Blutbildes und gibt den prozentualen Anteil der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) an deinem Gesamtblutvolumen an. Der Wert gibt einen Hinweis auf die Sauerstofftransportkapazität deines Blutes. Hämatokrit ist aber auch darüber hinaus ein wichtiger Indikator für deine allgemeine Gesundheit. Hohe oder niedrige Hämatokritwerte können harmlose Ursachen haben oder auf gesundheitliche Probleme hinweisen. Aber inwiefern?
Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) sind die Hauptakteure der Sauerstofftransportkapazität des Blutes. Hämatokrit, der den Anteil der Erythrozyten am Gesamtblutvolumen angibt, spiegelt die Fähigkeit deines Blutes wider, Sauerstoff zu transportieren. Die Menge an Erythrozyten in deinem Blut kann aufgrund verschiedener Ursachen fluktuieren. [1]
Erythrozyten enthalten Hämoglobin, ein Protein, das sich in der Lunge mit Sauerstoff verbindet und diesen an das Körpergewebe abgibt. Wenn der Hämatokrit-Wert höher ist, sollten theoretisch mehr Erythrozyten für den Sauerstofftransport zur Verfügung stehen, richtig? Theoretisch schon, es ist allerdings so, dass zu viele Erythrozyten das Blut verdicken können. Dies kann zu einer geringeren Sauerstofftransportkapazität und Durchblutungsstörungen führen. Ebenso sind zu wenig rote Blutkörperchen, also ein niedriger Hämatokritwert, ein Anzeichen für eine beeinträchtigte Sauerstofftransportfähigkeit des Blutes.
Daher ist weder ein zu niedriger noch ein zu hoher Hämatokrit-Wert gut für die Sauerstofftransportkapazität deines Blutes und deine allgemeine Gesundheit. [1]
Im Wesentlichen misst Hämatokrit also die Konzentration der roten Blutkörperchen in deinem Gesamtblut, was es ärztlichem Fachpersonal ermöglicht, Rückschlüsse auf deinen allgemeinen Gesundheitszustand zu ziehen und weitere Diagnosen anzuleiten, falls dein Hämatokrit zu hoch oder zu niedrig ist.
Bevor wir uns mit den Ursachen und Risiken eines zu hohen oder niedrigen Hämatokritwerts befassen, wollen wir zunächst einen Blick darauf werfen, welche Hämatokritwerte als gesund und normal gelten.
Normale Hämatokritwerte können je nach Faktoren wie Alter, Geschlecht und persönlicher Krankheitsgeschichte leicht variieren.
Im Allgemeinen liegt der typische Hämatokrit-Wert bei Erwachsenen jedoch zwischen 36 % und 48 % bei Frauen und 41 % und 50 % bei Männern. [2] Dies sind die Referenzwerte für einen normalen Hämatokrit-Wert, die vom Amerikanischen Roten Kreuz veröffentlicht wurden. Das Rote Kreuz gilt als Spezialist auf diesem Gebiet, da es jeden Monat Tausende Blutspenden entgegennimmt und analysiert.
Vielleicht weisst du bereits, dass dein Hämatokritwert zu hoch oder zu niedrig ist, oder du hast es gemerkt, nachdem du nun die Referenzwerte des Roten Kreuzes kennst. [2]
Wahrscheinlich fragst du dich jetzt, was zu hohe oder niedrige Hämatokritwerte bzw. zu viele oder wenige rote Blutkörperchen in deinem Blut verursachen kann?
Keine Sorge, wir geben dir einen Überblick über die möglichen Ursachen für erhöhte und niedrige Hämatokritwerte.
Dein Hämatokritwert ist ein wichtiger Indikator für das Gleichgewicht deines Blutes und deiner Gesundheit. Auch wenn es vorübergehende und eher harmlose Ursachen für einen hohen oder niedrigen Hämatokritwert geben kann, gibt es auch ernstere Ursachen, die frühzeitig erkannt werden müssen, um langfristige Gesundheitsprobleme zu vermeiden oder eine Erkrankung richtig zu behandeln. [1] [2]
Frühzeitiges Erkennen von Störungen oder Krankheiten: Wenn der Hämatokritwert zusammen mit einer erhöhten Hämoglobinkonzentration ansteigt, kann dies ein Hinweis auf Polyzythämie vera sein, eine Blutkrankheit, bei der es zu einer Vermehrung aller drei Blutzellreihen (Erythrozyten, Thrombozyten, Leukozyten) kommt. Erkrankungen wie diese oder Nierentumore können zu einem gleichzeitigen Anstieg von Hämoglobin und Hämatokrit führen. [1] [3]
Blutkrankheiten überwachen: Für Menschen mit Blutkrankheiten sind die Hämatokrit- und Hämoglobinwerte besonders wichtige Werte, die regelmässig überwacht werden sollten. Sie helfen ihnen und ihren Gesundheitsdienstleistern, die Behandlung der Krankheit gezielt zu steuern und besser zu behandeln.
Ein hoher Hämatokritwert bedeutet, dass ein ungewöhnlich hoher Anteil deines Blutvolumens aus roten Blutkörperchen besteht. Dies kann ein Anzeichen für verschiedene Zustände sein, darunter Dehydration, Polycythaemia vera (eine Knochenmarkserkrankung, die zu einer erhöhten Produktion von roten Blutkörperchen führt) oder andere Erkrankungen, die die Blutzusammensetzung beeinflussen. Es gibt aber auch harmlose Gründe, warum du einen hohen Hämatokritwert hast.
Auf potenzielle Ursachen für erhöhte Hämatokritwerte gehen wir folglich näher ein.
Erhöhte Hämatokritwerte, die auf zu viele hohe Blutkörperchen zurückgeführt werden können, werden medizinisch als Polyglobulie bezeichnet. Sind deine roten Blutkörperchen und Hämoglobin erhöht, dann spricht man von einer Polyzythämie.
Zu viele rote Blutkörperchen, die in einem erhöhten Hämatokritwert resultieren, können sowohl durch physiologische als auch durch pathologische Faktoren verursacht werden. Die möglichen Ursachen für erhöhte Hämatokritwerte können völlig harmlos und leicht zu beheben sein als auch schwerwiegenderer Natur.
Die zugrundeliegenden Ursachen zu verstehen, ist entscheidend für die Diagnose und Behandlung, um deinen Hämatokritwert wieder zu normalisieren.
Wir werden nun mögliche Ursachen für hohe Hämatokritwerte im Detail untersuchen.
Dehydrierung ist eine der häufigsten und reversibelsten Ursachen für erhöhte Hämatokritwerte. Wenn dein Körper durch unzureichende Flüssigkeitsaufnahme oder übermässigen Flüssigkeitsverlust bei Aktivitäten wie intensivem Sport oder Schwitzen Flüssigkeit verliert, verliert auch dein Blut Wasser und konzentriert sich somit stärker mit roten Blutkörperchen, was folglich auch zu einem Anstieg deines Hämatokrits führt. [3]
Rauchen ist ein bekannter Faktor, der zu einem höheren Hämatokritwert beiträgt. Das Kohlenmonoxid im Zigarettenrauch bindet sich enger an Hämoglobin als Sauerstoff und verringert so die Fähigkeit der roten Blutkörperchen, Sauerstoff zu transportieren. [4]
Als Reaktion darauf produziert dein Körper möglicherweise mehr rote Blutkörperchen, um dies auszugleichen, wodurch dein Hämatokritwert steigen kann.
Wohnst du auf einem Berg oder in beträchtlichen Höhenmetern? In höheren Lagen ist der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre geringer, was den Körper dazu anregt, mehr rote Blutkörperchen zu produzieren, um den Sauerstofftransport zu verbessern.
Diese Anpassung an den geringeren Sauerstoffgehalt kann zu einem erhöhten Hämatokritwert bei Menschen führen, die auf Bergen wohnen oder viel Zeit dort verbringen. [3]
Wenn du also kürzlich einen Berg bestiegen und direkt danach einen Bluttest gemacht hast, dann musst du dir wahrscheinlich keine Sorgen über einen leicht erhöhten Hämatokrit-Wert machen.
Erkrankungen, die eine chronische Hypoxie, also einen niedrigen Sauerstoffgehalt im Blut, verursachen, können zu einer sekundären Polyzythämie führen. Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) zum Beispiel kann die Sauerstoffaufnahme verringern und den Körper dazu veranlassen, die Produktion roter Blutkörperchen zu erhöhen. [3]
Viele Fälle von COPD lassen sich auf das Rauchen zurückführen – deshalb solltest du deiner Lunge und deiner allgemeinen Gesundheit zuliebe das Rauchen aufgeben und vermeiden.
Polycythemia vera, die als primäre Poyzythämie kategorisiert wird, ist eine eher seltene und chronische Blutkrankheit, die durch eine Überproduktion von roten Blutkörperchen im Knochenmark gekennzeichnet ist. Diese Krankheit wird hauptsächlich durch genetische Mutationen verursacht, insbesondere im JAK2-Gen. [3]
Menschen mit Polycythemia vera haben einen übermässig hohen Hämatokritwert, der zu verschiedenen gesundheitlichen Komplikationen führen kann.
Die Nieren spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulierung der Produktion roter Blutkörperchen, indem sie das Hormon Erythropoetin ausschütten, das die Produktion der roten Blutkörperchen anregt. Bestimmte Nierenerkrankungen können zu einer Überproduktion von Erythropoetin führen, was einen erhöhten Hämatokritwert zur Folge hat. [5]
Einige angeborene Herzfehler können zu einer chronischen Hypoxie führen, die den Körper veranlasst, mehr rote Blutkörperchen zu produzieren. Auch Kinder, die mit zyanotischen Herzkrankheiten geboren werden, die sich auf den Sauerstoffgehalt des Blutes auswirken, können infolgedessen einen erhöhten Hämatokritwert entwickeln. [3]
Bestimmte Medikamente und Hormontherapien können die Produktion roter Blutkörperchen beeinträchtigen. Anabole Steroide, die bei verschiedenen Erkrankungen oder zur Leistungssteigerung von SportlerInnen eingesetzt werden, können die Produktion der roten Blutkörperchen etwa anregen und infolgedessen den Hämatokritwert erhöhen. [6]
Die Testosteron-Ersatztherapie (TRT) ist eine medizinische Behandlung, bei der Menschen mit einem niedrigen oder unzureichenden Testosteronspiegel, Testosteron zugeführt wird.
TRT kann zwar viele Vorteile bieten, aber bei einigen Menschen auch zu einem erhöhten Hämatokritwert führen, da Testosteron einen direkten Einfluss auf das Knochenmark hat, in dem die roten Blutkörperchen produziert werden.
Wenn sich Menschen einer TRT unterziehen, insbesondere wenn sie hohe oder übermässige Testosterondosen erhalten, kann das Knochenmark dazu angeregt werden, mehr rote Blutkörperchen zu produzieren. Das liegt daran, dass Testosteron als Wachstumsfaktor für die Erythropoese, den Prozess der Erythrozytenproduktion wirkt. [7]
Wir können also schlussfolgern, dass ein erhöhter Hämatokritwert durch eine Reihe von Faktoren verursacht werden kann, wie etwa durch Dehydrierung, Rauchen, das Leben in beträchtlichen Höhenmetern und durch bestimmte Krankheiten.
Wir werden nun die potenziellen Risiken, die mit einem hohen Hämatokritwert verbunden sind, näher darlegen.
Erhöhte Hämatokritwerte können zu dickerem, zähflüssigerem Blut führen. Dies kann den Blutfluss behindern und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck und Thrombose erhöhen und andere Prozesse im Körper beeinträchtigen. [9]
Ein erhöhter Hämatokritwert kann zu einer verminderten Sauerstoffversorgung des Körpergewebes führen, was Symptome wie ständiger Müdigkeit, Kurzatmigkeit und beeinträchtigte Belastbarkeit zur Folge hat. [9] Das geschieht dadurch, dass zu viele rote Blutkörperchen dein Blut verdicken, wodurch sie nicht mehr so gut durch kleinere Blutgefässe wandern können, was zu der besagten verminderten Sauerstoffversorgung führen kann.
Dickeres Blut kann auch zu einem erhöhten Risiko der Bildung von Blutgerinnseln führen, die ischämische Schlaganfälle verursachen können. Ein ischämischer Schlaganfall kann mit zähflüssigem Blut zusammenhängen, einem Zustand, der als Hyperviskosität oder Hyperkoagulabilität bekannt ist, weil verdicktes Blut eher zur Bildung von Gerinnseln neigt. [9]
Hohe Hämatokritwerte können zudem das Herz zusätzlich belasten und Herzerkrankungen wie Herzinsuffizienz beschleunigen, wenn die hohen Hämatokritwerte über einen längeren Zeitraum bestehen. [9]
Die Mikrozirkulation bezieht sich auf die kleinsten Blutgefässe im Kreislaufsystem, einschliesslich Arteriolen, Kapillaren und Venolen, in denen der Austausch von Sauerstoff, Nährstoffen und Abfallprodukten auf zellulärer Ebene stattfindet. Verdicktes Blut kann sich negativ auf die Mikrozirkulation auswirken, was langfristig die Gesundheit von Geweben beeinträchtigt und sogar zu Organschäden führen kann. [9]
Ein hoher Hämatokrit-Wert kann zu einer erhöhten Blutviskosität führen, die es den Erythrozyten erschwert, sich in den engen Mikrogefässen zu bewegen, was den effizienten Austausch von Sauerstoff und Nährstoffen mit den umliegenden Geweben beeinträchtigen kann.
Wie kannst du also deinen Hämatokrit-Wert senken?
Wenn es darum geht, einen erhöhten Hämatokrit-Wert in den Griff zu bekommen, gibt es Lebensstiländerungen und natürliche Methoden, die dir einfach dabei helfen können, deinen Hämatokrit-Wert zu senken – und das auf natürliche Weise. Denn: Auf dem Weg zu einer besseren Gesundheit greifen wir zunächst gerne zu natürlichen Hilfsmitteln.
Eine veränderte Ernährung, mehr Flüssigkeitszufuhr und regelmässige Bewegung sind nur einige der Methoden, die dir zur Verfügung stehen, um dein Hämatokrit natürlich zu senken. Die Umsetzung dieser Strategien kann dazu beitragen, deinen Hämatokrit-Wert wieder zu normalisieren, ohne dass medizinische Intervention erforderlich ist – vorausgesetzt, dass es keine medizinische Ursache für deine erhöhten Werte gibt.
Wir wollen diese natürlichen Methoden genauer unter die Lupe nehmen, um zu verstehen, wie sie funktionieren und wie sie dein Hämatokrit senken können.
Eine der einfachsten und effektivsten Möglichkeiten, den Hämatokrit-Wert zu senken, ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Wenn du ausreichend hydratisiert bist, ist dein Blut weniger konzentriert, d. h. es gibt mehr Flüssigkeit, um die Anzahl der roten Blutkörperchen zu verdünnen. Dadurch verringert sich der Anteil der roten Blutkörperchen in deinem Blut und dein Hämatokrit sinkt. [8] [10]
Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle für den Hämatokritwert, insbesondere wenn es um die Eisenaufnahme geht.
Eine Reduzierung des Verzehrs von eisenhaltigen Lebensmitteln kann dir helfen, deinen Hämatokritwert zu senken. Der Verzicht auf übermässig viel rotes Fleisch, Innereien und Eisenpräparate kann ein guter Schachzug sein, da diese Quellen von Häm-Eisen die Produktion von mehr roten Blutkörperchen anregen können, was du bei einem zu hohen Hämatokrit-Wert vermeiden möchtest. [8]
Bewegung ist eine fantastische Methode, um deine Durchblutung zu fördern und Hämatokrit auf natürliche Weise zu senken. Körperliche Aktivität erhöht nicht nur die Effizienz des Sauerstofftransports, sondern regt auch die Produktion von gefässerweiternden Substanzen an, die dazu beitragen, die Blutgefässe zu erweitern. Das wiederum hilft, die Konzentration der roten Blutkörperchen zu verringern. [8]
Die Phlebotomie ist ein medizinisches Verfahren, das auch als Aderlass bezeichnet wird. Das klingt etwas mittelalterlich, nicht wahr? Die Methode ist aber effizient – insbesondere mit unseren modernen Erkenntnissen zur Hygiene, die es im Mittelalter noch nicht gab. Beim Aderlass entnimmt eine medizinische Fachkraft eine bestimmte Menge Blut aus deinem Körper. Dadurch wird die Anzahl der roten Blutkörperchen im Blutkreislauf reduziert und der Hämatokritwert gesenkt.
Grapefruits sind reich an sogenannten Flavonoiden, die mit möglichen Auswirkungen auf die Blutviskosität und die Blutgerinnung in Verbindung gebracht werden. Der Verzehr von Grapefruits kann die Blutverdünnung fördern, was indirekt zu einer Senkung des Hämatokritwerts führen kann, da das Blut weniger zähflüssig und weniger anfällig für die Bildung von Blutgerinnseln ist. [11]
In manchen Fällen reichen natürliche Methoden allein nicht aus, um einen erhöhten Hämatokritwert zu senken. In diesem Fall kann medizinisches Fachpersonal Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel empfehlen, um den Zustand in den Griff zu bekommen.
Im Folgenden listen wir einige der verfügbaren Medikamente auf und geben einen Einblick in ihre Wirksamkeit und möglichen Nebenwirkungen. Natürlich müssen medikamentöse Therapien grundsätzlich und ausschliesslich von deinem Arzt verschrieben werden.
Hydroxyharnstoff ist ein Medikament, das die Produktion von roten Blutkörperchen im Knochenmark hemmt. Indem es die Bildung neuer Erythrozyten verlangsamt, verringert Hydroxyharnstoff effektiv Hämatokrit und die Gesamtdicke des Blutes. [12]
Diese Behandlung wird häufig bei chronischen myeloproliferativen Erkrankungen eingesetzt und kann eine engmaschige Überwachung durch deinen medizinischen Betreuer erfordern.
Interferon Alpha ist ein weiteres Medikament, das zur Kontrolle der Überproduktion von roten Blutkörperchen bei Erkrankungen wie Polyzythämie vera eingesetzt wird. Es reguliert die Produktion von Erythrozyten, weissen Blutkörperchen und Blutplättchen und senkt so den Hämatokritwert. [13]
Aspirin wird häufig als Zusatztherapie eingesetzt, um das erhöhte Risiko von Blutgerinnseln, das mit erhöhten Hämatokritwerten einhergeht, zu verringern. Es senkt zwar nicht direkt den Hämatokrit, aber Aspirin verhindert die Bildung von Blutgerinnseln, indem es die Thrombozytenaggregation hemmt. Dies ist besonders wichtig bei Menschen mit Polyzythämie vera. [14]
Ein niedriger Hämatokritwert bedeutet, dass ein ungewöhnlich niedriger Anteil deines Blutvolumens aus roten Blutkörperchen besteht. Dies kann ein Anzeichen für verschiedene Zustände sein, darunter Anämie, signifikante Blutverluste oder bestimmte Erkrankungen, die die Produktion oder die Lebensdauer von roten Blutkörperchen beeinträchtigen.
Es gibt jedoch auch weniger besorgniserregende Gründe für einen niedrigen Hämatokritwert, wie beispielsweise eine Schwangerschaft, bei der es aufgrund der Erhöhung des Plasmavolumens zu einer relativen Verringerung des Anteils der roten Blutkörperchen kommen kann.
Niedrige Hämatokritwerte können harmlos sein oder auf eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen hinweisen, von Ernährungsmängeln bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Im Folgenden führen wir einige der häufigsten Ursachen für einen niedrigen Hämatokritwert auf, um dir ein besseres Verständnis für die möglichen zugrundeliegenden Bedingungen zu geben: [2] [3]
Eine Erkrankung, die durch einen Mangel an roten Blutkörperchen charakterisiert ist, was zu unzureichendem Sauerstofftransport im Körper führt. Anämie kann durch viele Faktoren, wie Eisenmangel, Vitamin B12-Mangel, chronische Krankheiten oder genetische Bedingungen, verursacht werden.
Durch Unfälle, Operationen oder schwere Menstruation kann es zu einem schnellen Abfall des Hämatokritwertes kommen, da das Blutvolumen reduziert wird.
Eine erhöhte Zerstörung von roten Blutkörperchen, die zu einem schnellen Abfall der Hämatokritwerte führen kann. Hämolyse kann durch Autoimmunerkrankungen, Infektionen oder durch Reaktionen auf Medikamente verursacht werden.
Eine unzureichende Aufnahme von Eisen, Vitamin B12, Folsäure und anderen wichtigen Nährstoffen kann die Produktion von roten Blutkörperchen beeinträchtigen und zu niedrigen Hämatokritwerten führen.
Die Nieren produzieren Erythropoetin, ein Hormon, das die Produktion von roten Blutkörperchen anregt. Bei Nierenerkrankungen kann diese Funktion beeinträchtigt sein, was zu Anämie führt.
Knochenmarkserkrankungen: Erkrankungen wie Leukämie oder Myelodysplastische Syndrome, die das Knochenmark und seine Fähigkeit zur Produktion von Blutzellen beeinträchtigen, können niedrige Hämatokritwerte zur Folge haben.
Während der Schwangerschaft erhöht sich das Plasmavolumen im Blut, was zu einer relativen Verdünnung der roten Blutkörperchen führen kann, ohne dass deren Gesamtzahl abnimmt.
Chronische Entzündung oder Infektion: Lang andauernde Entzündungsprozesse und Infektionen können die Produktion und Lebensdauer von roten Blutkörperchen negativ beeinflussen.
Eine Überhydratation kann zu einer relativen Verringerung des Hämatokritwertes führen, indem sie das Blutvolumen durch eine Zunahme der Plasmaflüssigkeit erhöht.
Dein Blut ist eine Mischung aus Zellen und Plasma. Mit dem Packed-Volume-Test (PCV) wird der Anteil des Blutes gemessen, der aus roten Blutkörperchen besteht, um deinen Hämatokrit-Wert zu bestimmen. Bei CARE kannst du dein Blut tiefgehend untersuchen lassen. Buche jetzt deinen Health Check-up!
Der Hämatokrit-Bluttest ist ein routinemässiges Laborverfahren, mit dem der Anteil der roten Blutkörperchen am Gesamtvolumen deines Blutes gemessen wird. Dieser Test liefert wertvolle Informationen über die Zusammensetzung des Blutes, die bei der Diagnose verschiedener Krankheiten und der Überwachung deines allgemeinen Gesundheitszustands hilfreich sein können.
Der Hämatokrit-Test ist übrigens auch ein grundlegender Bestandteil eines grossen Blutbildes, einer Standard-Blutuntersuchung, bei der die zelluläre Zusammensetzung des Blutes untersucht wird.
Da CARE auf detaillierte Blutanalysen spezialisiert ist, haben wir zusammengefasst, wie deine Blutprobe auf den Hämatokrit-Wert getestet wird.
1. Entnehmen einer Blutprobe
Eine unserer CARE-Fachkräfte oder dein Arzt entnimmt dir eine Blutprobe. Dazu wird eine kleine Nadel in eine Vene, meist in deinem Arm, eingeführt.
2. Zentrifugation
Die gesammelte Blutprobe wird in ein spezielles Röhrchen gefüllt, das die Gerinnung deines Blutes verhindert. Das Röhrchen wird dann in ein Labor geschickt, wo es zentrifugiert wird, ein Prozess, bei dem das Blut mit hoher Geschwindigkeit geschleudert wird.
Durch das Zentrifugieren wird das Blut in seine Bestandteile zerlegt: Plasma, Erythrozyten, weisse Blutkörperchen und Blutplättchen.
3. Messung des Hämatokrits
Nach der Zentrifugation wird das Volumen der Erythrozyten am Boden des Röhrchens als Prozentsatz des gesamten Blutvolumens gemessen. Dieser Prozentsatz ist dein Hämatokrit-Wert.
Da du bereits über die Ursachen für einen zu hohen Hämatokrit-Wert informiert bist, weisst du, dass ein normaler und gesunder Hämatokrit-Wert für deine allgemeine Gesundheit wichtig ist.
Der Hauptgrund für die möglichen drastischen Risiken eines zu hohen Hämatokritwerts hängt übrigens eng mit dem Hämoglobin zusammen.
Stell dir deinen Blutkreislauf als eine belebte Autobahn vor, auf der die roten Blutkörperchen (ERY) die Autos sind und wertvolle Fracht, den Sauerstoff, durch deinen Körper transportieren. Das Hämoglobin ist der Fahrer der Autos, der den Sauerstoff zum Ziel bringt.
Der Hämatokrit-Wert (HKT) ist ein wichtiger Indikator, der uns anzeigt, wie viele Erythrozyten auf dieser lebenswichtigen Autobahn unterwegs sind – stell dir Hämatokrit in diesem Szenario wie einen Helikopter vor, der über der belebten Autobahn fliegt. Je höher der Hämatokrit-Wert liegt, desto mehr Erythrozyten “fahren” durch deinen Blutkreislauf und der Helikopter muss höher fliegen, um alle sehen zu können. [2]
Hämoglobin (Hb) ist gewissermassen der Fahrer der Erythrozyten, denn es ist für den Transport von Sauerstoff zuständig und kann eine ganze Ladung davon auf einmal transportieren. Hämoglobin ist wie ein effizienter Shuttle-Service für Sauerstoff. [2]
Wenn der Hämatokrit-Wert steigt, ist das wie eine stark befahrene Autobahn mit mehr roten Blutkörperchen, und natürlich steigt auch die Hämoglobinkonzentration, denn mehr rote Blutkörperchen (Autos) bedeuten auch mehr Hämoglobin (Autofahrer).
Das führt dazu, dass die „Strassen“, also deine Venen und Blutgefässe, “voller” werden, was bedeutet, dass dein Blut dickflüssiger wird. Wenn die Strassen zu voll sind, können deine roten Blutkörperchen (die Autos) und das Hämoglobin (die Autofahrer) daran gehindert werden, den Sauerstoff zu ihrem Ziel, all den wichtigen kleinen Gefässen und Organen deines Körpers, zu transportieren.
Dein Hämatokritwert ist ein wichtiger Indikator für deine Gesundheit und der Schlüssel, um bessere Entscheidungen für dein Wohlbefinden zu treffen, um deine Lebensqualität zu verbessern. CARE ist ein führender Anbieter in der präventiven Gesundheitsvorsorge, der sich darauf konzentriert, dir zu helfen, dein Wohlbefinden zu optimieren und nicht nur gesund zu sein, sondern auch gesund zu bleiben.
Wenn du also bei einem deiner Health Check-Ups mit uns in die faszinierende Welt deiner Blutbestandteile eintauchst, denke daran, dass dein Hämatokritwert mehr als nur eine Zahl ist. Er ist ein wichtiger Wert, der dir und uns mitteilt, wie gesund deine Blutbildung ist und ob deine Zellen genug Sauerstoff erhalten, den dein Körper tagtäglich zum Leben benötigt.
In unserer modernen Praxis erklären dir unsere Ärzte und Health Coaches deine Blutergebnisse im Detail und können dich beraten, wie du den Hämatokritwert senken oder deinen Lebensstil ändern kannst, um deine Gesundheit noch weiter zu optimieren.
Elena ist enthusiastische Health Coach und Blogautorin bei CARE, mit einer Leidenschaft für ganzheitliche Medizin und Gesundheit. Zuvor arbeitete Elena fast fünf Jahre lang als Coach im Rahmen von Retreats, Workshops und Seminaren. Dazu gehörten Geist-Körper-Therapie: Atemarbeit, Meditation und Massage; sowie Energiekrafttherapie: Reiki und Qi Gong; und als Drittes Ausdruckstherapie: Bewegung, Schreiben und Selbsthilfegruppen. In ihrem Blog veröffentlicht Elena spannende Artikel über die Schnittstellen zwischen alternativer, traditioneller und der westlichen Medizin. Elena ist auch die treibende Kraft hinter der CARE-Community. In ihrer Freizeit geht sie gerne wandern, reist an entlegene Orte und tanzt. Vielleicht sieht man sie auch als Küstenwache auf dem Zürichsee. Begleite sie auf ihrer Reise, um mehr über Gesundheit zu erfahren und die Welt der Präventivmedizin zu entdecken! Besuche alle Artikel von Elena!
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